Nepeta grandiflora // Großblütige Katzenminze

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 6.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Nepeta grandiflora

Die Großblütige Katzenminze kommt in Ost-Europa vom Baltikum über Weißrussland und die Ukraine bis zum Kaukasus natürlich vor. Sie steigt in Bergregionen bis in subalpine Höhenlagen auf.

Nepeta grandiflora besiedelt sonnig-warme bis halbschattige (Hoch-)Staudenfluren, lichte Gebüsche und extensiv bewirtschaftete Wiesen. Als versamungsfreudige Art stellt sie sich auch gerne in ruderalisierten Standorten z.B. an Straßenböschungen oder in Brachflächen ein.

Sie bevorzugt skelettreich-lehmige, mäßig stickstoffreiche und frische, schwach saure bis alkalische Böden.

Die Blütenwirkung von Nepeta grandiflora ist nicht nur in der Wildform ziemlich blässlich.

Beschreibung
Die Großblütige Katzenminze ist eine sommergrüne, relativ kurzlebige Staude. Sie wächst horstig-buschig und erreicht 60-100 cm Höhe, in Sorten auch bis 140 cm. Das Laub ist grün und durch graue Behaarung häufig etwas graustichig.

Die blass blauen Blüten mit den oft violett oder rötlich überlaufenen Blütenkelchen erscheinen von Juni bis Ende Juli. Ein Rückschnitt nach der Sommerblüte ruft eine gewisse, bei einigen Sorten auch ansehnliche Nachblüte von September bis Ende Oktober hervor.

Die ganze Pflanze riecht bei Verletzungen aromatisch.

Etwas ähnlich, aber deutlich leuchtkräftiger ist die hybridisierte Nepeta x faassenii. Sie versamt sich kaum und wird gerechtfertigterweise viel häufiger verwendet. Noch größer ist die Ähnlichkeit aber mit Nepeta sibirica, die in der Auslese 'Souvenir d’André Chaudron' eine attraktive Variation zu bieten hat.

Die gedeckt rosa-roten Kelchblätter sind Teil der Farbwirkung.

Verwendungshinweise
Nepeta grandiflora ist selbst in den ausgezeichenten Auslesen eine Katzenminze der etwas blassen Art. Nach Rückschnitt treibt das Laub immerhin ansprechend wieder durch und oft erfolgt auch eine Nachblüte.

Den für das Auge schwer fassbaren, matten Blütenwolken tut es gut, wenn sie kräftigere, klarere Blütenformen umspielen dürfen.

Sie fügt sich stimmig in sonnig-warmen, frischen Staudenanlagen zwischen sommerblühenden Gräsern mit guter Winterstruktur wie Calamagrostis x acutiflora 'Overdam' oder auch Molinia arundinacea 'Mostenveld' ein. Klassische Staudenpartner sind z.B. Garten-Indianernesseln, Taglilien, Hohe Schafgarbe oder hochwüchigere Storchschnäbel.

In Bauerngärten passt sie aufgrund des romantischen Erscheinungsbildes ganz gut zu Rosen wie Rosa moschata.

Man sollte besser weitläufige Anlagen und robuste, langlebige Partner wählen, damit der Hang zur teilweise übermäßigen Selbstversamung das Pflanzkonzept nicht über den Haufen wirft.

Selbst als "ausgezeichnet" bewertete Sorten wie hier 'Bramdean' bleiben etwas blass. Die kräftigeren Minze-Blüten im Hintergrund gehören zur sehr überzeugenden Nepeta manchuriensis. Ihre schwereren, besser fassbaren Blüten verleihen auch den Blütenschleiern von Nepeta grandiflora mehr Gewicht.

Kultur
Auch diese Katzenminze zieht Katzen oft (aber nicht immer) magisch an. Wo mehrere freilaufende Katzen die Nachbarschaft verunsichern, muss man damit rechnen, dass sich die hochwüchsige Nepeta grandiflora stressbedingt unbefriedigend entwickelt.

Die Standorte sollten im Sommer wärmebegünstigt sein, ohne jedoch längeren Trockenstress zu produzieren. Mitteleuropäische Winter stellen die Großblütige Katzenminze nirgends vor Herausforderungen.

Auf stickstoffreichen Böden neigt die Art zur Standschwäche und wird ohne stützende Begleiter niederliegend unansehnlich. Die ausgezeichneten Sorten haben dieses Problem aber nicht.

Staunässe und übermäßige Verschattung sollten vermieden werden. Halbschattige Standorte werden aber noch sehr gut toleriert.

Bei ausreichend freien Bodenstellen versamt sich die Großblütige Katzenminze meistens willig. Nicht selten wird sie sogar lästig.

Die Vermehrung erfolgt aber vorrangig durch Risslinge oder nicht blühende, kräftige Kopfstecklinge, da die Versamung selten sortenecht erfolgt. Das Material wird idealerweise kurz nach dem Austrieb zwischen Mitte April und Mitte Mai gewonnen und kann in normaler Gartenerde kultiviert werden.

Eine regelmäßige Verjüngung ist so oder so erforderlich, lässt nach dem dritten oder vierten Standjahr die Vitalität doch deutlich nach.

Immerhin sind die ausgezeichneten Sorten auch auf frisch-nahrhaften Standorten gut standfest und können sich problemlos gegen wuchernde Unkräuter wie die Quecke durchsetzen.

Sorten:
  • Blue Danube: 80-90 cm hoch, straff aufrechter Wuchs, ausgezeichnete Sorte, mittelblau mit stumpf violett-bräunlichen Kelchen, sehr standfest
  • Bramdean: 90-110 cm hoch, relativ breitwüchsig, ausgezeichnete Sorte, mittelblau mit violett-grauen Kelchen, sehr standfest
  • Dawn to Dusk: 90-110 cm hoch, sehr gute Sorte, hell rosa-lila mit purpur-bäunlichen Kelchen, standfest
  • Pool Bank: 120-140 cm hoch, aufrechter Wuchs, ausgezeichnete Sorte, kräftig mittelblau mit stumpf violett-bräunlichen Kelchen, sehr standfest
  • Wild Cat: 100-120 cm hoch, sehr gute Sorte, mittelblau mit stumpf violett-bräunlichen Kelchen, sehr standfest, ausgeprägte Nachblüte
  • Zinser´s Giant: 70-80 cm hoch, ausgezeichnete Sorte, mittelblau mit violett-grauen Kelchen, sehr standfest

  • Bewertungen auf Basis der Sortimentssichtung des Arbeitskreises Staudensichtung

    Bilder















    'Bramdean'



    'Bramdean'



    'Bramdean'



    'Bramdean' Nachblüte