Naturstandort
Die osteuropäisch verbreitete Pulsatilla pratensis hat im mittel- und nordostdeutschen Tiefland und den nördlichen Ausläufern der Mittelgebirge seltene Vorpostenvorkommen in Deutschland.
Die Art wächst in Wintergrün-Kiefernwäldern über kalkreichen Sanden mit Sauerhumusauflage aus Kiefernstreu sowie in basenreicheren Sand-Trockenrasen.
Die Standorte sind wärmebegünstigt, voll-sonnig bis licht halbschattig, ausgesprochen trocken und stickstoffarm.
Beschreibung
Die Wiesen-Kuschelle ist eine horstige, vorsommergrüne Staude von etwa 20 cm Wuchshöhe. Die glockig-nickenden Blüten sind gelblich-weiß oder schwarz-violett (ssp. nigricans) und erscheinen im April/Mai vor der vollständigen Entfaltung der tief fiederteiligen, beharten Blättern.
Die zierenden Fruchtstände sind mit seidigen, weißen Grannen besetzt.
Verwendungshinweise
Pulsatilla pratensis ist im Handel nur mit Mühe zu beziehen. Im Vergleich zur bekannten Pulsatilla vulgaris bleibt die Art sehr zurückhaltend, die Blütenschmuckwirkung ist deutlich geringer und der natürliche Charme erschließt sich eher dem Kenner.
Liebhaber können die Art in naturhaften Magerwiesen, Alpinarien, im Vordergrund von Kiesgärten und an sonnigen Stellen unter lichten Kiefernbeständen einsetzen. Sie wird aber vorrangig dem Kenner als liebevolles Detail auffallen, der flüchtige Betrachter wird sie übersehen.
Kultur
Die Schwarz-Küchenschelle ist nur auf trocken-warmen, stickstoffärmsten Extremstandorten mit vertretbarem Aufwand dauerhaft zu kultivieren. Ideal sind basenreichere und gerne etwas humose Sandböden. In Kultur sind aber auch schottrige Rohböden gut geeignet.
Wichtig ist ausreichend Lichtgenuss. Wo sie im Tagesverlauf gelegentlich vom Schatten der Kiefern gestreift wird, sollte die Begleitflora sehr spärlich oder sehr niedrig sein, um nicht zusätzlich Schattendruck aufzubauen.
Wo die Standortbedingungen weniger stressbetont sind, entwickelt sie sich zwar etwas üppiger, wird aber ohne ständige Betreuung rasch von wüchsigeren Konkurrenten verdrängt.
Sorten:
- ssp. nigricans: mit violett-schwarzen Blüten, bevorzugt auf kalkreichen Substraten