Naturstandort von Nasturtium officinale: Die Echte Brunnenkresse ist in fast ganz Europa, dem nördlichen Afrika und in Asien westlich des Kaspischen Meeres heimisch. In weiten Teilen des südlichen Afrikas und Südamerikas sowie praktisch ganz Mittel- und Nordamerika ist sie als alte Kulturpflanze neophytisch eingebürgert.
In
Deutschland und auch in der
Schweiz fehlt der Artenschwarm von Nasturtium officinale in keinem Naturraum und ist fast überall mehr oder weniger häufig.
Nasturtium officinale in einer Hang-Quellflur zusammen mit Bachbunge
Die Echte Brunnenkresse ist eine Charakterart der Brunnenkressenfluren, in denen Nasturtium officinale dominant bestandsbildend auftritt und nur von wenigen Sumpfpflanzen wie Bachbunge
(Veronica becca-bunga) oder Aufrechtem Merk (Sium erectum) begleitet wird.
Typische Wuchsorte sind vollsonnige bis licht halbschattige Bäche, Gräben und Quellfluren der unmittelbaren Uferbereiche und der Flachwasserzonen.
Die Standorte sind stickstoffreich und alkalisch bis schwach sauer.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (7) Temperatur (-) Kontinentalität (3) Feuchte (10) Reaktion (7) Stickstoff (7)
Beschreibung
Die wintergrüne Brunnenkresse bildet dichte, flächige Bestände in Flachwasserzonen. In tieferen Bächen entwickeln sich auch submerse Wuchsformen oder vom Uferrand her an der Wasseroberfläche flutend-aufragende Bestände aus.
Die weißen Blüten bilden ab Ende Mai zarte, weiße Blütenwolken.
Die Blätter werden für Salate verwendet und entfalten einen leicht scharfen, kresseartigen Geschmack. Mit der Blüte verliert sich die Geschmacksintensität. An Naturstandorten können Eier des Leberegels auf den Blättern abgelegt sein und beim Verzehr den Menschen als Zwischenwirt befallen.
Verwendungshinweise
Nasturtium officinale kann ergänzend an naturhaften, sonnigen bis licht halbschattigen Gewässerufern eingesetzt werden, wobei die Art eigentlich mit fließendem oder sickerndem Wasser in Verbindung gebracht wird. An stehenden Gewässern ist der Einsatz etwas inkonsequent, wobei dies kaum bemerkt werden wird.
Als historische und schmackhafte Salatpflanze kann sie zudem in Bauern- und Klostergärten in Feuchtbeeten verwendet werden. Wo kein echtes Nutzungsinteresse sondern der Schauwert im Vordergrund steht, lohnt sich der Aufwand aber eher nicht.
Die Blütenknospen sind meist violett gefärbt.
Kultur
Am Gewässerrand ist die Kultur ohne nennenswerten Aufwand möglich.
Allerdings geht die niedrige Art in Kombinationen mit Hochstauden optisch verloren, auch wenn sie sich im Unterwuchs aufgrund ihrer relativen Schattenverträglichkeit oft noch länger halten kann.
Sickerquellen in lichten Wäldern sind beliebte Standorte der Brunnenkresse.