Staphylea pinnata // Gemeine Pimpernuss, Klappernuss
Beschreibung
Naturstandort von Staphylea pinnata
Die Gemeine Pimpernuss kommt in weiten Teilen des warm-gemäßigten bis mediterranen Europas vor. Das Verbreitungsgebiet reicht vom Süden Frankreichs über das gesamte italienische Festland und den Balkan bis zur Ukraine bzw. zur Türkei und dem Kaukasus.
Nördlich der Alpen ist die ausgesprochen wärmeliebende Art in Deutschland nur noch sehr zerstreut im Alpenvorland und im östlichen Donautal natürlich verbreitet. Daneben gibt es einige verwilderte Bestände in den übrigen Mittelgebirgen. In der Schweiz ist Staphylea pinnata im nördlichen Mittelland etwas häufiger, fehlt in den übrigen Naturräumen aber weitgehend.
Die recht großen Früchte heben sich kaum vom Laub ab.
Die Art wächst in nicht zu trockenen Berberitzen-Gebüschen, in wärmebegünstigten Linden-, Eichen- und Orchideen-Buchen-Wäldern anzutreffen.
Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig und stark alkalisch bis neutral. Die Sticksoffversorgung ist nur mäßig.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (7) Kontinentalität (4) Feuchte (5) Reaktion (8) Stickstoff (4)
Beschreibung
Die Gemeine Pimpernuss ist ein sommergrüner Strauch. Für die erreichbare Endgröße von bis zu 5 m ist er sehr trägwüchsig. Die Grundtriebe sind aufrecht, erst ab der oberen Hälfte etwas ausladend.
Im Mai/Juni erscheinen weiße, duftende Blüten in hängenden Rispen. Der Blütenansatz ist in der Regel nicht überbordend, aber gut wahrnehmbar. Blüten und Früchte sind essbar und werden traditionell in der Schnapsbrennerei und dem Kunsthandwerk verwendet.
Im Gegensatz zur Kolchischen Pimpernuss (Staphylea colchica) sind die Früchte rundlich und nur entfernt angedeutet gerippt. Die Zierwirkung der Früchte ist zu vernachlässigen.
Die Blätter sind gefiedert und setzen sich aus drei bis vier gegenständigen Blattfiedern und einer endständigen Mittelfieder zusammen. Im Herbst färbt sich das Laub gelb bis braun-rot.
Verwendungshinweise
Staphylea pinnata ist zur Blütezeit von aparter, zurückhaltender Schönheit, danach bis zum Herbst eher unauffällig. Die Herbstfärbung ist wiederum ansprechend, aber nicht spektakulär. Der freiwachsende Habitus überzeugt nur eingeschränkt, kann aber mit geeignetem Schnittregime langfrstig in malerische Formen überführt werden.
Die Art kann in geräumigen Innenhöfen, als Solitär in parkartigen Anlagen oder an warmen Gehölzrändern eingesetzt werden.
In traditionellen ländlichen Gärten ist sie aufgrund der historischen Nutzung eine stimmige Bereicherung.
Die Herbstfärbung passt zum dezenten Gesamtauftritt der Klappernuss.
Kultur
Nach der Etablierung werden sommerliche Trockenphasen auf nicht zu leichten Böden klaglos überstanden.
Mit auslichtenden Schnittmaßnahmen kann man dem Habitus zu größerer Charakterstärke verhelfen. Dabei werden 5-10 kräftige Grundtriebe stehen gelassen und alle nach innen und steil nach oben gerichteten Seitenäste entfernt. Man kann den natürlichen Drang zur Schirmform auch noch stärker unterstützen und mit der Zeit bis zu einer Höhe von 100 oder 200 cm aufasten.
Zur eigentlich nicht erforderlichen Verjüngung schneidet man vergreiste Grundtriebe bodennah zurück und lässt ersatzweise einen kräftigen Neutrieb auswachsen. Dies wird aber die seltene Ausnahme sein.
Neben gedämpften Gelbtönen können auch matte Rottöne das Herbstlaub prägen.