Magnolia kobus // Kobushi-Magnolie
Beschreibung
Naturstandort von Magnolia kobus
Die Kobushi-Magnolie stammt aus frischen bis feuchten Bergwäldern Japans, wo sie bevorzugt in absonnigen Hangwäldern wächst.
Die Standorte sind reltativ nahrhaft und meist basenarm. Die Substrate sind dauerhaft frisch bis sickerfeucht, tiefgründig und durchlässig.
Die Kobushi-Magnolie kann gut zum Hochstamm erzogen werden.
Beschreibung
Die Kobushi-Magnolie ist in ihrer Heimat ein über 20 m hoher Baum, der in Mitteleuropa aber kaum höher als 10 m wird. Das größte Exemplar Deutschlands steht im Dortmunder Westpark und hat etwa 13 m Höhe und Breite erreicht.
Der Habitus ist rundlich bis eiförmig, die reich verzweigten Äste sorgen im Alter für einen malerischen Wuchs.
Die rein-weißen Blüten erscheinen im April/Mai vor dem Blattaustrieb und sind etwas spätfrostgefährdet.
Die Herbstfärbung ist zierend gelb. Zusammen mit der Stern-Magnolie (Magnolia stellata) ist sie eine der beiden Elternarten der ansprechenden Hybride Magnolia x loebneri.
Halbstämme oder auch mehrstämmige Exemplare entwickeln rasche eine malerisch-schirmförmige Krone.
Verwendungshinweise
Magnolia kobus ist eine der apartesten Magnolien-Arten, die sich im Gegensatz zu vielen Hybridformen durch einen zarten, fernöstlich anmutenden Wildartencharakter auszeichnet.
Sie kann sehr gut als Solitär vor Hauswänden und hohen Mauern, in Innenhöfen und auf Stadtplätzen verwendet werden. In parkartigen Anlagen entfaltet die Kobushi-Magnolie auch in Gehölzgruppen eine zauberhafte Wirkung und gibt Waldrändern eine exotische Note.
In sehr großen Pflanzgefäßen können in repräsentativen, intensiv gepflegten Anlagen und großen Terrassen aparte Bilder erzielt werden. Allerdings darf der Wurzelballen im Winter keinesfalls durchfrieren.
Vereinzelt wird die Art auch als Straßenbaum verwendet, was ebenfalls reizvolle Situationen hervorrufen kann. Dieser Einsatz will aber sorgfältig abgewogen werden und dürfte bei den zuständigen Straßen- und Grünflächenämtern oftmals auf Skepsis stoßen. Außerhalb niederschlagsreicher Regionen auch nicht ganz zu Unrecht.
Die Herbstfärbung ist ansprechend.
Kultur
Die Standorte sollten windgeschützt und wärmebegünstigt gewählt werden. Die Art ist zwar recht winterhart, entwickelt sich aber an milden Standorten vitaler.
Staunässe verträgt die Kobushi-Magnolie besser als die meisten anderen Magnolien, austrocknende Böden führen dagegen auch bei ihr zu spürbaren Vitalitätsverlusten. Nach Möglichkeit vermeidet man auch den großflächigen Auftrag von Boden im Bereich des Wurzeltellers.
Die reifen, roten Fruchtstände sind als Detail ansehnlich, aber nicht so zahlreich, dass sie ein echtes Argument für die Verwendung von Magnolia kobus wären.
Sorten:
Borealis: nur im nördlichsten Verbreitungsgebiet vorkommende Form, die ursprünglich als Magnolia kobus var. borealis bezeichnet wurde, wuchskräftiger
Elsveld Select: schwachwüchsiger, weiße Blüten, blühfreudig, Blätter im Austrieb violett überlaufen
Isis: schwachwüchsiger straff aufrechte Hauptäste, dadurch sehr schlanke Wuchsform (Höhen-Breitenverhältnis ca. 4:1), auffällig lange Blätter, junges Laub bronzefarben überlaufen, Blüten rein weiß
Kobushi-modoki: schwachwüchsig, rein weiße Blüten, die am Grund zart rosa überlaufen sind
Morris Fragrant: schwachwüchsiger, weiße, gefüllte Blüten mit gut wahrnehmbarem Duft
Pickards Stardust: weiße, einfache, gut wahrnehmbar duftende Blüten
Rogow: schwachwüchsige, kompakte Form, rosa-weiße Blüten mit zartem, rosa-rotem Mittelstreifen, reichblütig, gilt als ausgesprochen winterhart, evtl. nicht artrein