Miscanthus sacchariflorus // Silberfahnengras
Beschreibung
Naturstandort von Miscanthus sacchariflorus
Das Silberfahnengras kommt vom pazifischen Russland über den Osten Chinas, Koreas bis Japan vor. In der Westhälfte der USA und Kanadas und stellenweise im östlichen Mitteleuropa ist es verbreitet eingebürgert.
In Deutschland zeigt es klare Einbürgerungstendenzen in Süd-Ost-Deutschland.
Miscanthus sacchariflorus wächst auf frischen bis feuchten, nahrhaften Hängen und an Gewässerufern. Die Standorte sind gehölzfrei und vollsonnig bis sonnig, die Bodenreaktion mehr oder weniger neutral.
Miscanthus sacchariflorus mit noch nicht voll entwickelten Blütenständen
Beschreibung
Das sommergrüne Silberfahnengras erreicht je nach Bodengüte Wuchshöhen von 80 bis 150 cm. Es ist sehr wüchsig und kann durch Ausläufer rasch große Flächen bedecken.
Die Blätter wachsen aufstrebend und im oberen Drittel elegant bogig überhängend.
Von September bis weit in den Winter hinein sind die silbrig-weißen, fahnenartigen Blütenstände attraktiv.
Miscanthus gehört zu den sogenannten C-4-Pflanzen, die durch die Anreicherung von CO2 in den Blättern z.B. während der luftfeuchten Sommernächte sehr effizient mit Wasser umgehen können. Der CO2-Vorrat erlaubt es, dass an warmen Sommertagen die Spaltöffnungen der Blätter geschlossen bleiben, ohne dass die Photosynthese engestellt werden müsste. Auch der Stickstoffhaushalt ist sehr effizient.
Verwendungshinweise
Miscanthus sacchariflorus ist eine aparte Erscheinung, die aufgrund der wuchernden, unduldsamen Wuchseigenschaften deutlich seltener verwendet wird als die horstartige, zudem besser trockenheitsresistente Miscanthus sinensis. Trotzdem stellen die etwas abweichenden Blüten-/Samenstände eine interessante Variation des China-Schilf-Motivs dar. Beide Arten hybridisieren im Übrigen zum enorm wuchskräftigen Miscanthus x giganteus.
In ausreichend großzügigen Anlagen mit ausreichend Platz für den Ausbreitungsdrang der Art können sehr schöne, flächenhafte Effekte an Gewässerufern und in frischen Staudenpflanzungen erzielt werden. Es hat hier in flächigen Beständen eine ähnliche Funktion wie Schilf, dringt aber nicht in den Wasserbereich vor und hat die effektvolleren Blüten/Samenstände.
Auf etwas trockeneren Standorten drängt es zwar ebenfalls in die Breite, bleibt aber niedrig und kommt oft nicht zur Blüte.
Kultur
Allerdings kommt nur eine Kombination mit wuchskräftigen, dominanten Solitärstauden in Frage. Außerdem ist es sinnvoll, Miscanthus sacchariflorus unüberwindbare Ausbreitungsgrenzen zu setzen. Das können Mauern, Einfassungen, Gewässer oder Rasenflächen sein. Mitunter samt sich die Art aber auch aus und überwindet so Absperrungen.
Der Winteraspekt der Art ist ebenfalls zierend, der Rückschnitt des abgestorbenen Laubes erfolgt daher erst im Frühjahr.
Trockenphasen verträgt das Silberfahnengras schlecht.
Sorten:
Robustus: wuchsstärker als die Art, bis 1,8 m hoch
Triarena: sehr wuchskräftig, bis 4 m hoch, gelangt in Mitteleuropa selten zur Blüte