Prunus persica // Pfirsich

Familie Rosaceae
Pflanzen pro qm 5.00
Wikipedia Prunus persica
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Prunus persica

Der Pfirsich ist eine alte Kulturform, die sich vermutlich aus verschiedenen Elternarten wie Prunus mira aus Tibet und anderen Arten aus China zusammensetzt. Der Pfirsich wird seit dem Altertum angebaut. Im Mittelmeerraum ist der Pfirsich in der Antike eingeführt worden und verwilderte Bestände gelten in weiten Teilen Europas als archäophytisch.

In Deutschland wird Prunus persica als in Einbürgerung befindlicher Neophyt eingestuft. Er hat bislang unbeständige Vorkommen in der Nähe menschlicher Siedlungen mit Schwerpunkten im Rheingraben, dem Thüringer Becken und der Wärmeinsel Berlin.

Der Pfirsich bevorzugt frische, durchlässige, mehr oder weniger neutrale und nahrhafte Böden in sonnig-warmen Lagen.

 Wenn die Spätfröste ausgeblieben sind, kann die Pfirsichernte üppig ausfallen.

Beschreibung
Der Pfirsich ist ein kleiner, kurzstämmiger, oft auch mehrstämmiger Baum oder großer Strauch von gut 7 m Wuchshöhe und knapp 6 m Breite.

Die Blüten sind hell-rosa und erscheinen im April/Mai vor dem Laubaustrieb. Frühe Sorten blühen auch schon ab Mitte März und sind entsprechend frostgefährdeter. Die bekannte Pfirsichfrucht reift in Mitteleuropa nur im Weinbauklima oder wärmebegünstigten Lagen befriedigend aus.

Im Handel sind vorangig auf Prunus-Unterlagen veredelte Sorten erhältlich. Diese sind unempfindlich gegen schwere und feuchtere Böden, leiden allerdings eher unter Trockenstress. Für leichte, sommertrockene Standorte sind Sämlingsunterlagen von Prunus persica selbst besser geeignet.

 Die Pfirsichblüte gehört zu den bezauberndsten Obstblüten.

Verwendungshinweise
Ein fruchttragender, vitaler Pfirsichbaum ist in Mitteleuropa ein besonderer Anblick. Er ist als kleiner Solitärbaum in mediterranen, geschützten Innenhöfen oder als Spalierobst an süd-exponierten Hauswänden in Bauern- und Klostergärten eine sehr schöne Wahl.

Die romantisierende Wirkung des Pfirsichbaums verlangt nach hochwertiger, historischer Bausubstanz als Hintergrund.

Kultur/Pflege von Prunus persica

In den meisten Regionen Mitteleuropas bleibt der extrem wärmededürftige Pfirsich aber klimabedingt eher kümmerlich im Wuchs und kann seine Potenziale bei Weitem nicht ausreizen.

Tiefe Fröste führen zu Erfrierungen im Holz, die aber durch Neuaustrieb in der Regel kompensiert werden. Spätfröste schädigen häufig die Blüte, so dass die Ernte immer wieder sehr spärlich ausfällt.

Auch Staunässe ist sehr ungünstig. Regelmäßiger Rückschnitt beugt dem vorzeitigen Vergreisen der Kronen vor.

Will man den Pfirsich dauerhaft als Fruchtgehölz nutzen, muss man dem Schnitt etwas Aufmerksamkeit widmen. Der beste Fruchtansatz erfolgt an den kräftigeren vorjährigen Trieben. Das bedeutet, dass man ältere Triebe regelmäßig ausschneiden muss, um die Bildung neuer Jungtriebe anzuregen ohne die Krone zuwachsen zu lassen.

Regelmäßig wird man die Kräuselkrankheit in unterschiedlicher Intensität beobachten können. Dabei befällt während feuchter Witterung von etwa Mitte Januar bis Ende April ein Pilz die sich kräuselnd deformierenden Blätter. Intensiver Befall kann die Vitalität stark herabsetzen und den Fruchtansatz ausfallen lassen. Abhilfe schafft praktisch nur eine Überdachung, die die Blätter zumindest im Spätwinter/Vorfrühling trocken hält.

Insbesondere an Spalieren können die Früchte auch in Mitteleuropa sehr ansehnliche Größen entwickeln.

