Lobelia sessilifolia // Sumpf-Lobelie

Familie Campanulaceae, Glockenblumengewächse
Pflanzen pro qm 16.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Lobelia sessilifolia: Die Sumpf-Lobelie stammt aus Ostasien. Das Verbreitungsgebiet reicht vom subtropischen Süd-Osten Chinas über Japan und Korea bis in den Fernen Osten Russlands.

Sie kommt vom Meeresniveau bis in hochmontane Höhenlagen vor. Im Süden des Verbreitungsgebietes steigt sie bis etwa 3.500 m üNN auf. Der größte Teil des Verbreitungsgebietes ist von einer warmen sommerlichen Monsumphase und einer trocken, in den Hochlagen bzw. im Norden kalten Winterphase geprägt.

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Kräftige Sumpf-Lobelie am Uferrand in einer Feuchtstaudenflur

Lobelia sessilifolia besiedelt vorrangig feuchte bis nasse Seggenriede in Nieder- und Hochmooren bzw. in den entsprechenden Verlandungszonen von Seen. Diese Habitate sind natürlicherweise baumfrei und (voll-)sonnig. Man findet die Art aber auch auf einschürigen, extensiv genutzten, nicht gedüngten und nicht entwässerten Niedermoorwiesen.

Die Bodensubstrate bestehen aus Torfen, die auch durch den Wind eingetragene mineralische Anteile enthalten können. Die Bodenreaktion ist sauer bis neutral und die Stickstoffversorgung gering bis schwach mäßig.

Beschreibung: Lobelia sessilifolia ist eine horstige, sommergrüne Staude und erreicht je nach Stickstoffversorgung Wuchshöhen von 40 bis 60 (80)cm.

Sie entwickelt straff aufrechte, stark beblätterte Stengel mit einem blauen, kerzenartigen Blütenstand an der Spitze. Die Blütezeit beginnt Ende Juni und reicht bis Anfang August.

Eine gewisse Ähnlichkeit hat die nord-ost-amerikanische, kräftigere und weniger filigrane Lobelia siphilitica.

Verwendungshinweise: Die Sumpf-Lobelie findet sich in privaten Gärten immer mal wieder in den Uferzonen der Gartenteiche. Sie erfreut hier mit der unaufdringlich exotischen Note, die sie v.a. kleinteiligen, intimen Situationen verleiht.

Ihre Fernwirkung ist auch in größeren Gruppen oder individuenreichen Beständen etwas eingeschränkt. Sie ist besser in der Nähe von Wegen und Sitzplätzen platziert, wo die für das mitteleuropäische Auge fremdartige Blütenform im Detail erfasst werden kann.

Die enge Verbindung der Wuchsplätze mit Wasser ist nicht nur standörtlich erforderlich sondern auch optisch zielführend. Schöne Partner sind niedrigere, defensive Sumpfstauden und Sumpfgräser, die man auch am Naturstandorte vergesellschaftet sehen kann. Dazu gehören z.B. die auch in Mitteleuropa heimischen Arten Fieberklee, Scheidiges Wollgras, Sumpf-Blutauge, Gemeine Sumpfbinse Caltha palustris oder direkt im Wasser vorgelagert Hippuris vulgaris.

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Die Blütenstände sollten aus der Nähe betrachtet werden können.

Kultur: Lobelia sessilifolia ist ausreichend winterhart und kann zusammen mit nicht dominanten, niedrigen bis mittelhohen Sumpfstauden zuverlässig kultiviert werden. Da stauende Feuchtigkeit bzw. Nässe kein Problem darstellt, muss man sich um die Bewässerung in der unmittelbaren Sumpfzone keine Gedanken machen.

Die Art ist lichtliebend und benötigt unbedingt (voll-)sonnige Situationen.

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In sehr kleinen Gartenräumen kommen auch Einzelexemplare zur Wirkung. In der Regel sind Gruppenpflanzungen effektiver.

Die Vermehrung aus Saatgut ist relativ unproblematisch. Frisch gewonnenes Saatgut kann im Spätsommer bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen zwischen 16 und 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen zur Keimung gebracht werden. Die Sämlinge entwickeln sich auf nahrhaften Substraten rasch und blühen bereits im ersten Jahr.

Erfolgt die Keimung nicht, ist eine Keimruhe eingetreten, die nach den Regeln für Kaltkeimer gebrochen werden muss.

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