Potentilla verna (Potentilla neumanniana) // Frühlings-Fingerkraut
Beschreibung
Naturstandort von Potentilla verna (Potentilla neumanniana)
Das Frühlingsfingerkraut ist von den französischen Pyrenäen bis nach Mittel- und Ost-Europa weit verbreitet. Auch in Deutschland ist es häufig, fehlt allerdings in der Nordwestdeutschen Tiefebene weitgehend. In der Schweiz liegt der Verbreitungsschwerpunt im Jura und dem nördlichen Mittelland. Es fehlt aber nur in den Hochlagen der Alpen.
Potentilla verna in einem Steppenrasen mit Stipa capillata und Euphorbia cyparissias
Potentilla verna besiedelt (voll-)sonnige, trocken-warme, stickstoffarme und basenreichere Mager- und Volltrockenrasen, Mauerpfeffer-Fluren und lichte Bereiche montaner Schneeheide-Kiefern-Wälder.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (6) Kontinentalität (4) Feuchte (3) Reaktion (7) Stickstoff (2)
Im Trockenrasen mit Mauerpfeffer und Schafschwingel.
Beschreibung
Potentilla verna bildet wintergrüne, locker teppichartige Bestände von 10-15 cm Höhe. Das Laub ist dunkel-grün und steif, die Triebe verholzen an der Basis. Im Herbst/Winter kann es zu einer hübschen bräunlich-roten Laubfärbung kommen.
Die gold-gelben Blüten erscheinen von Mitte April bis Anfang Juni. Nach Mahd kann es zu einer Nachblüte im Spätsommer kommen.
Im Handel ist die Art meist unter "Potentilla neumanniana" erhältlich. Es handelt sich um einen recht formenreichen Artenschwarm, bei dem die Benennungen verschwimmen.
Die Blüten sind in Anbetracht des Zwergenwuchses erstaunlich groß.
Verwendungshinweise
Das Frühlings-Fingerkraut ist geeignet für naturnahe, trocken-nährstoffarme Kräuterwiesen, den Vordergrund von Steppenpflanzungen, auf Felsköpfen in Alpinarien oder in Trockenmauern.
In natürlichen, volltrockenen Felsrasen steht es u.a. zusammen mit Allium carinatum, Anthyllis montana, Helianthemum apenninum, Pulsatilla vulgaris, Anthericum liliago, Globularia bisnagarica, Pseudolysimachion spicatum oder Veronica prostrata.
Ein Einsatz als Bodendecker im Bereich von selten befahrenen Kieswegen oder zur extensiven Dachbegrünung ist ebenfalls denkbar.
Am Besten wirkt sie jedoch in mehrschürigen, niedrigen Magerrasen, in denen die gelben Blütenteppiche bildprägend sind. Für Fels- und Mauerköpfe gibt es eine Reihe ansprechenderer Arten mit eindrucksvollerer Blüte.
"Dominanzbestand" in einem Kultur-Schotterrasen.
Kultur
Auf den genannten Extremstandorte ist die Art gut konkurrenzfähig und benötigt kaum gärtnerische Unterstützung.
Auf allen besseren Standorten ist sie jedoch nicht mit vertretbarem Aufwand dauerhaft zu kultivieren und wird verdrängt.
Sorten:
Nana: 5-10 cm hoch