Sorten:
ab Juli fruchtreife Sorten
  • Dixired: traditionelle Sorte, gelbfleischig, Fruchtreife Ende Juli/Anfang August, nur sehr leicht behaarte, rote Früchte
  • Helene: traditionelle Sorte, weißfleischig, Fruchtreife Mitte Juli, säuerliche Früchte, hoher Fruchtertrag
  • Starcrest: traditionelle Sorte, gelbfleischig, Fruchtreife Mitte Juli, nur spärlich behaarte Früchte

  • ab Mitte August fruchtreife Sorten
  • Fairhaven: traditionelle, wüchisge Sorte, dunkel-gelbfleischig, Fruchtreife Mitte/Ende August, nur sehr leicht behaarte, orange-rote Früchte
  • Jayhaven: moderne, wüchsige Sorte, Fruchtreife Ende August, pelzige, feste Schale, gut transportfähig, ertragssstark
  • Melocotonero: robuste, wüchsige und gut gegen die Kräuselkrankheit resistente Sorte, orange-gelbfleischig, Fruchtreife Mitte August, leuchtend orange-rote Früchte, ertragssicher
  • Redhaven: traditionelle, robuste Sorte, orange-gelbfleischig, Fruchtreife Mitte August, leuchtend-rote Früchte, ertragssicher
  • Suncrest: traditionelle Sorte, gelbfleischig, Fruchtreife Ende August, gut druckfeste Früchte

  •  Die Kultur als Spalierobst - hier die Varietät nucipersius - im Schutz sonniger Fassaden macht viel Sinn.

  • Veroma Pico: 6 cm große Früchte, grünlich-weißes Fruchtfleisch, süß-aromatisch, Fruchtreife Ende August bis Anfang September, rosa Blüte, robuste, winterhärtere Rückkreuzung mit Prunus mira   

  • ab Mitte September fruchtreife Sorten
  • Veroma Bello: 8-9 cm große Früchte, grünlich-weißes Fruchtfleisch, saftig, süß-aromatisch, Fruchtreife Mitte September, rosa Blüte, robuste, winterhärtere Rückkreuzung mit Prunus mira

  • Zwergsorten
  • Fruttoni® Amber®: bis 150 cm hohe Zwergform, rosa Blüte, Frucht pelzig, Fruchtbesatz früh um gut die Hälfte entfernen, um große Früchte ernten zu können
  • Fruttoni® Crimson®: bis 150 cm hohe Zwergform, violett-rötlich überlaufenes Laub, rosa Blüte, rötlich-braune Frucht pelzig, Fruchtbesatz früh um gut die Hälfte entfernen, um große Früchte ernten zu können

  • botanische Varietäten
  • var. nucipersius: wie die Art, Frucht glatthäutig
  • var. platycarpa: "Wild-Pfirsich" mit seitlich abgeflachten, pelzigen Früchten   
  • gegen die Kräuselkrankheit relativ widerstandsfähige Sorten
  • Amsden: weißfrüchtig, weißfrüchtig, Frucht pelzig, Fruchtreife Anfang August, süß
  • Avalon Pride: moderne Sorte, gelbfleischig, Fruchtreife Mitte Juli, nur spärlich behaarte Früchte mit am Kern haftendem Fleisch
  • Benedict: traditionelle, robuste Sorte, weißfleischig, Fruchtreife Ende August, gut druckfeste Früchte, weißfrüchtig, kleinblütig und daher zur Blütezeit weniger zierend
  • Fruteria: weißfrüchtig, Frucht pelzig, Fruchtreife Anfang August, süß, eine der gegen die Kräuselkrankheit widerstandsfähigsten Sorten
  • Harrow Beauty: weißfrüchtig, Frucht pelzig, Fruchtreife Mitte/Ende Juli, süß, kleinblütig und daher zur Blütezeit weniger zierend
  • Kernechter vom Vorgebirge: rotfrüchtig, Frucht pelzig, Fruchtreife September, aromatisch-süß

  • Revita: weißfrüchtig, weißfrüchtig, weißfrüchtig, Frucht pelzig, Fruchtreife Mitte/Ende August, süß

  • Weinbergspfirsich: rotfrüchtig, Frucht pelzig, Fruchtreife September, säuerlich
  • Bilder





















    'Melocotonero'



    'Melocotonero'