Naturstandort von Saxifraga cespitosa: Der Moos-Steinbrech hat in verschiedenen Varietäten/Unterarten auf der Nordhalbkugel ein weites Verbreitungsgebiet in den borealen und arktischen Gebieten. In Nordamerika kommt es in den Gebirgen der östlichen USA, in ganz Kanada bis nach Alaska und auf Grönland vor.
In Eurasien ist die Art natürlich in Skandinavien, Teilen Osteuropas und den sibirischen Fels-Tundren und Gebirgszügen verbreitet. Die Art besiedelt in der arktisch-borealen Zone auch die Tieflagen und steigt in gemäßigten Klimaten Nordamerikas bis auf 4.500 m auf.
Saxifraga cespitosa blüht auch in absonnigen Lagen und bildet Rasen aus filigranen Rosetten.
Der Moos-Steinbrech wächst im kalten, oft windgestressten und ganzjährig niederschlagsreichen Verbreitungsgebiet auf flachgründigen Felsstandorten auf alkalischen bis schwach sauren Substraten. Die Stickstoffversorgung ist gering. Länger anhaltender Trockenstress tritt aufgrund der regelmäßigen Niederschläge kaum auf.
Die Standorte sind sonnig bis halbschattig, auf der Nordseite größerer Felsen auch licht absonnig.
Beschreibung: Saxifraga cespitosa ist eine immergrüne Staude, die knapp 10 cm hohe Polster-Teppiche bildet. Im Mai/Juni sind diese überzogen von weißen Blüten.
Unter den Extrembedingungen der Naturstandorte werden kompakte Polster aus derb-blättrigen Rosetten gebildet. Unter den üblichen Garten-Kulturbedingungen ist der Wuchs mehr oder weniger rasig und das Laub ist weicher. In feucht-absonnigen Lagen lösen sich die Rosetten beinahe auf und erinnern tatsächlich mehr an grobe Moospolster.
Die Art ähnelt den bekanteren
Saxifraga x arendsii-Hybriden, ist jedoch etwas zarter und von natürlicherer Ausstrahlung.
Sehr ähnlich ist der auch in Mittel- und Nord-West-Europa heimische Rasen-Steinbrech
(Saxifraga rosacea), der sonnigere Standorte bevorzugt und mit Trockenstress besser umgehen kann. Diesbezüglich noch etwas toleranter ist die seltener gehandelte
Saxifraga canaliculata aus dem Kantabrischen Gebirge im Nord-Westen Spaniens.
Verwendungshinweise: Saxifraga cespitosa wird zwar selbst nicht zu häufig eingesetzt, birgt aber aufgrund ihrer optischen Nähe zu den allgegenwärtigen Saxifraga-Arendsii-Hybriden kein erwähnenswertes Überraschungsmoment. Dennoch ist sie ganzjährig ein solider Anblick und zur Blütezeit immer einen längeren Blick wert.
Die Art bietet sich für kühlen, nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzte, frische Lagen in Alpinarien oder für entsprechende Steintröge an. Sie sollte immer die Möglichkeit bekommen, sich eng an Felsen anschmiegen zu dürfen.
In sonnigeren Situationen wird das Laub derber und die Rosetten kompakter.
Kultur: Bei Felsspalten-Pflanzung benötigt Saxifraga cespitosa wenig Unterstützung und funktioniert sehr zuverlässig.
Das Bodensubstrat sollte eher basenreich, frisch bis feucht, aber durchlässig und mäßig nahrhaft sein. Sonnige und/oder trockene Lagen führen oft zu Verbrennungen und sind der Vitalität abträglich.
Sorten:
Findling: wie die Art, etwas blühfreudiger