Naturstandort von Paeonia x suffruticosa: Paeonia x suffruticosa ist eine uralte Kulturform auf Basis der Wildart Paeonia ostii. Diese stammt aus dem nord-östlichen China. Sie wächst in Gebirgslagen in mäßig trockenen bis frischen, eher basenreichen und wärmebegünstigten Gebüschen und Waldrändern in sonnigen bis licht halbschattigen Lagen.
Die skelettreich-lehmigen Substrate sind mäßig nahrhaft.
Alte, etwas auskahlende Paeonia x suffruticosa
Beschreibung: Paeonia x suffruticosa ist ein sommergrüner, langsam wüchsiger Kleinstrauch von bis zu 150 cm Höhe und 150 cm Breite. Die großen Blüten sind weiß bis rosa gefärbt und angenehm duftend. Die Blütezeit liegt im Mai/Juni. Der Austrieb beginnt ab Anfang April.
Die Art wird in China seit über eintausend Jahren kultiviert und besitzt dort hohen Symbolwert. Es gibt in Spezialgärtnereien zahlreiche Auslesen und Hybriden, deren Farbspektrum von Weiß über Rosé-Weiß, Rosa und Pink bis zu tiefen Rot-Tönen reicht. Neben einfachen Blüten gibt es zudem halb-gefüllte und gefüllte Sorten. Die europäischen Sorten sind später durch Einkreuzung winterhärterer Strauch-Paeonien wie die in Gelb- und Orange-Roten Tönen blühende
Paeonia delavayi weiter bearbeitet worden.
Das grob gefiederte Laub verfärbt sich im Herbst oft in gelblichen und orange-roten Tönen.
Sehr ähnlich ist
Paeonia rockii mit ebenso großen Blüten. Sie treibt etwas später aus und gilt insgesamt als robuster und besser für die mitteleuropäischen Winterverläufe geeignet.
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Mme. Laffay'
Verwendungshinweise: Eine blühende Paeonia x suffruticosa ist ein beeindruckender Anblick, der immer wieder höchstes Erstaunen hervorruft. Für den ungeduldigen Gärtner ist sie aber nicht ganz das Richtige. Eindrucksvolle Exemplare entstehen erst im Laufe der Jahre.
Außerhalb der Blütezeit ist der Habitus eher unauffällig, mit etwas Wohlwollen vielleicht ein wenige exotisch. Trotdem ist ein Einsatz als Solitär suboptimal. Besser kommt die Art im Vordergrund von nicht zu wüchsigen Sträuchern zur Geltung. Wurzelkonkurrenz von Groß-Gehölzen führt zumindest ohne Frühjahrsdüngung zu verminderten Wuchsergebnissen.
Die Strauch-Päonie ist eine Option für sonnige Gebüschränder in asiatischen Anlagen und repräsentativen Grünanlagen aller Art. In größeren Alpinarien kommt sie in zwischen Größeren Felsen, in felsigen Steilhängen oder Schluchten besonders gut zur Geltung. Allerdings macht man mit der Bevorzugung der optisch kaum zu unterscheidenden und in Mitteleuropa robusteren
Paeonia rockii garantiert keinen Fehler.
Kultur: Die trägwüchsige, langlebige Art entwickelt sich am überzeugendsten in windgeschützten, wärmebegünstigten Lagen auf durchlässigen, mäßig trockenen bis frischen, gerne sommertrockeneren Böden. Stauende Feuchte ist ungünstig.
Vollsonnige bis halbschattige Standorte sind gut geeignet. Stärker verschattete Lagen reduzieren den Blütenflor erheblich bzw. lassen ihn ganz ausfallen. Auch Spätfröste gefährden den Blütenansatz und die jungen Triebe. Generell ist die Winterhärte etablierter Exemplare aber ausreichend.
Oft sind Strauch-Pfingsrosen auf eine robustere, wüchsigere Unterlage veredelt. Die Veredelungsstelle ist dann gut erkennbar und wird mindesten 5, besser 10 cm unter der Erdoberfläche platziert. Gelegentlich treibt der Wildling aus. Diese Triebe müssen direkt an der Veredelungsstelle entfernt werden.
Die Vermehrung aus Saatgut ist etwas aufwändiger. Die Samen keimen langsam, oft liegen sie über ein Jahr. Idealerweise werden sie stratifiziert, d.h. die harte Schale wird durch mechanische Beanspruchung z.B. durch leichtes Reiben mit Schmiergelpapier aufgeweicht. Die Samen werden dann in dauerhaft feuchten Sand der Winterwitterung ausgesetzt, bevor die Keimung einsetzt.
Es wird ein weit und tiefreichendes Wurzelwerk ausgebildet. Kräftige Exemplare lassen sich daher nur noch mit großen Aufwand oder erheblichen Einschnitten in die Wuchskraft verpflanzen.
Der Austrieb ab Anfang April wirkt exotisch.
Schnittmaßnahmen erfolgen mit Fingerspitzengefühl und direkt nach der Blüte. Ziel ist es, mehrere kräftige Bodentriebe zu entwickeln und diese vital zu halten. Dazu werden abgeblühte Triebe bis zur ersten, nach außen zeigenden Triebknospe zurückgeschnitten. Beginnen ältere Gerüsttriebe zu verkahlen, werden diese auf eine tiefliegende, vitale Verzweigung zurückgenommen. Man sollte je nach Größe des Strauchs nicht mehr als ein oder zwei vergreiste Gerüsttriebe pro Jahr beseitigen.
Fruchtendes Exemplar im zurückhaltenden Sommerhabitus.
Sorten:
- Baronne d`Ales: intensiv rosa, zentral tief-rosa, halbgefüllt
- Beaute de Twickel: karmin-rot, dunklerer Mitte, halbgefüllt
- Blanche de His`: hell rosa, halbgefüllt
- Godaishu: weiß, gefüllt
- Hana-kisoi: hell rosa, halbgefüllt
- Mme. Laffay: karmin-rot, halbgefüllt
- Mme. Stuart Low: apricot-rosa, halbgefüllt
- Reine Elisabeth: apricot-rosa, gefüllt
- Souvenir de Ducher: tief lila-rot, gefüllt
Einsetzende Herbstfärbung