Muscari botryoides // Kleine Traubenhyazinthe

Familie Asparagaceae, Spargelgewächse
Pflanzen pro qm 200.00
Wikipedia Muscari botryoides
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Muscari botryoides

Die Kleine Traubenhyazinthe ist von Süd-Frankreich bis in das zentrale und östliche Mitteleuropa verbreitet. Nach Osten reichen die Vorkommen über nahezu ganz Italien und dem Balkan bis Griechenland und die Karpaten. Sie steigt von den Tieflagen bis in die alpine Stufe in etwa 2.000 m Höhe auf.

In Deutschland liegen die Verbreitungsschwerpunkt im Schwarzswald und auf der Schwäbischen Alb und Teilen des Alpenvorlandes. Die nördliche Verbreitungsgrenze wird im Thüringer Becken erreicht. Die Art gilt als gefährdet, auch wenn sich im Norddeutschen Tiefland insbesondere in Niedersachsen umfängliche neophytische Populationen etabliert haben.

In der Schweiz ist die Verbreitung lückig mit einer Konzentration auf das Mittelland.

In Benelux und weiten Teilen Nordamerikas ist die Art neophytisch eingebürgert.

 : Muscari botryoides bildet keine Tochterzwiebeln und die Bestände wirken dadurch oft etwas luftiger.

Muscari botryoides besiedelt vorrangig mehr oder weniger frische Ausprägungen der Goldhaferwiesen, ein- bis zweischürige Mähwiese der submontanen bis montanen Höhenstufe.

Man findet die Art aber auch in den stickstoffarmen und bodensauren Borstgras-Rasen, in basenreichen Halbtrockenrasen und frischen Ausprägungen von Pfeifengras-Wiesen.

Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig und bodenfrisch. Gegenüber allen anderen Standortbedingungen ist die Art anspruchslos.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (5)  Kontinentalität (4)  Feuchte (5)  Reaktion (-)  Stickstoff (-)

'Album' in herrlicher Ergänzung zu Iris pallida 'Argentea Variegata'.

Beschreibung
Muscari botryoides ist ein vorsommergrüner Zwiebelgeophyt von 10 bis 20 cm Wuchshöhe. Sie bildet anders als die meisten Verwandten keine Tochterknollen aus. Durch Selbstversamung können aber dennoch individuenreiche, rasige Bestände entstehen.

Die nicht duftenden Blüten sind mittelblau. Die Blütezeit beginnt ab Anfang April und reicht bis Anfang Mai.

Die zwei bis drei bis höchstens vier Laubblätter sind schmal und von rein grüner Färbung. Sie werden vom Blütenstand nur wenig überragt.

Ähnlich sind die kräftigere Muscari armeniacum oder die dunkel-blau blühende Muscari neglectum.

Muscari botryoides 'Superstar' trägt seinen Namen vollkommen zurecht.

Verwendungshinweise
Der Traubenhyazinthen-Komplex gehört zu den beliebtesten Frühlingsboten, ist dabei aber wenig aufdringlich. Muscari botryoides ist zusammen mit Muscari neglectum die ursprünglichste, traditionellste Wahl für ländliche, bäuerliche oder anderweitig romantisierende Gärten.

Sie wird am Besten in großen Gruppen oder gar Massenbeständen in Rabatten oder an sonnigen Gehölzrändern verwendet.

Mit einer betont naturhaften Verwendungsweise wird man die Art nicht assoziieren. Bei einem eigentlich standortgerechten Einsatz in frischen, spät gemähten Wiesen läuft man Gefahr, eine naturhafte Wirkung zu konterkarieren. Andererseits lässt sich das im frühen Frühling auch gut verschmerzen.

Wie die anderen kultivierten Vertreter der Gattung wird sie gelegentlich in Pflanzgefäßen eingesetzt.

Den strohigen Samenständen von 'Superstar' kann man einen gewissen ästhetischen Reiz nicht absprechen.

Kultur/Pflege von Muscari botryoides

Muscari armeniacum ist auf mäßig trockenen bis frischen, auch zeitweise etwas feuchteren Böden aller Art vollkommen pflegeleicht. Sie kommt auch gut mit nur mäßig nahrhaften Bedingungen zurecht.

Mehr oder weniger sonnige Standorte befördern die Vitalität und Ausbreitung spürbar. Aufgrund der vorsommergrünen Blattentwicklung reicht es in höheren Wiesen, wenn die Blattreste des Vorjahres zum Winterende beseitigt werden. Durch Selbstversamung entstehen mit der Zeit rasenartige Bestände.

Die Vermehrung aus Saatgut erfolgt am Besten durch Aussaat im Spätsommer/Frühherbst in ein gut durchlässiges, aber auch wasserspeicherndes Lehm-Sand-Gemisch mit etwas Humusanteilen nach den Regeln für Kaltkeimer.

Die Samen werden am besten 3-5 cm mit Substrat bedeckt. Die jungen Zwiebeln müssen sich dann nicht in ihren ersten beiden Lebensjahren mühsam selbst in die Tiefe ziehen. Es erweist sich oft als günstig, Samen vor der Aussaat über Nacht in Wasser einzuweichen. Man kann auch etwas Seife hinzugeben, um die Wasseraufnahme zu erleichtern.

Die Keimung erfolgt etwas unregelmäßig im nächsten Frühling. Die Keimlinge werden nicht pikiert, sondern einfach zwei Jahre im Saattopf belassen.

Sorten:
  • Album: weiße Blüten mit grünlich-weißen Knospen, zwei zeitlich versetzt erscheinende Blütenstiele pro Zwiebel, dadurch längere Blütezeit, anmutige und edel wirkende Sorte, die Blüten werden gerne von Nacktschnecken "eingekürzt"
  • Superstar: wüchisge Auslese mit tief-blauen Knospen und mittel-blauen, schmal weiß gerandeten Blüten, zwei bis drei, zeitlich versetzt erscheinende Blütenstiele pro Zwiebel, dadurch lange Blütezeit, schneckenfest
  • Bilder












    'Album'



    'Album'



    'Superstar'



    'Superstar'



    'Superstar'