Sambucus racemosa // Roter Holunder, Trauben-Holunder, Hirsch-Holunder

Familie Adoxaceae, Moschuskrautgewächse
Pflanzen pro qm 1.00
Wikipedia Sambucus racemosa
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Sambucus racemosa

Der Rote Holunder ist in verschiedenen Unterarten in weiten Teilen Europas und Nordamerikas verbreitet. Auf den Britischen Inseln, dem östlichen Skandinavien und in Nord-Ost-Europa ist der Rote Holunder nur eingebürgert.

In Deutschland sind die Vorkommen auf die Gebirgsregionen beschränkt. Lediglich im nördlichen Vorland von Harz und Erzgebirge streicht der Rote Holunder in das Tiefland aus. Er ist insgesamt weniger allgegenwärtig als der Schwarze Holunder (Sambucus nigra).


Hier hat ein Biber einen Waldbach angestaut und eine für den Roten Holunder ideale Waldlichtung geschaffen.

In den Tiefebene stellt er sich ansonsten nur anthropogen bedingt in lichten, frischen bis feuchten Kiefern-Forsten, aber auch an lichten Stellen von Hainsimsen-Buchen-Wäldern auf sandig-nahrhaften Standorten ein.

Der Rote Holunder bevorzugt basenärmere aber stickstoffreiche und frische, lichte Wald- und Gebüschstandorte. Die Wuchsorte sind sonnig bis halbschattig.

Er ist eine Kennart der Kahlschlagsfluren auf Buchenwaldstandorten und stetiger Begleiter in Schlehenhecken.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (6)  Temperatur (4)  Kontinentalität (4)  Feuchte (5)  Reaktion (5)  Stickstoff (8)


In naturhaften Hecken macht sich Sambucus racemosa am schönsten.

Beschreibung
Sambucus racemosa ist ein 3 bis 5 m hoher und breiter, sommergrüner Großstrauch. Er ist mittel-wüchsig und blüht in aufrechten, traubenartigen Rispen grünlich-creme-gelb im April/Mai. Der Blütenduft ist ausgeprägt und eher unangenehm.

Die leuchtend roten Früchte erscheinen bereits in der ersten Junihälfte und sind lange weithin sichtbar. Die Früchte sind roh giftig, können gekocht unter Beseitigung der Kerne aber ähnlich wie die des Schwarzen Holunders verarbeitet werden. Auch Rinde und Blätter sind - wie bei allen Sambucus-Arten - giftig.

Mit dem Schwarzen Holunder werden natürliche Hybriden gebildet.

Verwendungshinweise
Der Rote Holunder ist v.a. durch die ausgesprochen zierenden Früchte eine ansprechende Wahl für freie Blütenhecken, zur Unterpflanzung von lichten Baumgruppen oder entlang von Waldmänteln in parkartigen Anlagen. 

Ebenso sind Verwendungen in Gebüschgruppen von Stadtplätzen und in weiträumigen Innenhofsituationen schöne Optionen.

Es gibt Blattschmuck-Sorten mit gelblich-grünem und farnartig geschlitztblättrigem Laub. Diese können sehr interessante Lichtpunkte in repräsentativen Anlagen setzen ohne dabei artifiziell zu wirken. Sie sollten häufiger berücksichtigt werden.

'Sutherland Gold' ist ein hervorragender Blattschmuck-Strauch.

Kultur/Pflege von Sambucus racemosa

Die Art ist auf alkalischen bis sauren, frischen Standorten sehr anspruchslos und könnte daher auch gut und häufiger in pflegeextensiven, öffentlichen Grünanlagen und Straßenbegleitgrün eingesetzt werden.

In stadtklimatisch belasteten Hitzelagen und unter Salzeinfluss leidet die Vitalität allerdings.

Auch die gelblich-grünen Blattschmuckformen sind schneckenfest - das können die meisten rotlaubigen und keine der gelblaubigen Formen des Schwarzen Holunders für sich in Anspruch nehmen.

Der Fruchtschmuck ist die vielleicht bemerkenswerteste Eigenschaft des Trauben-Holunders.

Sorten:
  • Plumosa aurea: 2/2 m hoch/breit, gelber Austrieb, grün-gelbe bis frisch-grüne Sommerfärbung, Fiederblätter zunächst mit tief gezähntem Rand, später nur gezähnelt, zierende Sorte für anspruchsvoll-exotische Gärten. In der prallen Sonne etwas empfindlich.
  • Sutherland Gold: 2,5/2,5 m hoch/breit, grünlich-gelber Austrieb, gelblich-grüne, im Schatten licht-grüne Sommerfärbung, Fiederblätter im Austrieb farnartig tief gebuchtet, später tief gezähnt, eine sehr schöne Holunder-Variation
  • Tenuifolia: 1,8/1,8 m hoch/breit, farnartig fein-gefiedertes, grünes Laub, überhängende Triebe


  • Die Blüten bilden ungewöhnliche, unförmige, ballartige Strukturen.

    Bilder






























    'Plumosum aureum'



    'Sutherland Gold'



    'Sutherland Gold'