Rhodiola rosea // Echte Rosenwurz

Familie Crassulaceae, Dickblattgewächse
Pflanzen pro qm 15.00
Wikipedia Rhodiola rosea
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Rhodiola rosea

Die Rosenwurz ist in den eurasisschen Hochgebirgen und den borealen bis arktischen Klimazonen verbreitet. Auch Grönland, Alaska und der Osten Kanadas beherbergen urwüchsige Populationen.

In Mitteleuropa bestehen vereinzelte Reliktvorkommen in Gebirgen. In Deutschland sind dies die Höhenlagen von Schwarzwald und Bayerischem Wald. In der Schweiz ist die Echte Rosenwurz subalpin bis alpin am Südrand der Alpen, insbesondere im Tessin relativ häufig anzutreffen.


Rhodiola rosea im Felsspalten-Alpinarium

Die mehr oder weniger sonnigen Standorte fußen auf basenarmen Silikatgestein und sind aufgrund der hohen Niederschlagsraten meist dauerhaft frisch, können aber auch für einige Zeit abtrocknen. Im arktischen Hauptverbreitungsgebiet besiedelt die Rosenwurz frische bis feuchte Felsstandorte und Sickermoore.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (4)  Kontinentalität (3)  Feuchte (6)  Reaktion (4)  Stickstoff (?)


Das Erscheinugnsbild wandelt sich im Laufe der Vegetationsperiode.

Beschreibung
Die Rosenwurz ist eine sommergrüne, sukkulente Staude. Sie bildet rundliche Horste von 20 bis 30 cm Höhe mit blau-grünem Laub an unverzweigten Stängeln.

Weibliche Pflanzen blühen gelblich, im Verblühen auch gelblich-orange. Männlichen Pflanzen fehlen die gelben Blütenkronen und die purpurroten Kelchblätter bestimmen die Farbgebung. Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Mai. Die orange-roten Fruchtstände sind ebenfalls über den Sommer zierend.

Im Laufe der Vegetationsperiode nimmt die Art sehr unterschiedliche Erscheinungsformen an, die der oberflächliche Betrachter verschiedenen Arten zurechnen würde.

Das verdickte Rhizom und die Stängel riechen bei Verletzung rosenartig. Extrakte der Rhizome sind v.a. in Nord-Ost-Europa Bestandteil der traditionellen Volksheilkunde und werden Stress- und Erschöpfungszuständen eingesetzt.


Weibliches Exemplar mit gelblicher Blütenkrone.

Verwendungshinweise
Rhodiola rosea erinnert an eine Kreuzung zwischen einem Rosetten-Steinbrech und einer Fetthenne. Die rundlichen, im Laufe des Jahres wandelbaren Polster bilden interessante Aspekte in Alpinarien.

Am Naturstandort ist sie z.B. mit gartenwürdigen Begleitern wie Saxifraga cotyledon, Borstgras (Nardus stricta) oder Primula marginata vergemeinschaftet.

Naturstandort der Echten Rosenwurz 1.400 m üNN auf den Urgesteinsklippen des Gjendesee in Zentral-Norwegen (1).

Kultur
Die Art ist auf sonnigen, basenarmen Standorten anspruchslos und gedeiht sowohl auf mäßig trockenen wie feuchten Böden.

In mitteleuropäischen Tieflagen ist sie allerdings auf weniger nahrhaften, etwas trockeneren Standorten wegen des geringeren Wildkrautaufkommens weniger aufwändig zu kultivieren. Günstig sind hier Felsspalten-Biotope mit geringen Anteilen offener Bodenstellen.

Die Standorte sollten keinen Hitzestress enfalten, die Vitalität leidet hierunter.

Foto mit freundlicher Unterstützung durch M. Schwabedissen

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