Naturstandort von Malva moschata: Die Moschus-Malve ist ein in weiten Teilen West- und Südeuropas heimischer Archaeophyt, der ursprünglich wohl aus dem östlichen Mittelmeeraum stammt. In Nord- und Osteuropa ist sie neophytisch eingebürgert.
In
Deutschland ist sie nahezu flächendeckend vertreten, allerdings mit lokalen Verbreitungslücken insbesondere im norddeutschen Tiefland und im östlichen Bayern. Auch in der
Schweiz ist sie in der Hügel- bis Submontanstufe überall weit verbreitet.
Malva moschata in einer schneeweißen Form als Kennart in einer Glatthaferwiese in der Ostholsteinischen Schweiz.
Malva moschata ist eine Kennart der
Glatthafer-Wiesen und der extensiven Wirtschafts-Wiesen. Sie kommt zudem stetig in wärmeliebenden Wirbeldost-Saumgesellschaften und Halbtrockenrasen vor.
Sie bevorzugt alkalische bis schwach saure, sonnig-warme, mäßig trockene bis frische, dann aber zumindest sommertrocken Lehmböden. Die Stickstoffversorgung ist nur mäßig.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur LegendeLicht (8) Temperatur (6) Kontinentalität (3) Feuchte (4) Reaktion (7) Stickstoff (4)
Zartes Rosa ist der häufigste Farbton der Blüten.
Beschreibung: Die Moschus-Malve ist eine mit einer grünen Blattrosette überwinternde Staude von etwa 40-60 cm Wuchshöhe, auf nahrhaften Böden auch über 80 cm.
Die weißen bis hell-rosafarbenen Blüten erscheinen von Juni bis Anfang August. Nach einer Mahd erfolgt oft eine Nachblüte im September/Oktober.
Die Art ist der in allen Teilen kräftigeren Rosen-Malve (
Malva alcea) sehr ähnlich. Diese bevorzugt insgesamt nahrhaftere, weniger trockenheitsanfällige Standorte. Sie hat auf der Blattoberseite, an Stengel und Blüten kleine, sternförmige Härchen. Die Behaarung der Moschus-Malve ist dagegen einfach.
Die jungen Blätter, Blütenknospen und Blütenblätter sind als Salatbeilage essbar.
Verwendungshinweise: Malva moschata ist eine sehr gute Art für einschürige, spät gemähte Wiesen, in denen sie etwas zur Selbstaussat neigt und zum prägenden Sommer-Element werden kann.
Als alte Heilpflaze mit romantischem Habitus kann sie auch gut in Bauern- und Klostergärten verwendet werden. Sehr schön ist sie hier z.B. in wegebegleitenden Staudensäumen oder auch in klassischen Rabatten.
Moschus-Malve mit Hirsch-Haarstrang, Hasen-Klee und Gemeinem Dost in einer trocken-sandigen Magerwiese
Kultur: In Wiesen auf höchstens mäßig nahrhaften, lehmig-durchlässigen Böden in sonniger Lage benötigt die Art keine weitere gärtnerische Unterstützung.
Nach der etwas langwierigeren Etablierung nach zwei bis drei Vegetationsperioden ist sie in sonnigen Lagen generell durchsetzungsfähig. Ihre kräftige, tiefreichende Pfahlwurzel ist dabei sehr hilfreich.
Dafür lässt sich die Art nur mit Mühe verpflanzen. Soll sie dabei nicht um Jahre zurückgeworfen werden oder sogar ausfallen, muss die Pfahlwurzel möglichst vollständig geborgen werden.
Die Vermehrung aus Saatgut ist kein Selbstläufer. Die Keimung erfolgt träge, ungleichmäßig und insgesamt unzuverlässig. Am Besten behandelt man sie wie einen
Kaltkeimer und sorgt insbesondere dafür, dass das Keimbett nicht austrocknet und verwendet einen absonnigen Stellplatz.
Sorten:
- Alba: eine natürliche Varietät mit rein-weißen Blüten
- Appleblossum: sehr zart rosa Blüten
- Rosea: hell-rosa Blüten