Paris polyphylla // Vielblättrige Einbeere
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Familie |
Melanthiaceae
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Pflanzen pro qm |
8.00
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Beschreibung
Naturstandort
Paris polyphylla kommt in einer Vielzahl von Unterarten in weiten Teilen des Himalayas und Chinas vor. Im südlichen Himalaya und in Thailand steigt die Art bis über 3.000 m üNN auf, im nördlichen China besiedelt es auch das Hügelland.
Die Vielblättrige Einbeere kommt vorrangig in Laubwäldern, in den Hochlagen auch in absonnigen Bergwiesen und entlang von Bächen vor.
Sie bevorzugt humos-skelettreiche, höchstens schwach basische bis saure Böden. Die Nährstoffversorgung ist relativ gut.
Aufgrund der hohen Niederschlagsraten sind die Standorte dauerhaft frisch bis sickerfeucht.
Beschreibung
Paris polyphylla ist ein sommergrüner Rhizomgeophyt. Durch Ausbildung von Tochterrhizome bildet die Art unter guten Bedingungen mit der Zeit breite Horste. Die wüchsigsten Varietäten erreichen am Naturstandort bis zu 100 cm Höhe. In Mitteleuropa sind durchschnittlich 40 cm zu erwarten.
Auffällig ist die ungewöhnliche Anordung der Laubblätter und der Hochblätter der Blüten in meist achtzähligen Quirlen.
Die Blüten sind farblich unauffällig, meist ein gelblich-orange überlaufendes Grün. Durch die Länge der strahlenförmig abstehenden Blütenblätter entstehen aber dennoch ansprechende Strukturen. Die Blüten erscheinen ausdauernd von Mitte Juni bis ANfang August.
Im Herbst öffnet sich eine Kapsel mit orange-roten, beerenartigen Früchten, die ebenfalls zierend sind.
In den Herkunftsländern sind die Rhizome der Art eine bedeutende Heilpflanze, die durch Naturentnahmen stellenweise im Bestand bedroht wird. Die oberirdischen Teile sind schwach giftig.
Verwendungshinweise
Paris polyphylla ist praktisch nur im angelsächsischen Raum eine handelbare Kulturpflanze.
Sie ist sicherlich zunächst keine spektakuläre Erscheinung, entfaltet aber dennoch eine wunderbare, dezent-exotische Note in Waldgärten und schattigen Partien hinter Mauern und Gebäudeteilen.
Die ungewöhnliche Blattstrukturierung kommt v.a. in naturhaften Pflanzungen mit Waldgräsern und Farnen zur Geltung. Hier können sehr stilvolle, dezent-exotische Bilder entstehen.
Kultur
Paris polyphylla liebt nahrhaft-humose, frische bis feuchte Waldböden und luftfeuchte, licht halbschattige bis licht schattige Lagen.
Da winterliche Staunässe vermieden werden sollte, empfehlen sich nennenswerte Skelettanteile aus Tongranulat oder Lava (keine Kalkgesteine). Sommerliche Trockenphasen sind der Vitalität nicht zuträglich.
Paris polyphylla ist in Mitteleuropa weitgehend winterhart, in rauhen Lagen mit häufigen tiefen Barfrösten sollten geschützte Lagen oder leichte Mulchabdeckungen gewählt werden.
Nach der Pflanzung, vorzugsweise als Rhizomknolle im Herbst, ist eine Mulchabdeckung generell empfehlenswert. Es kommt vor, dass sich erst im zweiten Jahr Blätter entwickeln. Bis die volle Wuchskraft erreicht wird und stetig Tochter-Rhizome entstehen, vergehen drei bis vier Vegetationsperioden.