Saxifraga rosacea // Rasen-Steinbrech

Familie Saxifragaceae, Steinbrechgewächse
Pflanzen pro qm 20.00
Wikipedia Saxifraga rosacea
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Saxifraga rosacea: Der Rasen-Steinbrech ist mitteleuropäisch verbreitet mit nördlichen Vorposten auf Grönland und Island. Die englischen Vorkommen sind vermutlich erloschen. Auf Irland und Island findet man Saxifraga rosacea auch regelmäßig an Steilküsten und felsigen Stränden des Atlantiks. Die Südgrenze der Verbreitung liegt mit isolierten Einzelvorkommen in den französischen Pyrenäen.

In Deutschland kommt die gefährdete Art vereinzelt in den Mittelgebirgen, insbesondere auf der Schwäbischen/Fränkischen Alb, Thüringer Wald/Erzgebirge, Hunsrück und Harz sowie seltener im Rheinischen Schiefergebirge vor. In der Schweiz gibt es nur einzelne neophytische Populationen im Mittelland.



Saxifraga rosacea bildet rasige Bestände unter stressarmen Kurlturbedingungen.

Saxifraga rosacea besiedelt vollsonnige bis licht halbschattige Felsspalten- und Geröllfluren auf basenreichen Böden. Sekundär tritt er auch in alten Mauern auf. Wo die Niederschlagsraten hoch sind, kann er sich auch in Vertiefungen von nackten Felsköpfen etablieren.

Die Substrate sind mäßig trocken bis frisch und fallen nur selten für längere Zeit trocken. 

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (4)  Kontinentalität (2)  Feuchte (4)  Reaktion (8)  Stickstoff (-)

Beschreibung

Saxifraga rosacea ist eine immergrüne Staude, die etwa 10 cm hohe Polster-Teppiche bildet. Im Mai/Juni sind diese überzogen von weißen Blüten.

Saxifraga rosacea gehört zu den wichtigsten Elternarten der Saxifraga x arendsii-Hybriden, ist jedoch selbst kaum im Handel. Sehr ähnlich ist der Moos-Steinbrech (Saxifraga cespitosa), der schattenverträglicher und feuchtigkeitsliebender ist. Der Teppich-Steinbrech (Saxifraga hypnoides) hält es ebenso, bevorzugt aber basenarme Gesteine.

Mit dem Körnchen-Steinbrech (Saxifraga granulata) werden gelegentlich natürliche Hybriden gebildet.

Verwendungshinweise

Saxifraga rosacea wird zwar selbst sehr selten eingesetzt und kaum gehandelt, ist aber aufgrund seiner optischen Nähe zu den allgegenwärtigen Saxifraga x arendsii-Hybriden trotzdem kein allzu origineller Anblick.

Die immergrünen Polster sind dennoch eine ganzjährig attraktive Matrix, die zur Blütezeit natürlich auch die Aufmerksamkeit der Betrachter verdient hat.

Die Art kann in nicht zu heißen, sonnigen bis halbschattigen, mäßig trockenen Lagen in Alpinarien oder für Steintröge verwendet werden. In Trockenmauern bieten sich naturhafte Kombinationen z.B. mit Braunstieligem Streifenfarn (Asplenium trichomanes), Gelbem Lerchensporn (Pseudofumaria lutea), Alpen-Gänsekresse (Arabis alpina) oder Mauer-Zimbelkraut (Cymbalaria muralis) an.



Auf frischen Böden lösen sich die Rosetten zugunsten des Längenwachstums auf.

Kultur

Bei Felsspalten-Pflanzung benötigt Saxifraga rosacea wenig Unterstützung, in Freiflächen ist sie nur mit hohem Aufwand gegen Konkurrenzstauden dauerhaft zu kultivieren, zumal sie etwas lichtbedürftiger ist als die Arendsii-Hybriden.

Auf frischen Standorten mit mehr oder weniger gleichmäßigen Wasserversorgung expandiert Saxifraga rosacea zielstrebig rasig in die Breite. Wo Trockenstress dominiert, bildet er dagegen kompakte, kleine Polster mit deutlicher erkennbaren Rosetten.

Bilder