Muscari azureum // Himmelblaue Traubenhyazinthe
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Muscari azureum
Die Himmelblaue Traubenhyazinthe stammt aus den zentralen Bergregionen der Türkei. Sie wächst hier in montanen bis subalpinen Vegetationszonen.
In Deutschland tritt Muscari azureum unbeständig neophytisch im Umfeld menschlicher Siedlungen auf.
Typische Wuchsorte sind Almmatten und Almwiesen oder auch felsige Hänge. Die Standorte sind vollsonnig bis sonnig. In den heißen Sommermonaten fallen die meist feinerdereichen, auch humosen Schotterböden oftmals trocken und sind nur im niederschlagsreicheren Winter und Frühling frisch.
Im Winter liegen die mittleren Tagestiefsttemperaturen im Januar an den subalpinen Wuchsorten unter -10 Grad.
Eine nicht uninteressante Mischung von Muscari azureum 'Album' mit noch geschlossenen Blüten mit dem dunklen Blau von Muscari armeniacum und der zweifarbigen Muscari latifolium.
Beschreibung
Muscari azureum ist ein vorsommergrüner Zwiebelgeophyt. Durch Tochterknollenbildung entstehen kleine Horste von 10 bis 20 cm Wuchshöhe.
Die zwei, mitunter auch drei Laubblätter sind relativ breit und schiffchenartig geformt. Sie sind von rein grüner Färbung.
Das helle Blau der Blütenstände unterscheidet die Art von ihren Gattungsverwandten und macht sie recht unverwechselbar. In der Regel erkennt man bei genauer Betrachtung einen blauen Streifen auf weißem Grund, ähnlich den Blüten Puschkinie (Scilla nana). Die Blütezeit beginnt ab Mitte März und reicht bis Mitte April.
Verwendungshinweise
Muscari azureum weist einen sehr schönen, ganz eigenen Blauton der Blüten auf.
Wie ihre vielen, gerne verwendeten Verwandten ist in erster Linie ein Klassiker für ländliche, bäuerliche oder anderweitig romantisierende Gärten. Sie wird hier am Besten in großen Gruppen oder gar Massenbeständen in Rabatten oder an sonnigen Gehölzrändern verwendet.
In betont naturhaften Steppenpflanzungen oder sonnig-warmen Alpinarien ist sie aufgrund ihrer Ziergarten-Ausstrahlung mit etwas Bedacht zu verwenden. Mitunter gelingt es aber auch, die Art hier durch die ungewohnte Einsatzform mit etwas anderen Augen auf eine überraschende Weise wahrzunehmen.
Wie die anderen kultivierten Vertreter der Gattung wird sie gelegentlich in Pflanzgefäßen eingesetzt.
'Album' mit geöffneten Einzelblüten
Kultur/Pflege von Muscari azureum
Muscari azureum ist auf mäßig trockenen bis frischen Mineralböden aller Art gänzlich pflegeleicht. Sonnig-warme Standorte werden bevorzugt.
Die Art ist vollkommen winterhart. Feuchte Standorte sind ganzjährig ungünstig.
Die Tendenz zur Verwilderung durch Tochterknollen und Sämlinge ist recht ausgeprägt und führt v.a. in etwas lückigeren Pflanzflächen zu zunehmend rasigen, flächenhaften Beständen.
Die Vermehrung aus Saatgut erfolgt am Besten durch Aussaat im Spätsommer/Frühherbst in ein gut durchlässiges, aber auch wasserspeicherndes Lehm-Sand-Gemisch mit etwas Humusanteilen nach den Regeln für Kaltkeimer.
Die Samen werden am besten 3-5 cm mit Substrat bedeckt. Die jungen Zwiebeln müssen sich dann nicht in ihren ersten beiden Lebensjahren mühsam selbst in die Tiefe ziehen. Es erweist sich oft als günstig, Samen vor der Aussaat über Nacht in Wasser einzuweichen. Man kann auch etwas Seife hinzugeben, um die Wasseraufnahme zu erleichtern.
Die Keimung erfolgt etwas unregelmäßig im nächsten Frühling. Die Keimlinge werden nicht pikiert, sondern einfach zwei Jahre im Saattopf belassen.
Sorten:
Album: mit rein weißen Blüten