Naturstandort von Salix helvetica
Salix helvetica kommt in den Französischen, Italienischen, Österreichischen und
Schweizer Alpen vor.
Die Schweizer Weide besiedelt in hoch-montanen bis alpinen Höhenlagen baumfreie Block- und Schutthalden aus bodensauren, stickstoffarmen Silikatgestein. Sickerwasserströme bzw. Gebirgsbäche sorgen für feuchte bis nasse Bedingungen, die im Zuge von Niederschlagsereignissen stark schwankend sein können.
Die Standorte sind sonnige, durch Nord-Exposition oder lange Schneebedeckung z.B. in Geländevertiefungen und an Schneevorfeldern ausgesprochen kühle Lagen.
Salix helvetica im Alpinarium zusammen mit Salix glaucosericea im Hintergrund.
Beschreibung
Die Schweizer Weide ist ein sommergrüner, bis 120 cm hoher und bis 150 cm breiter Kleinstrauch. Der Wuchs ist langsam und kompakt. Die Äste sind dick und im Austrieb weiß-filzig behaart.
Die Blüten der männlichen Pflanzen sind durch die Staubgefäße kurzzeitig zierend gold-gelb, die der weiblichen Pflanzen unscheinbarer grünlich. Die Blüten erscheinen im Tiefland ab Anfang April kurz vor dem Laubaustrieb.
Das Laub ist oberseits matt-grün und unterseits durch silbrige Härchen grau-grün.
Ähnlich ist die etwas unscheinbarer blühende, seltener kultivierte
Salix glaucosericea. Deren Blätter treiben zusammen mit den Blüten aus, was deren optische Wirksamkeit etwas einschränkt.
Verwendungshinweise
Salix helvetica ist mit ihrem kompakten, etwas knorrig-bonsaihaften Wuchs und dem silbrig-grau-grünen Laub ein ansprechender Strauch. Die silbrig-behaarten Kätzchen stehen für einige Tage gut sichtbar alleine an den Trieben und erzeugen einen hübschen Effekt.
In größeren, naturhaften Alpinarien oder sonstigen felsbetonten Anlagen ist die Schweizer Weide entsprechend ein apartes Strukturelement.
Wo zügigere Wuchsleistungen und Stadtklimaverträglichkeit erwünscht sind, greift man besser auf Formen von
Salix repens zurück.
Im Tiefland werden die Sträucher mit den Jahren deutlich ausladender als im Hochgebirge.
Kultur
Ideale Standorte sind frische bis feuchte, sonnige und trotzdem kühlere Lagen auf basen- und eher nährstoffarmen Böden. Unter Kulturbedingungen ist die Art aber gegenüber den Standortparametern recht tolerant.
Trockenphasen und Hitzelagen mindern die Vitalität allerdings. Im Tiefland empfehlen sich daher gut durchlüftete Situationen ohne stauende Wärmeentwicklung.