Naturstandort von Potentilla alba
Das Weiße Fingerkraut kommt von den französisch-italienischen Seealpen und dem nördlichen Appenin über den Balkan bis in den Süden Russlands und Weißrusslands vor.
In
Deutschland ist es gefährdet und kommt mit großen Verbreitungslücken auf der Schwäbischen/Fränkischen Alb, dem Alpenvorland, dem südlichen Bayerischen Wald, am Oberrhein bis in das Thüringer Becken und den Ost-Harz vor. Im Flachland findet es sich nur östlich der Elbe und ist hier stark rückläufig. In der
Schweiz hat es sich nur im äußersten Norden des Mittellandes sowie im Tessin Vorkommen.
Potentilla alba versteckt seine Blüten etwas unter dem Laub.
Potentilla alba ist eine Kennart des subkontinentalen Steppen-Eichenwaldes mit kümmerwüchsigen
Stiel- und
Traubeneichen an der Trockengrenze des Waldes. Die Art kommt zudem stetig in
Flaum-Eichen-Wäldern und
Blut-Storchschnabel-Säumen vor.
Das Weiße Fingerkraut ist etwas wärmeliebend und bevorzugt schwach alkalische bis schwach saure und stickstoffärmere bis mäßig nahrhafte Böden in sonnigen bis licht absonnigen Lagen.
Die Standorte sind in der Regel mäßig trocken, zumindest aber von sommerlicher Trockenheit geprägt.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (6) Temperatur (6) Kontinentalität (5) Feuchte (4) Reaktion (5) Stickstoff (5)
Beschreibung
Potentilla alba ist eine lockere, bis 20 cm hohe Rasen bildende, sommergrüne Staude. Die tief-grünen, fünfteilig gefingerten Blätter sind unterseits silbrig-weiß.
Die weißen Blüten erscheinen von Ende April bis Anfang Juni. Die meisten Blüten überragen das Laub nicht, sondern bleiben unterhalb des Blattwerks.
Verwendungshinweise
Das Weißes Fingerkraut ist eine zurückhaltende Erscheinung,die sich selbst zur Blütezeit nicht in den Vordergrund drängt. In großer Bescheidenheit lässt sie ihre hübschen, leuchtend-schneeweißen Blüten nur durch ihre Blätter hindurchscheinen. Immerhin erzeugt das Blattwerk eine interessante Struktur.
Im Handel ist es dennoch zuverlässig erhätlich, weil es als Bodendecker für schwierigere, leicht verschattete und mäßig trockene Gehölzränder eine recht gut funktionierende Lösung bietet.
In natürlichen, lichten Trockenwäldern bildet Potentilla alba u.a. mit
Buglossoides purpurocaerulea,
Buxus sempervirens,
Campanula persicifolia,
Carex montana,
Cyclamen hederifolium oder
Helleborus foetidus einen interessanten Unterwuchs, der auch im Garten von großem Reiz ist.
Kultur
Auf mäßig nahrhaften, mäßig trockenen bis sommertrockenen Böden ist die Art in Anbetracht ihrer geringen Wuchshöhe ohne übermäßigen Aufwand dauerhaft zu kultivieren.
Sorten:
- x sterilis: nur 10 (15) cm hohe, sehr dichtwüchsige Hybride, die Blüten wirken dadurch vergleichsweise groß