Pennisetum alopecuroides (Cenchrus alopecuroides) // Japanisches Lampenputzergras, Kängurugras
Beschreibung
Naturstandort von Pennisetum alopecuroides
Das Japanische Lampenputzergras ist von der Mongolei und dem östlichen China bis Japan verbreitet. Daneben gibt es isolierte natürliche Vorkommen in Ozeanien. In subtropischen Regionen steigt das Lampenputzergras bis über 3.000 m Höhe auf.
In den Küstenregionen von Australien und Neuseeland, Teilen der USA und in Indien gilt es als invasiver Neophyt. Auch im Kaukasus und in Europa hat es sich in Bulgarien, Italien, Österreich und der Slowakei etablieren können.
Die dunklen, aufrechten "Bürsten" von Pennisetum alopecuroides var. viridescens sind eine attraktive, anregende Variation des Lampenputzer-Themas. Hier steht sie zusammen mit Aster amellus 'Berggeist'.
Die Art wächst in frischen bis feuchten, relativ nahrhaften Grasfluren, in Ödland, an Straßenböschungen und südexponierten, sickerfrischen Berghängen.
Sie ist auch häufig entlang von Bächen und Gewässerufern anzutreffen. In sandigen oder schottrigen Substraten kommt sie sogar am Rand von Sümpfen vor.
Bevorzugt werden mehr oder weniger neutrale Böden in (voll-)sonnigen Lagen.
'Compressum' verkörpert den Lampenputzer-Standard.
Beschreibung
Pennisetum alopecuroides ist ein sommergrünes, große Horste von 80 cm Höhe und bis zu 140 cm Breite bildendes Gras. Das Laub ist bogig überhängend.
Die borstig-walzenförmigen Ähren erscheinen ab August und haften den Winter hindurch zierend.
Im Herbst verfärbt sich das Laub ansprechend gold-gelb.
Pennisetum alopecuroides gehört zu den sogenannten "Warm-Season-Gräsern", die bei hohen Sommertemperaturen besonders effektiv Photosynthese betreiben können. Als C4-Pflanze ist es in der Lage, auch bei geschlossenen Spaltöffnungen an trocken-warmen Sommertagen auf zuvor in den Blättern gespeichertes CO2 zuzugreifen. Sie verdunsten dadurch wenig Wasser und muss weniger auf limitierte Wasserversorgung Rücksicht nehmen.
Mittlerweile wird die Art wissenschaftlich als "Cenchrus alopecuroides" bezeichnet, was sich in der Gartenkultur aber noch nicht durchsetzen konnte.
Herbstfärbung mit Verstärkung durch Miscanthus sinensis im Hintergrund.
Verwendungshinweise
Ziergräser und wird nicht zu Unrecht sehr häufig in Rabatten und Staudenanlagen aller Art als Strukturgeber eingesetzt.
Auch bei einem großflächigem Einsatz sollte ausreichend Platz zwischen den Exemplaren verbleiben, so dass sie als Einzel-Horste erkennbar bleiben. Das Lampenputzergras kann auch in nicht zu trockenen Steppenanlagen und Kiesgärten eingesetzt werden.
Eine Kultur in größeren Kübeln ist gut möglich, im Winter sollte aber das vollständige Durchfrieren des Ballens vermieden werden.
Da das Lampenputzergras im zeitigen Frühjahr zurück geschnitten wird und relativ spät austreibt, ist es gut kombinierbar mit Frühlingsgeophyten.
Insbesondere die schnell unattraktiven Blätter von Zierlauchen werden vom Lampenputzergras gerade rechtzeitig verdeckt, ohne dessen Photosynthese zu früh zu beeinträchtigen.
Selbst wenn im weiteren Verlauf des Winters sich die Samenstände sukzessive verflüchtigt haben, bleibt der Habitus des Japanischen Lampenputzergrases zierend.
Kultur
Die Art ist anspruchslos und besteht vorrangig auf möglichst sonnigen Lagen. Schon halbschattige Situationen führen zu unbefriedigender Entwicklung.
Pennisetum alopecuroides gedeiht auch auf skelettreich-lehmigen Rohbodenstandorten. Auf guten, nahrhaft-humosen Garten-Böden neigt der Habitus zu einem mastigen Erscheinungsbild und die Blühwilligkeit nimmt etwas ab. Auf weniger optimalen Böden bleibt die Art kompakter und wirkt insgesamt natürlicher.
Auf stickstoffreichen, frischen Standorten wird außderdem sehr viel Platz beansprucht und zu nah stehende Stauden und sogar Kleinsträucher stark bedrängt.
In Mitteleuropa übersteht Pennisetum alopecuroides nach der Etablierung auch auf leichteren Böden sommerliche Trockenphasen klaglos. Leichte Sand- oder Kiesböden sind nur in feuchten Senken empfehlenswert. Meist muss hier auch gelegentlich gedüngt werden.
Auf offenen, konkurrenzfreien Böden ist die Selbstversamung willig, ohne jedoch lästig zu werden.
Blüten-Detail
Sorten:
Cassian: bis 90 cm hoch, hell-braune Blüte August-September, blühfeudig, orangene Herbstfärbung, eigentlicher Sortenname wohl 'Cassian's Choice'
Compressum: bis 100 cm hoch, gelblich-braun-grüne Blüte August-September (Standardsorte)
Fireworks: bis 60 cm hoch, hell-strohige Blüte ab Ende August, breite, bronze-rote Blätter
Hameln: bis 70 cm hoch, gelblich-rosa-braune Blüte Juli-Oktober (Standardsorte)
Hameln Gold: bis 60 cm hoch, frisch gelb-grünes Laub, sonst wie 'Hameln'
Little Bunny: bis 30 cm hoch, gelblich-braune Blüte August-September (Standardsorte)
Lumen Gold: bis 30 cm hoch und breit, gold-gelber Austrieb, später hell frisch-grün vergrünend, creme-beige Blüte ab Ende Juli
Moudry: bis 80 cm hoch, violett-braune Blüte September-Oktober, in kühlen Sommern oft ohne Blütenansatz, breite, etwas bronze-stichige Blätter
Red Head: 60-80 cm hoch und breit, aufrechte, nicht überneigende, rötliche Blüte ab Mitte September
Sky Rocket: bis 60 cm hoch, hell-strohige, rosa-rot überlaufene Blüte ab Ende August, grüne Blätter mit dünnem, aber gut wahrnehmbarem weißen Rand
var. viridescens: bis 100 cm hoch, dunkel-braune, leicht rötliche Blüte August-September, breiteres Laub als der Typ, warm-gelbliche Herbstfärbung, schöne Variation des bekannten Lampenputzer-Themas
Mittlerweile drängen zunehmend Sorten wie 'Fireworks' mit farbigem Laub in den Markt.