Naturstandort von Prunus serrulata: Die Japanische Blütenkirsche kommt aus den östlichen Provinzen Chinas sowie aus Korea. Ob die Vorkommen in Japan urwüchsig sind, ist umstritten.
Prunus serrulata besiedelt südexponierte, wärmebegünstigte Waldmäntel auf frischen bis feuchten, ärmeren bis mäßig nahrhaften und skelettreichen Substraten. Die Bodenreaktion ist sauer bis schwach alkalisch.
Altes, veredeltes Exemplar von Prunus serrulata 'Kanzan'
Beschreibung
Die Japanische Blütenkirsche ist ein sommergrüner Baum, seltener auch Großstrauch, von etwa 20-25 m Höhe und 15 m Breite mit kurzem, auffallend dicken Stamm. In der Regel wird die Art auf eine Unterlage wie Vogel-Kirsche
(Prunus avium) gepfropft. Im Alter bildet sich dann ein wulstiger Übergang zwischen dem dicken Stamm der Unterlage und den Ästen von Prunus serrulata.
Die leicht duftenden Blüten erscheinen überreich für etwa 10-14 Tage im April/Mai. Nach dem Verblühen bedeckt ein rosa-farbener Teppich aus Blütenblättern den umliegenden Boden. Die kleinen Kirschfrüchte sind nicht schmackhaft.
Die Blätter sind länglich-oval und von derber Struktur mit gesägtem Rand. Im Herbst verfärben sie sich in leuchtenden Rottönen.
Die Herbstfärbung ist ähnlich spektakulär wie die Blüte.
Verwendungshinweise
Prunus serrulata ruft jedes jahr wieder großes Erstaunen und Bewunderung während der Blütezeit hervor. In Japan ist die Kirschblüte dieser Art ein gesellschaftliches Ereignis.
Der überbordende Blütenschmuck kann allerdings auch als aufdringlich empfunden werden, sodass der Einsatz der Art mit etwas Bedacht erfolgen sollte. Generell kommt die Japanische Blütenkirsche als Solitär in manirierten, asiatischen oder betont romantischen Parkanlagen und auf größeren Stadtplätzen in Frage.
Die beliebte Sorte 'Kanzan' ist auch als Straßenbaum geeignet. Durch die früh einsetzenden Breitwüchsigkeit kommt ein Einsatz nur in Straßen mit breiten Seitenräumen oder in reinen Wohnstraßen ohne LKW-Verkehr (Lichtraumprofil!) in Frage. Es entstehen sehr plakative, meist wenig authentische Straßenbilder, die rasch einen bemühten Eindruck vermitteln.
Bodennah veredelte Strauchformen sieht man seltener.
Kultur
Die robuste und widerstandfähige Art bevorzugt gut wasserversorgte, nicht staunasse, nahrhafte und basenreiche Böden in (voll-)sonnigen, wärmebegünstigten und windgeschützten Lagen. Sie ist aber in Mitteleuropa überall vollkommen winterhart.
Der Sommer-Habitus ist unauffällig.
Sorten:
- Amanogawa: schwachwüchsig und säulenförmig, 8/2 m hoch/breit, halb-gefüllte, zart-rosa Blüte Anfang Mai
- Asano: 10/8 m hoch/breit, dicht gefüllte, hell violett-rosa Blüte Anfang Mai
- Hokusai: ausgesprochen breitwüchsig, 7/10 m hoch/breit, halb-gefüllte, hell-rosa Blüte Anfang Mai
- Kanzan: 10/8 m hoch/breit, dicht gefüllte, rosa Blüte Anfang Mai
- Kiku-shidare-zakura: 5/4 m hoch/breit, überhängender Wuchs, dicht gefüllte, hell-rosa Blüte Anfang Mai
- Shimidsu: ausgesprochen breitwüchsig, 5/6m hoch/breit, halb-gefüllte, weiße Blüte Ende Mai
- Shirotae: breitwüchsig, 6/6m hoch/breit, halb-gefüllte, weiße Blüte Ende Mai
- Shirofugen: breitwüchsig, 8/8m hoch/breit, gefüllte, weiße Blüte Ende Mai
- Tai Haku: 6/5 m hoch/breit, einfache, rein-weiße Blüten Ende April. Sehr schöne, würdevolle Sorte
- Yamazakura: 7/6 m hoch/breit, halb-gefüllte, hell-rosa Blüte Anfang Mai