Naturstandort von Salix caprea: Die Sal-Weide ist von den Pyrenäen bis Skandinavien im Norden und Zentral-Asien im Osten verbreitet. Im Osten der USA und Kanadas sowie in Argentinien ist sie stellenweise neophytisch eingebürgert.
In
Deutschland ist Salix caprea in allen Naturräumen vertreten und häufig. Lediglich in Brandenburg fehlt sie stellenweise. Auch in der
Schweiz ist sie mit Ausnahme der Hochalpen überall häufig.
Männliche Salix caprea als Landschaftsgehölz
Die lichtliebende Sal-Weide bildet als Pionierbaumart Vorwälder auf basen- und nährstoffreichen, frischen bis feuchten Brach-, Öd- und Kahlschlagsflächen. Sie tritt hier häufig zusammen mit
Sambucus nigra,
Sambucus racemosa,
Betula pendula,
Corylus avellana,
Populus tremula und dem neophytischen
Buddleja davidii auf.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (7) Temperatur (-) Kontinentalität (3) Feuchte (6) Reaktion (7) Stickstoff (7)
Männliche Baumform
Beschreibung
Die Sal-Weide ist ein bis 10 (12) m hoher, oft mehrstämmgier Baum mit eiförmiger Krone oder dickstämmiger Großstrauch. Das Laub ist matt grün.
Die Art ist zweihäusig getrenntgeschlechtlich. Die Blüten erscheinen vor dem Laubaustrieb im März/April. V.a. die gelblichen, männlichen Kätzchen sind auffällig und zierend. Die weiblichen Blüten sind unscheinbarer grünlich.
Salix caprea neigt zur willigen Hybridisierung mit diversen anderen Weidenverwandten wie z.B. Salix aurita, Salix cinerea,
Salix purpurea oder Salix viminalis. In der Landschaft finden sich entsprechend uneindeutig zuzuordnende Exemplare.
Verwendungshinweise
Salix caprea ist ein ökologisch bedeutsames Landschaftsgehölz, das im zeitigen Frühling weithin sichtbare Akzente durch die männlichen Exemplare setzt.
Die Art kann gut in Knicks, freien Hecken, in Waldmänteln oder zur Rekultivierung von Brachflächen und Sicherung von Böschungen verwendet werden.
Im Siedlungsraum kommt ein Einsatz in weitläufigen Parkanlagen vor Baumgruppen und besonnten Waldrändern in Frage. Außerhalb der Blütezeit ist die Sal-Weide sehr unscheinbar.
In vielen Vorgärten finden sich kleine Hochstämme mit hängenden Wuchsformen und Liebhaberwert.
Unter der "Sortenbezeichnung" 'Mas' werden die männlichen Pflanzen gehandelt.
'Pendula Mas' zusammen mit typischen Vorgartenbegleitern: Prunus laurocerasus, Forsythia x intermedia, Pinus mugo und Thuja occidentalis.
Kultur
An den Standort stellt die Art keine besonderen Ansprüche und gedeiht auch auf mäßig trockenen und ärmeren Böden gut.
Verschattete Lagen sind ungüstig, zumal die Sal-Weide hier auch deplaziert wirkt.
'Pendula' wird auch in ländlichen Vorgärten sehr gerne eingesetzt.
Schnittmaßnahmen sind für normale Strauchformen nicht zwingend erforderlich. Man kann aber zur Minimierung der Größenentwicklung alle paar Jahre den oder die ältesten und höchsten Gerüsttriebe bis zum Grund oder bis zu einem tieferstehenden Seitenast zurücknehmen. Dadurch bleibt der Strauch zudem dauerhaft vital und vergreist nicht.
Auch die Sal-Weide eignet sich als Kopfweide. Hierfür wird der Trieb in einer Höhe von etwa 150 cm zurückgeschnitten. Nachfolgend werden über mehrer Jahre die Neutriebe direkt nach der Blüte bis auf ein oder zwei Zentimeter zurückgeschnitten. Sämtliche übrige Austriebe am Stamm werden vollständig entfernt. Haben Stamm und Kopf einen nennenswerten Umfang erreicht, kann der Schnittrhytmus verlängert werden.
Sorten:
- Pendula Mas: je nach Veredelungshöhe 2 bis max. 3 m hoher Hochstamm mit schleppenartig herabhängenden Zweigen, männlich, gelb blühend
- Mas: männliche Sträucher der Wildart