Naturstandort von Rhodotypos scandens: Die Scheinkerrie kommt im östlichen China, in Korea und Teilen Japans in Gebüschgruppen und Waldrändern vor.
Rhodotypos scandens hat eine weite Standortamplitude, wächst aber vorzugsweise auf nahrhaften, mäßig trockenen bis feuchten und eher basenreichen Böden.
Sie steht in der Regel im licht halbschattigen bis licht schattigen Unterstand von Waldbäumen, findet sich aber auch an sonnigen Waldsäumen ein.
Rhodotypos scandens bietet ansprechende Blüten- und Blattdetails.
Beschreibung
Die Scheinkerrie ist ein sommergrüner Strauch von bis zu 2 m Wuchshöhe. Der Habitus ist aufrecht mit bogig übergeneigten Nebentrieben. Junge Triebe haben eine grüne Rinde, die später verbraunt.
Die weißen Blüten erscheinen ab Ende April bis Ende Mai. Sie entwickeln kleine, rundliche und schwarz-braun-glänzende Früchte, die von den Kelchblättern umschlossen bleiben.
Die Blätter sind kräftig grün und unterseits durch eine kurze Behaarung etwas aufgehellt. Auffällig ist die tief eingeschnittene Blattaderung, deren Ähnlichkeit mit dem Ranunkelstrauch
(Kerria japonica) die deutsche Namensgebung erklärt. Die Herbstfärbung ist zierend gelb.
Fruchtende Scheinkerrie mit einsetzender Herbstfärbung
Verwendungshinweise
Rhodotypos scandens ist ein unspektakulärer Strauch mit etwas amorphen Wuchs. Er ist absolut anspruchslos und wird überraschend selten z.B. in pflegeextensiven öffentlichen Grünanlagen und Straßenbegleitgrün eingesetzt.
Er ist auch gut zur Unterpflanzung lichter Baumbestände oder absonniger Stellen an Nordseiten von Gebäuden geeignet.
Für anspruchsvolle Anlagen gibt es dagegen eine Reihe von beeindruckenderen Blüten-Gehölze mit malerischerem Habitus.
Die Früchte haben kaum Fernwirkung, kontrastieren aber immerhin angenehm mit dem verblassenden Herbstlaub.
Kultur
Die gut winterharte Scheinkerrie bevorzugt basenreiche, nahrhafte und durchlässige Böden in warmen, sonnigen bis licht-halbschattigen Lagen.
Die Scheinkerrie kommt gut mit stadtklimatisch belasteten Standorten und nach der Etablierung auch mit sommerlichen Trockenphasen zurecht.
Ohne Verjüngungsschnitt verliert die Scheinkerrie die Form und verkahlt.
Ohne einen regelmäßigen, tiefen
Verjüngungsschnitt verkahlt die Art an der Basis und verliert an Wirkung. Verjüngende Schnittmaßnahmen sind jährlich im Frühjahr vor dem Austrieb erforderlich. Die Art entwickelt kräftige, bodenbürtige Langtriebe, die sich im ersten Jahr kaum verzweigen und ab dem zweiten Jahr blühen. Sie vergreisen und werden nach dem vierten oder fünften Standjahr bodennah entfernt. Dadurch wird die fortlaufende Bildung vitaler Jungtriebe und ein locker-lichter Habitus gefördert.