Papaver betonicifolium (Meconopsis betonicifolia) // Tibet-Scheinmohn, Ziestblättriger Scheinmohn
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Familie |
Papaveraceae, Mohngewächse
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Pflanzen pro qm |
25.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Papaver betonicifolium (Meconopsis betonicifolia)
Tibet-Scheinmohn stammt aus dem östlichen und zentralen Himalaya. In den supalpinen Höhenlagen sind die relativ schneearmen Winter mit denen des mitteleuropäischen Tieflandes vergleichbar.
Während des Sommers sorgt Monsumregen für dauerhaft ergiebige Niederschläge, so dass auch gut drainierende Schottersubstrate keinen Trockenstress erleiden.
Er kommt an Berghängen in halbschattigen Wiesen und Gebüschen vor.
Der Tibet-Scheinmohn wächst in kalkarmen, humos-sauren, sicker-frischen bis sicker-feuchten Standorten.
Die Böden sind nahrhaft und den ganzen Sommer über durch die hohen Sommerniederschläge sowie die Schmelzwasser der abtauenden Gletscher mit Wasser versorgt.

Konkurrenzfrei gehaltene, bewässerte Standorte unter lockeren Rhododendren sind eine gute Wahl für den Tibet-Scheinmohn.
Beschreibung
Papaver betonicifolium ist eine kurzlebige, sommergrüne Staude von 60 (80) cm Höhe.
Aus einer grundständigen Rosette treibt ein Blütenstiel, der im Juni/Juli mohnartige, himmelblaue Blüten mit gelbem Zentrum zeigt. Auf basenreicheren Standorten tendiert die Blütenfarbe zunehmend ins Violette. Es treten auch natürliche weiße Varietäten auf.
Die Rosetten setzen im Laufe der Zeit Tochterrosetten an, an zusagenden Standorten mit vegetationsarmen Bodenstellen neigt die Art auch zur Selbstaussaat.
Bekannter ist die Art unter der Bezeichnung "Meconopsis betonicifolia".
Verwendungshinweise
Papaver betonicifolium ist eine auffällige, sehr ungewöhnliche Pflanze, die selten gärtnerisch verwendet wird. Dies liegt v.a. daran, dass die Art hohe Ansprüche an die Kulturbedingungen stellt und unter normalen Umständen schnell ausfällt (s.u.).
Eine Verwendung des aparten Scheinmohns kommt daher nur in intensiv und fachmännisch betreuten Anlagen in Frage.
Dann ist sie aber eine sehr gute Option für exotische Alpinarien oder wegen des romantischen "Mohn-Habitus" für ländliche Gärten.

Das halbschattige, frische Alpinum ist ebenfalls ein überzeugender Standort.
Kultur
Das Pflanzsubstrat muss tiefgründig, sauer-humos und nahrhaft sein. Trockenphasen werden nicht vertragen. Gleichzeitig führt auch Staunässe, v.a. im Winter schnell zum Absterben. In den feuchten mitteleuropäischen Wintern gelingt winterliche Trockenheit am Besten in Hanglagen, die aber im Sommer wiederum nur mit Mühe zu bewässern sind.
Wenn die Böden im Laufe der Zeit an Nährkraft verlieren oder durch einwachsene Wurzelkonkurrenz von Sträuchern weniger Nährstoffe zur Verfügung stellen, stockt die Blütenentwicklung. Exemplare, die nicht zur Blüte kommen, sterben ebenfalls ab.
Windige Standorte sollten gemieden werden, da die Art zum Umfallen neigt. Hilfreich ist eine Einbettung in mittelhohe Pflanzungen aus verträglichen Horst-Stauden und Horst-Gräsern, die Stützfunktionen übernehmen, ohne übermäßige Wurzel- und Lichtkonkurrenz auszuüben.
Standorte, die der Mittagssonne ausgesetzt sind, führen zu Vitalitätsverlusten. Besser sind halbschattige, kühle Standorte.
Sorten:
Hensol Violet: gedeckt violett-rosa Blüten
var. alba: rein-weiße Blüten