Naturstandort von Saxifraga cuneifolia: Der Keilblatt-Steinbrech kommt von den Pyrenäen über das französische Zentralmassiv und die Seealpen bis in die Schweizer und Österreichischen Alpen vor. Nach Osten reicht die Verbreitung über den Balkan bis in die Karpaten. In Italien reichen die Vorkommen bis in den zentralen Appenin. In der
Schweiz ist Saxifraga cuneifolia in den Voralpen, in Wallis und Tessin und einigen inneralpinen Tälern recht häufig.
Saxifraga cuneifolia bildet dezente Rosetten-Teppiche im schattigeren Teil des Alpinariums.
Saxifraga cuneifolia wächst in dauerhaft frischen bis feuchten Bergwäldern, insbesondere in
Tannen-
Fichten-Wäldern und
Heidelbeer-
Fichten-Wäldern sowie
Hainsimsen-
Buchen-Wäldern.
Typische Wuchsorte sind absonnige Hänge oder licht-schattige Lagen über Silikatgestein mit neutraler bis saurer, oft flachgründiger Humusauflage. Die Wuchsorte sind oft von austretendem Hangwasser regelmäßig überrieselt, niemals jedoch staufeucht.
Ökologische Zeigerwerte nach TelaBotanica ... zur LegendeLicht (4) Temperatur (3) Kontinentalität (4) Feuchte (4?) Reaktion (3) Stickstoff (3)
Beschreibung
Der Keilblatt-Steinbrech ist eine wintergrüne Rosettenpflanze, die durch Ausläufer langsam teppichartige Bestände von etwa 10 cm Höhe bildet.
Die zarte, transparente Blütenrispe mit den kleinen, weißen Einzelblüten erscheint im Juni/Juli und erhebt sich 15 bis 20 cm über den Erdboden.
Verwendungshinweise
Der Keilblatt-Steinbrech ähnelt dem kräftigeren, allgegenwärtigen Porzellanblümchen
(Saxifraga umbrosa), dessen etwas aus der Zeit gefallene Ästhetik eine gewisse Hypothek darstellt.
Aufgrund der beschränkten Auswahl für die schattig-basenarmen Bereiche im Alpinarium kann die etwas unscheinbare Art hier sinnvoll eingesetzt werden.
Sie kommt am Besten zur Geltung, wenn sie unter Bäumen oder an absonnigen Hängen größere Silikatfelsen vom Rande her überwachsen darf. An Naturstandorten ist sie hier z.B. mit
Rippenfarn,
Lanzen-Schildfarn,
Sauerklee oder
Schnee-Hainsimse vergesellschaftet.
Kultur
Saxifraga cuneifolia ist relativ anspruchslos, bevorzugt kühle, luftfeuchte Standorte und kümmert in Hitzelagen und/oder auf basischen Substraten.
Trockenphasen übersteht sie trotz der bevorzugt gut wasserversorgten Naturstandorte klaglos. Die sukkulenten Blätter sind hier sehr dienlich.
Aufgrund ihrer Schattenverträglichkeit überdauert sie die Konkurrenz von wuchskräftigeren Stauden eine zeitlang, auch wenn man sie dann kaum wahrnimmt.