Naturstandort von Pinus strobus: Die Weymouth-Kiefer stammt aus dem östlichen Nordamerika, wo sie von den Tiefebenen bis in submontane Höhen auf tiefgründigen, durchlässigen, mäßig nahrhaften Böden wächst.
Auf mäßig trockenen und sommertrockenen, ärmeren Rohböden auf Dünen, sandigen oder schottrigen Hanglagen bildet sie dominante Klimax-Wälder. V.a. auf sandigen Ackerbrachen tritt sie auch als bestimmende Pionierbaumart auf.
Auch in feuchten, lehmigen Hartholzauwäldern tritt sie zuverlässig, aber nicht bestandsbildend auf.
Die Bodenreaktion ist sauer bis neutral, die Wasserversorgung mäßig trocken bis frisch.
Ein gerader Stamm und fast waagerecht abstehende Hauptäste prägen den Habitus der Weymouth-Kiefer.
Die Weymouth-Kiefer ist einer der bedeutendsten Forstbäume in Nordamerika und wird als solcher entsprechend weit über sein natürliches Verbreitungsgebiet hinaus kultiviert.
In Mitteleuropa wurde sie vom 19. bis in das 20. Jahrundert hinein v.a. in
Deutschland in den mitteldeutschen Mittelgebirgen forstbaulich eingesetzt, hat sich aber nach anfänglich überzeugender Wirtschaftlichkeit durch den Befall mit Blasenrost letztlich nicht durchsetzen können. In der
Schweiz ist sie im Mittelland, den Voralpen und im Tessin mehr oder weniger verbreitet.
Aus den Resten dieser Altbeständen dringt die Strobe heute verstärkt in flachgründige, silikatische Felsrasen vor und beschleunigt den Verlust dieser artenreichen Biotope. Auch an anderen Wald-Grenzstandorten wie bodensaueren Zwischenmooren, Sand-Trockenrasen oder Flussauen ist sie konkurrenzkräftiger als die heimischen Pionierbäume wie
Wald-Kiefer oder
Hänge-Birke.
Beschreibung: Die Weymouth-Kiefer ist ein wüchsiger, immergrüner Nadelbaum, der in Mitteleuropa Wuchshöhen von 30 (40) m und eine Breite von 15 m erreichen kann. Am Naturstandort erreicht die Strobe sogar bis zu 60 m Höhe und überragt hier sogar die mächtige
Scheinzypresse.
Die Krone ist kegelförmig, im Alter etwas breitwüchsiger und locker-etagenartig, bis zum Boden beastet. Die Nadeln sind bläulich-grün.
Die Blüte im Mai ist unscheinbar, die holzigen, hängenden Zapfen kieferntypisch aber auffällig schlank.
Verwendungshinweise: Pinus strobus hat im Alter durch die locker-etagenartige Anordnung der Beastung einen gewissen Wiedererkennungswert, ohne jedoch von eindrucksvoller Charakteristik zu sein.
Die Art kann ergänzend in Einzelstellung in größeren Parkanlagen eingesetzt werden, es gibt aber ansprechendere Kiefern-Arten.
Die kompakten, kurztriebigen
Zwergformen können auch in größeren Heidegärten oder als Bonsai-Formen in asiatischen bzw. streng architektonischen Anlagen verwendet werden.
Kultur: Die Weymouth-Kiefer ist anspruchslos und sehr anpassungsfähig, bevorzugt aber basenärmer, durchlässige, und frische Substrate in sonnigen, gleichzeitig luftfeuchten Lagen.
Etablierte Exemplare überstehen sommerliche Trockenphasen klaglos, ebenso auch etwas grundfeuchte Standorte.
Hitzelagen oder stadtklimatisch belastete Standorte sind ungünstig. Die breit wagerecht ausgerichteten Äste und auch die Triebspitze neigt zum Bruch unter Schneelast.
Sorten:
- Fastigiata: 9 m hohe Säulenforn, sehr lange, grüne Nadeln
- Pendula: 15/6 m hoch/breit, aufrechter Stamm, Äste bogig überhängend, frisch-grüne Nadeln
Weiterführende Quelle (Englisch)