Naturstandort von Pinus aristata: Die Grannen-Kiefer kommt in den südlichen Rocky Mountains in montanen bis hochalpinen Lagen vor. Sie bildet in der oberen Baumgrenze maßgeblich die Krummholzzone und ist damit ökologisch mit der
Latschen-Kiefer (Pinus mugo) in den Alpen vergleichbar.
Pinus aristata in den Rocky Mountains am Gaylor Lake (1)
In tieferen Lagen wird Pinus aristata von konkurrenzkräftigeren Nadelbäumen auf flachgründige Felsköpfe in Kaltlagen verdrängt. Die Standorte sind generell felsig-durchlässig, wenig nahrhaft, schwach alkalisch bis sauer und (voll-)sonnig.
Die südlichen Rocky Mountains zeichnen sich durch trocken-kalte Winter und regelmäßige Sommerniederschläge aus. Während der Vegetationsperiode trocknen daher auch die durchlässigsten Schottersubstrate nur kurzzeitig ab. Die Vegetationsperiode im Verbreitungsgebiet der Grannen-Kiefer ist mit weniger als 110 Tagen im Jahr kurz.
Eine Wildform von Pinus aristata im Jugend-Habitus
Beschreibung: Pinus aristata ist eine immergrüne Konifere und erreicht Wuchshöhen von etwa 10 (15) m und 5 m Breite. Die Art wächst sehr langsam und kann in alpinen Höhenlagen ein sehr hohes Alter von mehr als 2.000 Jahren erreichen.
Der Habitus wird mit zunehmendem Alter immer knorriger und charaktervoller. Im Handel sind vorrangig Formen mit recht langen Nadeln. Die Wildform hat kurze Nadeln, die dicht benadelten Triebe nehmen auffällige Walzenformen an. Die Nadeln sind im Austrieb dunkel-grün und nehmen später dauerhaft grau-grüne bis blau-grüne Färbungen an.
Verwendungshinweise: Die Grannen-Kiefer wird vereinzelt in großen Alpinarien und Felssteppenanlagen in einer der schwachwüchsigen, oft blau-grünen Auslesen gepflanzt. Mit älteren Solitären dieser Auslesen lassen sich ausgesprochen repräsentative und eindrucksvolle Situationen in Alpinarien, Feslsteppen und mediterranen Anlagen erzielen.
Auch in großen, hochwertigen Kübeln entstehen sowohl in modern-reduziertem wie historischen Gebäudeumfeld stilvolle Bilder. Pinus aristata ist auch in Pflanzgefäßen vollkommen winterhart und nimmt auch durch trockenfallendes Substrat keinen Schaden. Ähnliche Effekte lassen sich auch mit der
Zirbel-Kiefer 'Nana' erzielen.
Aufgrund des langsamen Wachstums ist die Anschaffung kostspielig, dennoch ist der Rückgriff auf ältere Solitäre zu empfehlen, da andernfalls viele Jahre auf den gewünschten Effekt gewartet werden muss.
Kräftiges Exemplar im Botanischen Garten Berlin
Kultur: Unbedingt zu vermeiden ist stauende Nässe und Verschattung.
In kontinentalen Regionen können länger anhaltende, trockene, heiße Ostwinde zu Trockenschäden an den Nadeln führen. Hier sind windgeschütze Lagen günstiger. Generell leidet die Vitalität an Hitzestandorten.
Sorten:
Como: 30/30 cm hoch/breit in 10 Jahren, 90/70 cm hoch/breit im Alter, leicht blaustichig-grüne Nadeln
Joe´s Bess: 70/30 cm hoch/breit in 10 Jahren, 180/70 cm hoch/breit im Alter, dunkel-grüne Nadeln
Kohout Hexe: 20/30 cm hoch/breit in 10 Jahren, 50/40 cm hoch/breit im Alter, silbrig-grüne Nadeln
Little Doll: 70/15 cm hoch/breit in 10 Jahren, 140/40 cm hoch/breit im Alter, dunkel-grüne Nadeln
Silver Shaker: 40/40 cm hoch/breit in 10 Jahren, 90/100cm hoch/breit im Alter, silbrig dunkel-grüne Nadeln
(1) Photo mit freundlicher Unterstützung von Matt Artz auf Unsplash