Naturstandort von Rosa pendulina: Die Gebirgs-Rose besiedelt die Gebirgsregionen Süd-, Süd-Ost- und Mitteleuropas in sub-montanen Höhenlagen bis in den Bereich der Baumgrenze. In Afghanistan bestehen isolierte Populationen.
In Osten der USA und Kanadas sowie in Teilen Osteuropas ist Rosa pendulina neophytisch eingebürgert.
In
Deutschland kommt sie von den Alpen über den Bayerischen Wald bis in das Fichtelgebirge und den Thüringer Wald vor. In der
Schweiz ist sie mit Ausnahme der tieferen Lagen des Mittellandes überall recht häufig.
Rosa pendulina in den Schweizer Alpen in Gesellschaft eines Sonnenröschens
In Mitteleuropa ist sie eine Kennart der montanen Grünerlengebüsche und Hochstaudenfluren auf frischen, skelett-, basen- und relativ stickstoffreichen Böden im Bereich der Waldgrenze.
Außerdem ist sie stetig in montanen
Berberitzen-Gebüschen, lichten, basenreichen
Schneeheide-
Kiefern-Wäldern und Linden-Ahorn-Schluchtwäldern anzutreffen.
Sie bevorzugt sonnige bis halbschattige Lagen in atlantisch geprägten Regionen mit feuchten Sommern und milden Wintern.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur LegendeLicht (6) Temperatur (4) Kontinentalität (2) Feuchte (5) Reaktion (7) Stickstoff (6)
Beschreibung: Die Gebirgs-Rose ist ein sommergrüner, mäßig wüchsiger Strauch von etwa 200 cm Wuchshöhe. Durch Wurzelausläufer bilden sich im Laufe der Zeit Dickichte. Die Grundtriebe sind zunächst aufrecht, im oberen Abschnitt bogig überhängend. Im Alter verkahlen die Büsche an der Basis.
Die kräftig rosafarbenen, einfachen und für eine Wildrose recht großen Blüten erscheinen ab Ende Mai bis Anfang Juli. Die zierenden Hagebutten sind rot.
Verwendungshinweise: Rosa pendulina bildet etwas "unordentliche" Gebüsche und entwickelt keinen besonders reichen Blütenflor. Es gibt eine Reihe von Wild-Rosen mit ansprechenderem Erscheinungsbild.
Liebhaber können eine Verwendung in konsequent naturhaften Alpinarien erwägen.
Aufgrund der Toleranz gegenüber kühl-feuchten Klimaten kommt außerdem in Hochlagen ein Einsatz in freien Hecken, öffentlichen Grünanlagen und Straßenbegleitgrün in Frage, wo andere Standard-Wildrosen an ihre klimatischen Grenzen stoßen.
Übermäßige Bütenfülle gehört nicht zu den Kernkompetenzen der Gebirgs-Rose.
Kultur: Die Art ist anspruchslos und gedeiht unter allen nicht zu extremen Bedingungen robust und pflegearm.
Hitzestandorte sind der Vitalität abträglich und auch Trockenstress wird etwas weniger klaglos hingenommen als man es von der Rosenverwandschaft allgemein gewohnt ist.
Die bodennahe Beseitigung vergreisender Alttriebe nach der Blüte sorgt für ein vitales, blühfreudigeres Erscheinungsbild.