Prunus cerasifera // Kirschpflaume
Beschreibung
Naturstandort von Prunus cerasifera
Die Kirschpflaume stammt ursprünglich aus der Balkan-Region, dem Kaukasus sowie Klein- und Vorderasien. Die italienischen Populationen sind möglicherweise nicht natürlichen Ursprungs.
Als alte Kulturpflanze ist sie in Mitteleuropa verbreitet eingebürgert. In Deutschland hat sie v.a. in den mittel- und süddeutschen Wärmegebieten stabile Populationen. Im Tiefland fehlt Prunus cerasifera weitgehend und ist nur in Hamburg und Berlin nennenswert häufig. In der Schweiz ist sie nur im Mittelland und im Wallis zerstreut anzutreffen.
Eindrucksvolle Kirschpflaume halb verwildert in Dorfrandlage
Prunus cerasifera ist anspruchslos, bevorzugt aber sonnige, mäßig trockene bis frische Standorte.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (5) Kontinentalität (5) Feuchte (4) Reaktion (5) Stickstoff (5)
'Atropurpurea' ist die beliebteste Auslese von Prunus cerasifera.
Beschreibung
Die Kirschpflaume ist ein bis 9 m hoher und 7 m breiter, kurzstämmiger oder mehrstämmiger Kleinbaum bzw. Großstrauch. Die weißen Blüten erscheinen reich im März/April als eine der frühesten Kirschblüten. Ähnlich ist die drei bis vier Wochen später blühende Steinweichsel.
Das Kirschobst ist relativ großfrüchtig, allerdings von eher fadem Geschmack.
Prunus cerasifera ist zusammen mit Schlehe vermutlich eine der Elternarten der Hauspflaume. Für die These spricht, dass sie natürliche Hybriden mit der Hauspflaume eingeht.
Das Herbstlaub ist sehr zierend.
Verwendungshinweise
Die Kirschpflaume entwickelt einen malerischen Habitus und kann gut in einer Vielzahl städtischer Situationen eingesetzt werden.
Sie ist eine gute Wahl für geräumiges Abstandsgrün an Straßen, Gehölzgruppen vor Gebäuden oder auf Stadtplätzen.
Die rotlaubigen Auslesen sind sehr beleibt und in der Wirkung plakativ. Man sollte sie mit Bedacht verwenden.
'Nigra' bietet tatsächlich fast schwarzes Laub.
Kultur
Prunus cerasifera ist robust und stadtklimafest, verträgt sowohl Sommertrockenheit und Hitzestandorte als auch feuchtere Böden.
Schnittmaßnahmen sind im Grunde nur erforderlich, um einen malerischen Habitus zu erzielen. Strauch- und Baumkronen setzen sich aus idealerweise drei bis fünf grundständigen Gerüsttrieben zusammen. Nach innen oder steil nach oben wachsende Seitenäste werden beseitigt. Die Triebspitzen werden ausgelichtet - aber nicht eingekürzt -, um genug Licht in den inneren Kronenbereich gelangen zu lassen. Dann entwickeln sich auch hier zahlreiche Blüten.
Der beste Schnittzeitpunkt ist der Hochsommer, um keinen Neuaustrieb anzuregen und trotzdem den Wundverschluss nicht zu verzögern. Größere Schnittwunden, d.h. mit mehr als etwa 10 cm Durchmesser, sollte man vermeiden.
Sorten:
Atropurpurea: großlaubig, rot-braunes, im Jahresverlauf vergrünendes Laub, weiß bis zart-rosa Blüten
Hessei: bronze-rotes, weißlich bis rosa gerandetes Laub, weiße Blüte
Nigra: großlaubig, schwarz-rotes Laub, rosa Blüte
Pissardii: leuchtend rotes Laub, weiße Blüte
ssp. divaricata: wüchsiger, bis 10 m hoch, sonst wie die Art