Petasites hybridus // Gewöhnliche Pestwurz

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 3.00
Wikipedia Petasites hybridus
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Petasites hybridus

Die Gewöhnliche Pestwurz ist in praktisch ganz Europa, in Kleinasien und im Transkaukasus beheimatet. Sie kommt hier von den Tiefebenen bis in die alpine Stufe vor.

In Deutschland ist sie im Prinzip flächendeckend verbreitet und in manchen Regionen auch häufig. Lediglich in der Norddeutschen Tiefebene gibt es kleinere Verbreitungslücken.

 : Eindrucksvoller Massenbestand in einer sickerfeuchten Senke in Schleswig-Holstein.

Petasites hybridus wächst weit verbreitet in feuchten bis nassen, kurzzeitig auch überschwemmten, sehr stickstoffreichen Röhrichten und Hochstaudenfluren an Fließgewässen sowie vollsonnigen bis halbschattigen Bereichen von Auwäldern.

Petasites hybridus ist auch an Sekundärstandorten wie Bahndämmen zu finden und zeigt hier immer auf Sickerwasserströme hin.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (5)  Kontinentalität (2)  Feuchte (8)  Reaktion (7)  Stickstoff (8)

 : Uferbegleitende Bestände sind typische Wuchsorte.

Beschreibung
Petasites hybridus ist eine sommergrüne, durch kräftige Wurzelausläufer großflächig wachsende Staude von bis zu 100 cm Höhe.

Die fleischfarbenen Blütenstände erscheinen ab März vor dem Blattaustrieb. Die Art ist zweihäusig getrenntgeschlechtlich. Die männlichen Blüten sind farblich zierender als die blassen, stärker ins Bräunliche tendierenden weiblichen Blüten. Diese entwickeln zudem 60-80 cm hohe Samenstände. In Kultur befinden sich aber vorrangig männliche Exemplare.

Die Blätter sind außergewöhnlich groß und unterseits weiß-filzig behaart.

Ähnlich, aufgrund der etwas exotischeren und noch mächtigeren Blattform in der Gartenkultur üblicher ist die ebenfalls wuchernde, aber vollkommen sonnenunverträgliche Petasites japonicus.

 : Im Herbst, auf zu trockenen Standorten auch schon im Spätsommer, brechen die Bestände zusammen.

Verwendungshinweise
Die Gewöhnliche Pestwurz ist ein auf stickstoffreichen, feuchten Böden in sonnigen bis licht halbschattigen Bereichen stark wuchernder Flächendecker. Sie bildet hier unduldsame Einartbestände.

Eine Verwendung kommt auf solchen Standorten nur in großflächigen Parkanlagen in Bereichen in Frage, deren Pflege keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt werden soll.

Eine 1.000 m² große Petasites-Fläche ist eine radikale, aber durchaus beeindruckende Variante. Zu bedenken ist, dass solche Flächen relativ früh im Herbst zusammenbrechen und keinerlei Winterstruktur aufzuweisen haben.

Wo es in erster Linie darum geht, die Struktur von großen, runden Blättern einzubringen, sind die üblichen und viel besser zu kombinierenden Alternativen Astilboides tabularis und Darmera peltata.

 : Die Pestwurz stellt selbst für kräftige Stauden der Feuchtfluren eine ernste Konkurrenz dar.

Kultur/Pflege von Petasites hybridus

Auf nur frischen Standorten werden die Flächen mitunter auch schon im Hochsommer langsam unansehnlich.  Generell durchlöchern zahlreiche Insekten die Blätter mit jedem Sommertag mehr.

Eine dauerhafte Verbindung mit Hochstauden für strukturreichere Bilder ist nur mit Hilfe einer Rhizomsperre möglich.

Bilder