Naturstandort von Nymphaea candida (Glänzende Seerose):
Nymphaea candida ist von Nord- und Mittel-Europa bis in das westliche Sibirien in stickstoffarmen und schwach sauren bis sauren Moor- und humosen Heidegewässern verbreitet.
In Deutschland gibt es nur noch vereinzelte Vorkommen in der Lüneburger Heide, auf der Schwäbischen Alb sowie in Thüringer Wald und Erzgebirge.
Die wärmeliebende Art besiedelt (voll-)sonnige, kontinental geprägte, d.h. sommerwarme und winterkalte Lagen.
Im Vergleich zur sehr ähnlichen Weißen Seerose (Nymphaea alba) bevorzugt sie am Naturstandort weniger basenreiche und stickstoffärmere Standorte.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)Licht (8) Temperatur (6) Kontinentalität (6) Feuchte (11) Reaktion (4) Stickstoff (4)
Nymphaea candida in einer naturalistischen Teichanlage:
Beschreibung
Nymphaea candida ist eine wüchsige Schimmblattpflanze. Die sommergrünen Schwimmblätter sind eirund. Im Flachwasser erheben sich dei Blätter um 20 bis 30 cm über den Wasserspiegel. Die optimale Entwicklung wird in Wassertiefen von 50 bis 100 cm erzielt.
Die rein-weißen Blüten erscheinen von Juni bis August und verströmen einen angenehmen Duft.
Die langsam kriechenden Rhizome lassen die Exemplare im Laufe der Zeit immer größere Flächen einnehmen.
Mit der etwas wüchsigeren Weißen Seerose werden natürliche Hybriden gebildet.
Verwendungshinweise
Die Glänzende Seerose ist in der Wirkung der kräftigeren Nymphaea alba sehr ähnlich, ist aber nur im Spezial-Handel zu beziehen. Es dürfte nur wenige Experten geben, die die beiden Seerosenarten im Garten auseinanderhalten können.
Ihr Einsatz anstelle der Weißen Seerose macht wegen der Mühen des Bezugs nur in schwach sauren bis sauren, nährstoffarmen Gewässern oder bei etwas beengteren Platzverhältnissen einen gewissen praktischen Sinn. In solchen Gewässern ist sie aber selbstverständlich eine sehr gute Option, da im Grunde jedes nicht zu kleine Stillgewässer ohne Seerosen unvollständig erscheint.
Anstelle der mäßig blühfreudigen Glänzenden Seerose könnte auch die im Erscheinungsbild sehr ähnliche und ebenfalls auf Moorgewässer spezialisierte Nymphaea alba var. minor gewählt werden, die aber ebenfalls nur im ausgesuchten Spezialhandel erhältlich ist.
Kultur
Die Kultur ist anspruchslos. Möglichst sonnige Lagen sind der einzige wirklich relevante Standortanspruch. Auch Basen- oder Stickstoffarmut ist nicht erforderlich. Im Gegenteil, nahrhafte Standortbedingungen werden in üppigeres Wachstum umgesetzt.
Im Flachwasser besteht die Gefahr von Frostschäden, die Rhizome dürfen nicht durchfrieren.
In halbschattigen oder gar schattigen Lagen kümmert die Art und gelangt nicht zur Blüte.