Naturstandort von Sasaella ramosa: Der Ästige Zwerg-Bambus kommt in Japan in Wäldern und Waldrändern vor. In England und Neuseeland hat er neophytische Vorkommen.
Sasaella ramosa wächst auf basenarmen, nahrhaften und durchlässigen Böden vor. Aufgrund der hohen Niederschalgsraten im Verbreitungsgebiet ist die Wasserversorgung dennoch dauerhaft frisch bis sickerfeucht.
Die Standorte licht schattig bis licht halbschattig.
Sasaella ramosa in großzügiger Unterpflanzung von Großgehölzen
Beschreibung: Die Art ist ein in Mitteleuropa meist immergrüner, flächendeckender Bambus, der hier bis 140 cm Höhe erreicht. Am Naturstandort wird sie bis zu 200 cm hoch.
Der Ästige Zwerg-Bambus treibt wuchernde Ausläufer und bedeckt schnell große Flächen, sein harmlos wirkender deutscher Name führt insofern in die Irre.
Die Blätter neigen gelegentlich dazu, im Winterhalbjahr an den Rändern hell-beige einzutrocknen. Mit etwas Wohlwollen kann man diesen Effekt als Panaschierung anerkennen. Bei
Sasa veitchii ist diese "Panaschierung" aber zierender und tritt zudem immer ein. Bei Sasaella ramosa sehen die Blattschäden meist eben doch einfach nur nach Frostschäden aus.
Sehr ähnlich ist
Pleioblastus chino (Synonym "Sasa pumila"), der in der Standardform 'Pumila' zierlicher bleibt.
Ein Weg trennt hier Sasaella ramosa vom ebenso unduldsamen Wucherer Petasites japonicus.
Verwendungshinweise: Sasaella ramosa ist ein wüchsiger, unduldsamer Flächendecker für größere, exotische Waldgärten oder für asiatische Gestaltungsansätze im Schatten von Mauern oder zur Unterpflanzung von Bäumen und Groß-Sträuchern.
Er verbreitet einen fernöstlichen Flair, ohne jedoch nennenswerte Alleinstellungsmerkmale aufzuweisen. Seine Funktion ist die einer ruhigen Matrix in großen Anlagen oder eines dezenten Raumbildners in kleinteiligeren Situationen. Die gut schnittverträgliche Art kann auch für niedrige Hecken verwendet werden.
Ein regelmäßiger Rückschnitt im Frühling vor dem Austrieb (ab Mai) hält die Bestände kompakt und dichtwüchsig und beseitigt im Winter abgestorbene Blätter. Auch an geschützten Standorten verbraunen und vertrocknen viele Blätter und der winterliche Anblick kann nicht mit dem des schon erwähnten
Sasa veitchii oder dem trägwüchsigeren, ausdrucksstärkeren
Shibataea kumasasa konkurrieren.
Ohne Schnitt neigt Sasaella ramosa zur etwas struppigen Erscheinung.
Kultur: In kleineren Anlagen müssen die Pflanzflächen von kräftigen Rhizomsperren abgegrenzt werden. Um Schäden z.B. in Plattenbelägen zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Ränder zusätzlich regelmäßig abzustechen. In Sasaella-ramosa-Flächen kommen unter optimalen Bedingungen weder Wildkräuter auf noch können sich Stauden oder normalwüchsige Sträucher dauerhaft halten.
Die Bestände machen durch teilweises winterliches Zurückfrieren und braune Blattpartien im Frühjahr mitunter einen etwas struppigen Eindruck. Ein kräftiger Rückschnitt nach dem Winter auf 10-20 cm Höhe sorgt für ein gleichmäßiges, ruhiges Erscheinungsbild in flächenhaften Beständen.
An sonnigen Standorten sind die Frostschäden besonders ausgeprägt.
Hilfreich sind auch wärmebegünstigte, windgeschützte und vor Wintersonne geschützte Standorte, auf denen weniger Frostschäden auftreten. Im Kübel ist die Art nur an frostfreien, hellen Standorten zu überwintern.
Nach der Etablierung werden kurze Trockenphasen zwar überstanden, mindern aber die Vitalität spürbar. Staunasse Standorte sind ebenfalls ungünstig.
An Standorten, an denen regelmäßig Frostschäden auftreten und ungünstige Wasserhaushaltsbedingungen herrschen, sind keine befriedigenden Ergebnisse zu erwarten.