Schoenus nigricans // Schwarzes Kopfried

Familie Cyperaceae, Sauergräser
Pflanzen pro qm 4.00
Wikipedia Schoenus nigricans
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Schoenus nigricans

Das Schwarze Kopfried ist in Europa weit verbreitet und fehlt nur im äußersten Osten. In Asien beschränken sich die Vorkommen auf den Süd-Westen des Kontinents. In Afrika besiedelt es die nord-, ost- und südafrikanischen Gebirgsregionen. Im Westen Nordamerikas und Teilen Mittelamerikas ist es ebenfalls heimisch.

In Deutschland kommt Schoenus nigricans fast aussschließlich in den Alpen und dem Alpenvorland vor und gilt als stark gefährdet. In den übrigen Mittelgebirgen und v.a. in der Norddeutschen Tiefebene sind die vereinzelten Vorkommen überwiegend erloschen. Lediglich auf den Friesischen Inseln ist es noch stetig. In der Schweiz ist es vorrangig im Mittelland und im Wallis etwas häufiger anzutreffen, ansonsten kommt es nur vereinzelt vor.



Die dunkel-braunen Samenstände von Schoenus nigricans haften bis in den nächsten Frühling.

Das Schwarze Kopfried ist eine Kennart sehr armer Kalkmoore und gedeiht hier in den nassen, zeitweilig überschwemmten und vollsonnigen, d.h. gehölzfreien Bereichen. In Gebirgsregionen ist es zudem charakteristisch für das Davallseggen-Ried der Quell- und Sickermoore mit sauerstoffreichem Wasserdurchfluss.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (6)  Kontinentalität (3)  Feuchte (9)  Reaktion (9)  Stickstoff (2)

Beschreibung

Schoenus nigricans ist ein wintergrünes Gras mit stielrunden, 60 bis 80 cm hohen, straff aufrechten Stielen ohne Blätter.

Es bildet dichte Horste. Die dunkel-braunen Blütenstände erscheinen im Juni/Juli. Sie stehen am Ende der Blattstiele und prägen dadurch den Habitus auffälig.

Verwendungshinweise

Das Schwarze Kopfried ist ein recht unauffälliges Gras, das ergänzend in naturhaften Moorbeeten und Ufern von Moorgewässern eingesetzt werden kann.

Die Art ist v.a. geeignet, Wollgrasbestände strukturell zu beleben. Sie kann aber auch selbst als bestandsbildende Matrixpflanze verwendet werden. In montanen Sickermooren ist sie natürlicherweise z.B. mit dem Breitblättrigen Wollgras, der Mehlprimel, Schnittlauch, Breitblättrigem Knabenkraut, Sumpf-Stendelwurz, Kriech-Weide oder auch  Zwerg-Rohrkolben vergesellschaftet.

Die Pflanzabstände sollten so gewählt werden, dass die einzelnen Bulte erkennbar bleiben. Ohne Rückschnitt sind die Horste bis in den Frühsommer durch die absterbenden Blätter des Vorjahres von Brauntönen dominiert, was aber durchaus reizvolle Bilder erzeugen kann.

Im Handel ist die Art nur unter großen Mühen zu beziehen.



Die im Winter absterbenden Blattspitzen prägen das Erscheinungsbild ohne einen Rückschnitt im Frühjahr bis in den Sommer hinein.

Kultur

Auf dauerhaft feuchten bis nassen Moor, Sand- oder Schottersubstraten, ja selbst auf Lehmböden in möglichst sonnigen Lagen benötigt Schoenus nigricans kaum gärtnerische Unterstützung.

Etablierte Exemplare können sich auch bei zunehmender Eutrophierung des Substrates noch recht lange behaupten. Erst wenn die Begleitflora es schafft, die Horste zu verschatten, steht das Ende bevor.

Bilder