Salvia leucantha // Samt-Salbei

Familie Lamiacea, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 4.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Salvia leucantha: Der Samt-Salbei hat sein Hauptverbreitungsgebiet in den Gebirgsregionen von Mexiko, kommt aber in ganz Mittelamerika vor. In Bolivien, Kolumbien und Venezuela sowie in Teilen Ostafrikas ist er aus Gartenkulturen verwildert eingebürgert.

Das Verbreitungsgebiet liegt im Norden in subtropischen, ansosnten aber überwiegend in tropischen Klimaten und auch in den höheren Gebirgslagen treten im Winter nur gelegentlich schwache Fröste auf.



Salvia leucantha 'Purple Velvet' entwickelt sich in (sub-)tropischen Klimaten üppiger als in Mitteleuropa. Hier sollten nur stark wärmebegünstigte Lagen gewählt werden.

Salvia leucantha besiedelt sonnige Ränder oder lichte Stellen innerhalb von Berg-Nadelwäldern auf basenreichen, mäßig nahrhaften Mineralböden.

Die Standorte sind mäßig trocken bis frisch, in den niederschlagsärmeren Bereichen der Verbreitung fällt der größere Teil der Jahresniederschläge im Sommerhalbjahr, so dass auch hier kein ausgedehnter Trockenstress auftritt.



'Purple Velvet' liefert hier auf Madeira einen starken Anblick ab.

Beschreibung

Salvia leucantha ist ein in den Tropen/Subtropen immergrüner, buschiger Halbstrauch. Er erreicht unter günstigen Bedingungen bis zu 180 cm Wuchshöhe. Er entwickelt sich sehr rasch zu kräftigen, gut blühfähigen Exemplaren.

Die Wildform hat insgesamt blasse Blütenstände aus kleinen, weißen Lippenblüten und einer zart violett überlaufenen Blütenkrone. Die Blüten sind wirtelig in einer mehr oder weniger einseitswendigen Traube angeordnet. Auffällig ist eine samtig-pelzige Behaarung sämtlicher Blütenteile. Die Blütenstände stehen bogig überhängend und erscheinen ausdauernd ab Mitte Juli bis zu den ersten Nachtfrösten.

Vor der Blüte erinnert der Habitus und auch das etwas runzelige Laub an einen Schmetterlingsstrauch. Die Blüten sind bei Insekten auch ähnlich beliebt. In der Heimat werden sie regelmäßig von Kolibris besucht.

Das Laub ist reich an duftenden ätherischen Ölen.



Aber auch ohne tropische Blütenfülle ist der Anblick apart.

Verwendungshinweise

Salvia leucantha ist in den Auslesen mit farbintensiven Kronblättern unter idealen Bedingungen ein wirklicher optischer Anziehungspunkt und regt ob seiner sehr seltenen Verwendung automatisch die Neugierde des Betrachters an. Leider ist der Bezug schwierig und unkomfortabel.

Ein Einsatz kommt natürlich nur in intensiv betreuten Gärten in Frage. Schöne Einsatzfelder sind ästhetisch anspruchsvolle Sommerrabatten oder als einjähriger Blickfang für den Spätsommer-/Herbstaspekt in sonnig-warmen Staudenanlagen.

Der bogig-überhängende Wuchs des Samt-Salbei kommt besonders gut zur Geltung, wenn etwas erhöhte Standflächen gewählt werden. Entlang von Wegen muss man etwas Abstand zum Wegesrand einplanen, damit der Weg auch begehbar bleibt.

Der Einsatz als Einjährige im Freiland setzt in der Praxis meist voraus, dass die Gartenbetreuung in der Lage ist, mit Hilfe von  überwinterten Triebstecklingen eigenständig für jährlichen Nachschub an Jungpflanzen zu sorgen.

Salvia leucantha ist aber selbstverständlich auch eine aparte Kübelpflanze und sorgt in hochwertigen Gefäßen für exotisches Flair, das insbesondere zu mediterranen Gestaltungsansätzen passt. Mediterranen Klassikern wie Citrus x aurantium oder Olea europaea verhilft Salvia leucantha zu einer frischen Wahrnehmung.



Die meist blasseren Blüten der Wildform sind weniger gut wahrnehmbar.

Kultur

Der Samt-Salbei sollte nur eingesetzt werden, wenn man ihm wirklich optimale Bedingungen bieten kann. Dazu gehören am Dringlichsten möglichst warme, möglichst sonnige Standorte.

Dazu sind gut drainierende, mäßig nahrhafte bis nahrhafte Böden gerne gesehen. Gut geeignet sind humose, feinerdereiche Substrate mit hohem Anteil feinem bis mittelgrobem Schotter oder Lavaanteilen. Das Substrat sollte eine hohe innere Wasserspeicherkapazität haben, in den Bodenporen aber rasch entwässern. Trockenstress wird idealerweise vermieden, bringt die Pflanzen aber auch nicht gleich in existenzielle Verlegenheit.



'Purple Velvet' ist das Maß der Dinge für die Verwendung des Samt-Salbeis.

Die Überwinterung kann immergrün erfolgen, wenn man die Kübel frostfrei, kühl und so hell wie möglich ins Winterquartier verbringt, bevor kalte Nächte das Laub vergehen lassen. Die Bewässerung kann dann reduziert werden, der Wurzelballen soll aber nicht gänzlich trockenfallen. Im Frühling vor dem Austrieb nimmt man dann einen Rückschnitt um 1/3 bis 2/3 vor. Solche Exemplare entwickeln sich  im Folgejahr meist üppig und blühen schon gegen Ende Juni.

Alternativ kann man auch die ersten kalten Herbstnächte ihr Werk tun lassen und die Pflanzen wie eine sommergrüne Staude überwintern. Das abgestorbene Blattwerk wird bodennah entfernt. Der Vorteil ist, dass die frostfreie, kalte Überwinterung auch in der dunklen Garage erfolgen kann.

In sehr wintermilden Regionen in sehr geschützten Situationen kann auch die Freilandüberwinterung ausgepflanzter Exemplare gelingen. Mit einer schützenden Laubmulchschicht steigt die Wahrscheinlichkeit nochmals. Man kann das im Prinzip auch in winterhärteren Lagen versuchen, mit etwas Glück und einem milden Witterungsverlauf kann man ja nur gewinnen.

Wer es geschafft hat, einen Samt-Salbei zu erstehen, wird ihn auch im Freiland nur ungern gleich im ersten Winter wieder verlieren wollen. Man sollte daher im Hochsommer bis Frühherbst nicht blühende Kopfstecklinge gewinnen und die Jungpflanzen frostfrei und hell überwintern.

Sorten:
  • Purple Velvet: kräftig Violette Kronblätter, dadurch kontrastreicher und wesentlich farintensiver als die Wildform, 100-130 cm hoch
  • Santa Barbara: Zwergform, 30/40 cm hoch/breit, einfarbig violetter Kelch und Krone

Bilder






Purple Velvet



Purple Velvet



Purple Velvet









Purple Velvet