Phlomis fruticosa // Strauch-Brandkraut
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Phlomis fruticosa
Das Strauch-Brandkraut ist von weiten Teilen Italiens über den Balkan bis in die Türkei und den Kaukasus verbreitet. Die westlichsten Vorkommen finden sich in der französischen Provence und entlang der französischen Mittelmeerküste bis zu den Baleraren.
Phlomis fruticosa steigt von den Tieflagen bis in die niedrige Montanstufe auf. Die Winter sind hier sehr mild und die Temperaturen fallen nur in den höchsten Lagen ausnahmsweise unter -10 Grad.
Phlomis fruticosa ist nördlich der Alpen kein Blütenwunder, bietet aber eine ansprechende Laubstruktur.
Die Art wächst in (voll-)sonnigen mediterranen Felsheiden auf basenreichen, durchlässigen Kalkgesteinsböden. Es werden auch Kalk-Felsköpfe und alte Trockenmauern besiedelt.
Die Substrate sind stickstoffarm bis mäßig nahrhaft. Im Frühjahr während der Hauptentwicklungszeit sind die Standorte mäßig trocken bis frisch, trocknen im Sommer jedoch teilweise stark aus.
Spätsommer-Aspekt mit reichlich Samenständen
Beschreibung
Das Strauch-Brandkraut ist ein in Mitteleuropa bis zu 80 cm hoher Halbstrauch mit grau-grünen, fast weiß gerandetem Laub und zitronen-gelben Blütenständen im Juni/Juli. In den Subtropen ist der Strauch immergrün und erreicht auf günstigen, d.h. vollsonnigen, mäßig nahrhaften und mäßig trockenen Standorten auch über 150 cm Höhe. In Mitteleuropa ist er nur in frostarmen Lagen wintergrün.
Die Samenstände sind bis weit in den Winter hinein strukturstabil und zierend.
Außerhalb der Blütezeit erinnert das Strauch-Brandkraut auf den ersten Blick eher an den Echten Salbei. Die Blüte lässt dann aber keinen Zweifel an der Verwandschaft mit dem zu Recht beliebten Russel-Brandkraut.
Verwendungshinweise
Phlomis fruticosa ist eine selten verwendete, gute Option für mediterrane Gärten, vollsonige Trockenmauern und Steppenpflanzungen.
Interessante Kombinationen ergeben sich mit silberlaubigen Begleitern, allen voran den beiden ebenfalls nur eingeschränkt winterharten Lavandula x chaytoriae und Artemisia x arborescens oder dem unkomplizierteren, beliebten Stachys byzantina. Auch Euphorbia characias wirkt sehr stimmig und fühlt sich ebenfalls nur an wintermilden und sommerwärmsten Standorten richtig wohl.
Auch in größeren Pflanzgefäßen können mit dem Strauch-Brandkraut ansprechende Effekte erzielt werden, die Überwinterung erfolgt dann aber hell und möglichst frostfrei.
Im Frühherbst ist das Laub bereits wieder attraktiv grau-grün gefärbt. Die Erscheinung ähnelt nun deutlich Salvia officinalis.
Kultur/Pflege von Phlomis fruticosa
In vollsonnigen Lagen auf gut durchlässigen Böden ist die Art recht pflegeleicht. Für eine wirklich vitale Entwicklung sind sehr warme Standorte erforderlich. Man tut sich und der Pflanze keinen Gefallen, bei den Standortbedingungen Kompromisse einzugehen.
Soweit keine winterliche Nässe auftritt, ist das Strauch-Brandkraut an windgeschützten Standorten dennoch ausreichend winterhart. Meist frieren die Triebe zurück, treiben aber zumindest bei Jungpflanzen aus der Basis wieder aus. Auf stickstoffreichen Böden reifen die Triebe oft nicht ausreichend aus und erleiden rasch letale Frostschäden.
Nach dem Winter sollte wie bei den meisten anderen mediterranen Halbsträuchern ein Rückschnitt um etwa 50% erfolgen, um der Vergreisung vorzubeugen. Außerdem ist altes Holz deutlich frostempfindlicher.
Die Vermehrung ist problemlos über halbausgreifte Sommer-Stecklinge möglich. Man kann auch abgesenkte Triebe durch Erdkontakt zur Bewurzelung bringen. Die Anzucht aus Saatgut erfordert eine etwas aufwändigere Kulturführung. Die Samen keimen ungleichmäßig und über viele Wochen verteilt und benötigen zudem vorher über 2-3 Wochen einen Kältereiz zwischen 0 und 5 Grad.
Im Hochsommer nimmt der Weißanteil des Laubes etwas zu. Dieses Exemplar wurde nicht richtig verjüngt und zeigt viel Totholz.