Liriodendron tulipifera // Tulpenbaum

Familie Magnoliaceae, Magnoliengewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Liriodendron tulipifera
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Liriodendron tulipifera

Der Tulpenbaum kommt an der Ost-Küste der USA von den Tiefebenen bis in montane Lagen an frischen bis sickerfeuchten Standorten in Flussauen, entlang von Bächen, an Hangfüßen und Tälern vor. Das Verbreitungszentrum liegt in den Appalachen.

Die Wuchsorte sind oft windgeschützte, luftfeuchtere Tallagen, gerne nach Norden oder Osten ausgerichtet, ohne jedoch von der Geländemorphologie verschattet zu werden.

Die Böden sind nahrhaft, eher basenarm und skelettreich. Bevorzugt werden tiefgründige, lockere Lehmböden.

In den USA gehört die Art zu den Pioniergehölzen auf Brachflächen, Windbrüchen und Kahlschlägen und kann hier dominante Bestände bilden, die erst von der zweiten Baumgeneration durch Verschattung durch konkurrenzkräftigere Klimax-Baumarten gebrochen wird.


Leuchtende Gelbtöne im Herbst sind eines der Markenzeichen des Tulpenbaums...

Beschreibung
Liriodendron tulipifera ist ein in seiner Heimat mächtiger, bis über 60 m hoher Großbaum. Auch in Mitteleuropa ist er raschwüchsig und erreicht Höhen von über 30 m und Breiten von 15 m. Der Kronenaufbau ist variabel und reicht von hochgewöbten bis zu  rundkronigen Formen.

Auffälligstes Merkmal sind die unverwechselbaren, vierlappigen Blätter mit dem "abgeschnittenen" Mittellappen.

Die tulpenartigen, großen Einzelblüten erscheinen im Mai/Juni. Durch die gelblich-grüne Färbung sind die Blüten jedoch trotz ihrer Größe nicht besonders prägend. Bedeutsamer ist die intensive, gold-gelbe Herbstfärbung. Subtropische Herkünfte können in wintermilden Lagen aber auch nahezu wintergrün sein.

Die Blüten werden aber intensiv von Bienen angeflogen. In den USA gilt der Honig aus der Tulpenbaumblüte als Spezialität.

Verwendungshinweise
Liriodendron tulipifera ist ein interesanter, sehr guter Großbaum für Einzel- oder Gruppenstand in weiträumigen Parkanlagen.

Die originellen Blätter machen ihn unverwechselbar und sorgen auch bei weniger geschulten Augenpaaren für neugierige Aufmerksamkeit. V.a. im Herbst weist die leuchtende Blattfärbung selbst Ignoranten auf dieses Feature hin.

Aufgrund seiner geringen Toleranz gegenüber Trockenstress und Bodenverdichtung ist der Tulpenbaum im öffentlichen Raum v.a. in niederschlagsreichen Regionen eine Option. Im Straßenraum ist zu bedenken, dass mit zunehmenden Alter die Windbruchgefahr steigt.


... die merkwürdig "abgeschnittene" Blattform das andere.

Kultur/Pflege von Liriodendron tulipifera

Großgehölze zeigen aufgrund ihrer Wuchskraft und damit Konkurrenzstärke in Kultur in der Regel sehr weite Toleranzbereiche bei der Standortwahl. Der Tulpenbaum ist da weniger flexibel und zeigt sich nur vital, wenn sich die Kulturbedingungen eng an seine natürlichen Standortvorlieben anlehnen.

Das betrifft insbesondere die Anforderungen an die Bodeneigenschaften. Erwünscht sind tiefgründige, nahrhafte, locker-humose Mineralböden mit gleichmäßig frischer bis feuchter Wasserversorgung. Trockenstress muss vermieden werden. Auf trockeneren Standorten ist der Zuwachs sehr gering. In Mitteleuropa reichen die Sommerniederschläge in kontinentalen Regionen zumindest in der Jugendphase nicht aus und Bewässerung muss möglich sein.

Die fleischigen Wurzeln sind verletzungsempfindlich. Im Frühjahr sind die Wurzeln nach der Winterruhe weniger anfällig, so dass zumindest bei Ballenware die Frühjahrspflanzung zu bevorzugen ist. Auch der großflächige Auftrag von Boden im Bereich des Wurzeltellers wird nicht begrüßt.

Liriodendron tulipifera ist in Mitteleuropa überall gut winterhart aber generell wärmeliebend. Windgeschützte, wärmebegünstigte und gleichzeitig luftfeuchte Standorte befördern die Entwicklung.

Sorten:
  • Ardis: zwergwüchsige Säulenform, 10/2,5 m hoch/breit, nur etwa 20 cm Höhenzuwachs pro Jahr, kurztriebig und kleinblättrig (deutlich teurer als Normalformen, selten im Handel)
  • Aureomarginatum: schwachwüchsig (15/8 m hoch/breit), im Austrieb gelb, später gelblich-grün gerandetes Laub
  • Fastigatum: breite Säulen- oder schlanke Kegelform, 15-20/4,5 m hoch/breit (Baumschulstandard)
  • Glen Gold: schwachwüchsig (14/7 m hoch/breit), im Austrieb gelb, später gelblich-grünes Laub
  • Integrifolium: wüchsig (30/20 m hoch/breit), ungelappte, im Umriss nahezu quadratische Blätter
  • Obtusilobum: etwas schwachwüchsiger (20/8 m hoch/breit), mit rundlichen Basislappen
  • Snow Bird: schwachgwüchsigere Kegelform, 17/5 m hoch/breit, creme-weißer Rand in variierender Breite

  • FETT = Award of Garden Merit RHS

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