Liquidambar styraciflua // Amerikanischer Amberbaum

Familie Altingiaceae
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Liquidambar styraciflua
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Liquidambar styraciflua

Der Amerikanische Amberbaum ist im süd-östlichen Nord- und in Mittelamerika verbreitet. In Europa gibt es Einbürgerungstendenzen in Frankreich und Italien.

Er ist v.a. in lichten Auwäldern der Tieflagen sowie an Hängen und Hangfüßen des Berglandes (bis 800 m üNN, in Mittelamerika oberhalb von 1.500 m bis unter 2.500 m üNN) verbreitet. In Hartholzauwäldern kommt es zur Schneeschmelze regelmäßig zu Überstauungen, die bis zu drei Wochen andauern können.

Vor dunklen Hintergründen scheint der Amberbaum im Herbst zu brennen.

Liquidambar styraciflua wächst bevorzugt auf frischen bis (sicker-)feuchten, skelettreichen, basenarmen und tiefgründigen Böden.

Insgesamt ist die Art bezüglich der Standorteigenschaften relativ anspruchslos, reagiert allerdings auf Verschattung und Kalk negativ.

In den USA gilt er als sehr konkurrenzstark auf wärmebegünstigten, feuchten, nahrhaften Sandböden und kann hier durch hohe Versamungsraten dominant auftreten. Natürliche Partner in Laubmischwäldern sind insbesondere Rot-Ahorn, Eschen-Ahorn, Tulpenbaum oder Amerikanische Platane.

Beschreibung
Der Amerikanische Amberbaum ist ein am Naturstandort bis 40 m hoher Baum mit schlanker, gut 20 m breiter Krone. In der Jugend fällt der ausgesprochen symetrisch-pyramidale Wuchs auf. In Mitteleuropa bleibt die Art deutlich kleiner, 20 m hohe und gut 10 m breite Exemplare sind hier bereits stattlich. Hundertjährige Exemplare erreichen bis zu 30 m Höhe.

In der Jugendphase verläuft das Wachstum sehr zurückhaltend und beschleunigt sich erst mit mittlerem Alter.

Charakteristisch sind die symetrischen, ahornartigen Blätter. Ihre Herbstfärbung entwickelt sich von leuchtend gelb zu feuer-rot und schließlich einem violetten Braun. Exemplare mit Vorfahren aus subtropischen Breitengraden können in milden Wintern wintergrün sein.

Der Baumsaft wird zu natürlichem Kaugummi verarbeitet.

Das Laub erinnert an Ahorne, die Früchte an kleine Morgensterne.

Verwendungshinweise
Liquidambar styraciflua ist ein ansprechender Baum mit unaufdringlich-auffälliger Laubstruktur und in den meisten Jahren atemberaubender Herbstfärbung.

Er kann sehr gut als Solitär in nicht zu weiträumigen Parkanlagen, parkartigen Privatgärten, Stadplätzen und großen Innenhöfen verwendet werden.

In naturhaften Waldgärten mit Nordamerika-Thematik oder auch exotischen Waldgärten kann die lichtliebende Art auch gut im sonnig-warmen Gehölzrand eingesetzt werden.

Wer Freude daran hat, Abwechslung in den üblichen Verwendungsstandard zu bringen, könnte als Alternative auf den Schwarzen Tupelobaum zurückgreifen, mit dem der Amberbaum in Flussauen auch natürlich vergesellschaftet ist.

Kultur/Pflege von Liquidambar styraciflua

Der Amerikanische Amberbaum ist v.a. in der Jugend etwas frostempfindlich, weshalb windegeschützte, kleinklimatisch wärmebegünstigte Standorte gewählt werden sollten. Dabei schreckt er auch nicht vor hitzeanfälligen Situationen zurück.

Auf kalkreichen Böden neigt die Art zu Chlorosen und entwickelt sich ebenso wie auf zu armen Böden oder in verschatteten Lagen unbefriedigend.

Zu beachten ist das ausgedehnte, weitstreichende Wurzelwerk, dass einen Einsatz im Straßenraum nur in Ausnahmesituationen zulässt. Bei eingeschränktem Wurzelraum fällt zudem seine Empfindlichkeit gegen Trockenphasen schneller ins Gewicht.

Es gibt zahlreiche Sorten, die aber in Europa nicht alle zuverlässig gehandelt werden.

Der Wandel der Herbstfarben beginnt mit Gelb- und Orangetönen.

Sorten:
  • Albomarginata: creme-weiß und unregelmäßig dunkel-grün geflekte bis marmorierte Blätter, trägwüchsiger als die Art, bis ca. 15 m hoch
  • Aurora: hell frisch-grüne Blätter, trägwüchsiger als die Art, bis ca. 15/5 m hoch/breit
  • Burgundy: Blätter im Austrieb bronze überlaufen, später kräftig grün, bis ca. 9/5 m hoch/breit
  • Canton: hell frisch-grüne Blätter, wüchsig, bis ca. 20/6 m hoch/breit
  • Gum Ball: Knospenmutation, kugeliger, strauchartiger bzw. sehr kurzstämmiger Wuchs, 250/200 cm hoch/breit
  • Lane Roberts: großblättrig, hell-grüne Blätter, wüchsig, 18/10 m hoch breit
  • Moraine: grüne Blätter, mittelwüchsig, bis ca. 11/5 m hoch/breit
  • Oktoberglut: grüne, vergleichsweise kleine Blätter, mittelwüchsig, bis ca. 12/6 m hoch/breit
  • Paarl: relativ kleine Blätter im Austrieb bronze überlaufen, später kräftig grün, wüchsig, 20/16 m hoch breit, spät austreibend und spät Herbstfärbend, wärme- und lichtbedürftiger als andere Sorten aber winterhart
  • Palo Alto: im Austrieb rötlich-braune, später kräftig grüne Blätter, 13/7 m hoch breit
  • Pendula: kräftig grünes Blätter, 20/8 m hoch breit, Hauptäste aufrecht, Zweige hängend
  • Pyramidalis: schlanker Wuchs mit steil aufrecht wachsenden Ästen und Zweigen, etwas schwachwüchsiger, 17/4,5 m hoch/breit
  • Slender Silhoutte: frisch-grüne Blätter, sehr schlanker Wuchs, etwas schwachwüchsiger, 17/2,5 m hoch/breit
  • Stella: schlanker Wuchs, etwas schwachwüchsiger, 16/5,5 m hoch/breit
  • Variegata: etwas schwachwüchsiger, 18/8 m hoch/breit
  • Worplesdon: Blätter im Austrieb bronze überlaufen, später kräftig grün, mittel-wüchsig, 15/10 m hoch breit

  • FETT: Award of Garden Merrit (RHS)

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