Mitella ovalis // Kalifornische Rebhuhnbeere, Bischofskappe
Beschreibung
Naturstandort von Mitella ovalis
Die Kalifornische Rebhuhnbeere besiedelt die pazifischen Küstenregionen Nordamerikas von Kalifornien im Süden bis Britisch Kolumbien in Kanada. Sie steigt von den Tieflagen bis in hochmontane Höhen auf.
Mitella ovalis besiedelt frische Laub- und Laubmischwälder auf tiefgründigen, relativ nahrhaften und mehr oder weniger neutralen Waldböden.
Gelegentlich ist sie auch auf Auwiesen der Flusstäler und an Bachuferfluren anzutreffen.
Die Wuchsorte sind halbschattig bis licht schattig.
Mit der Zeit entwickeln sich dichte, gut bodendeckende Bestände.
Beschreibung
Mitella ovalis ist eine sommergrüne Staude von 20 bis 35 cm Wuchshöhe. Sie bildet durch kurze Rhizome breitwüchsige Horste, die bei enger Pflanzung bodendeckende Qualität erreichen. Das grüne Laub ist samtig behaart.
Die grünlichen Blütenstände erscheinen ab Mitte Mai bis Mitte Juni, sind aber ohne nennenswerte Zierwirkung.
Sehr ähnlich und wesentlich häufiger verwendet ist die Falsche Alraunwurzel (Tellima grandiflora). Sie erreicht in Blüte bis zu 60 cm, wächst stärker horstig, entwickelt bei dichter Pflanzung aber ebenfalls Bodendeckerqualität. Ihr großer Vorteil ist das wintergrüne, im Herbst leicht rötlich verfärbende Laub.
Auch mit der wintergrünen Wildform von Heuchera micrantha besteht Verwechslungsgefahr.
Verwendungshinweise
Mitella ovalis ist sicherlich eine durchweg unspektakuläre Erscheinung. Im Grunde gibt es keinen ernsthaften Grund, sie der Falschen Alraunwurzel vorzuziehen, höchstens in winterlichen Ungunstlagen. Eine nochmals eindeutig verwendungswürdigere Alternative ist die ebenfalls gut wintergrüne, zudem auch noch mit echter Blütenschmuckwirkung gesegnete Heuchera villosa.
Sinnvolle Verwendungen finden sich vorrangig in großflächigeren Unterpflanzungen von Gehölzbeständen. Hier entstehen mit der Zeit pflegeleichte, ruhige Flächen im Stile klassischer Pflanzkonzepte.
In Kombination mit einigen Waldgräsern und Farnen lässt sich die Statik von Mitella-Flächen beleben. Vollkommen überzeugend naturhafte Anmutungen entstehen aber selten.
Im Versandhandel ist die Kalifornische Rebhuhnbeere mit etwas Engagement zu beziehen.
Der Komplex aus Tellima-, Heuchera- und Mitella-Arten ist optisch schwierig abzugrenzen. Zudem kommt es zu Hybridisierungen, so dass nicht überall, wo "Mitella ovalis" drauf steht, auch "Mitella ovalis" in Reinform enthalten sein muss.
Kultur
Mitella ovalis ist robust und zuverlässig zu kultivieren. Sie bevorzugt dauerhaft frische Standorte, eingewurzelte Bestände kommen aber auch mit gelegentlichem Trockenstress zurecht.
Auf humosen, tiefgründigen Lehmböden ist die Art nach der Etablierung recht pflegeleicht, insbesondere bei höheren Pflanzdichten.
Unter dem Wurzeldruck von Gehölzen und dem dichten Bodenschluss der Rebhuhnbeere kommen nur noch sporadisch Wildkräuter auf.