Moltkia petraea // Felsen-Moltkie
|
Familie |
Boraginaceae, Raublattgewächse
|
Pflanzen pro qm |
8.00
|
Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
|
Beschreibung
Naturstandort von Moltkia petraea
Die Felsen-Moltkie besiedeltin Dalmatien und auf dem südlichen Balkan flachgründige Kalkfelsköpfe und Kalkfels-Spalten.
Moltkia petraea liebt vollsonnige Warm- bzw. Hitze-Lagen. Die Standorte trocknen auch im Winter und Frühjahr rasch ab und sind v.a. im Sommer trocken. Die kalk- und basenreichen Substrate sind ausgesprochen stickstoffarm.
In engen Spalten zwischen sonnigen Felsen fühlt sich Moltkia petraea wohl.
Beschreibung
Die Felsen Moltkie ist ein sommergrüner Halbstrauch von 30 (40) cm Wuchshöhe und rundlich-buschigem Habitus. Das Laub ist dunkel-grün mit leichtem Graustich.
Die violett-blauen Blüten stehen in traubigen Wickeln und erscheinen an optimalen Standorten zahlreich von Anfang Juni bis Mitte Juli.
Aus der Nähe erkennt man die typische Blütenform der Raublattgewächse:
Verwendungshinweise
Wenn man blühende Moltkia petraea sieht, möchte man meinen, eine ungewöhnlichere Alternative für den allseits beliebten Lavendel gefunden zu haben. Der Schein trügt, denn außerhalb der mit etwa zwei Wochen auch noch eher kurzen Blütezeit ist die Art denkbar unscheinbar. Schon gar nicht bietet sie die wunderbare Winterstruktur eines Lavendels und auch hinsichtlich der Standortwahl ist sie weniger tolerant.
Zumindest dort, wo erhöhte Standorte zur Verfügung stehen, kann die Felsen-Moltkie ihre Stärke in der Blütezeit ausspielen. Dies gilt insbesondere für Trockenmauerköpfe und Felsköpfe in Alpinarien oder Trogbepflanzungen auf Terrassen und Balkonen.
Niedrige Begleiter der trocken-warmen Fels-Habitate wie Walzen-Wolfsmilch, Olymp-Johanniskraut oder der eigenartig-schöne Diptam-Dost und dazu sommerblühende Zwiebelgewächse wie den wirklich empfehlenswerten Kiel-Lauch sind die richtige Wahl.
Die Kombination mit weißen Doldenblütlern - hier Laserpitium spec. - weiß zu gefallen.
Kultur
Vitale und ansprechende Exemplare können nur in windgeschützten, vollsonnigen und ausgesprochen wärmebegünstigten Standorten erwartet werden. Auf zudem stark drainierten, auch im Winter nicht feuchten Schotterböden ist die Felsen-Moltkie dann auch ausreichend winterhart.
Auf stickstoffreichen Substraten neigt die Art zum Vergeilen, entwickelt einen unnatürlichen Habitus und verliert aufgrund der ungenügenden Ausreifung der Triebe stark an Winterhärte. Staunässe führt rasch zum Totalverlust.
Unter den genannten Extrembedingungen ist die Art dennoch mit vertretbarem Aufwand zu kultivieren. Allerdings ist die Etablierung von Ballenware auf Felsköpfen etc. schwierig bzw. ohne Bewässerung während der ersten ein- oder zwei Sommer nicht sehr wahrscheinlich.
Alternativ kann man auf Saatgut zurückgreifen und vorkultivierte Sämlinge im Frühling setzen. Alternativ kann man auch versuchen, im Frühling direkt in die Felsspalten zu sääen, dann muss mann aber dafür sorgen können, dass das Substrat nicht austrocknet. Saatgut keimt in der Regel allzeit rasch. Wenn innerhalb eines Monats keine Sämlinge auflaufen, hilft oft ein etwa dreiwöchiger Kälteimpuls.
Außerhalb der Blütezeit ist der Anblick unscheinbar, aber immerhin ordentlich.