Linum flavum // Gelber Lein, Gold-Flachs

Familie Linaceae, Leingewächse
Pflanzen pro qm 12.00
Wikipedia Linum flavum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Linum flavum

Der Gelbe Lein kommt von Mittel-Europa bis in den Nord-Osten Italiens, weiten Teilen  Süd-Ost-Europas und in der Türkei vor. Die osteuropäischen Vorkommen reichen bis zum Ural. Linum flavum tritt vom Hügelland bis in submontane Höhenstufen auf.

In Deutschland ist der Gelbe Lein sehr selten und stark gefährdet. Er hat nur auf der Schwäbischen Alb und im Alpenvorland natürliche Vorkommen.



Linum flavum kommt in schütteren Pflanzungen besonders gut zur Geltung.

Er ist eine Kennart der Subkontinentalen bzw. Pannonischen Halbtrockenrasen. Er kommt aber auch in trocken-warmen Blut-Storchschnabel-Säumen und Trespen-Halbtrockenrasen auf flachgründigen, durchlässigen Kalk-Lehmböden vor.

Die Standorte sind stark wärmebegünstigt und (voll-)sonnig. Die stickstoffarmen Böden sind mäßig trocken bis frisch.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (7)  Kontinentalität (6)  Feuchte (4)  Reaktion (8)  Stickstoff (3)



Mediterrane Pflanzung mit Phlomis russeliana, Artemisia ludoviciana und eigenmächtigem, aber passendem Hypericum perforatum.

Beschreibung
Linum flavum ist eine sommergrüne Staude von etwa 30 bis 40 cm Wuchshöhe und horstigem, etwas buschigem Wuchs, der durch kurze Ausläufer mit der Zeit etwas in die Breite drängt.

Die Blätter sind leicht blau-grün. Die goldgelben Blüten erscheinen von Juni bis Mitte August.

Die Art ist nicht ganz so kurzlebig wie der größte Teil der Verwandschaft, aber auch weit davon entfernt, langlebig zu sein.

Sehr ähnlich ist Linum campanulatum aus den Gebirgen rund um das westliche Mittelmeer. Man muss damit rechnen, dass im Handel hybridisierte Formen im Umlauf sind.



Das Blau-Grün des Laubes steht in angenehmer Spannung zum leuchtenden Gelb der Blüten.

Verwendungshinweise
Linum flavum ist mit seinem von bläulich-grünen Blättern geprägten, buschigen Habitus und dem meist reichen Blütenflor eine zierende, trotzdem nur selten kultivierte Art.

Man sollte regelmäßiger erwägen, sie im Vordergrund von Steppenanlagen, in einschürige Magerwiesen sowie trocken-warmen Alpinarien einzusetzen.

Für die Vergesellschaftung kann man sich von natürlich Halbtrockenrasen inspirieren lassen. Besonders glaubwürdige Situationen lassen sich z.B. mit Partner wie  Filipendula vulgaris, Cirsium acaule, Prunella grandiflora, Adonis vernalis, Plantago media, Fragaria viridis oder Eryngium campestre. Für den Wiesenaspekt kann z.B. Stipa tirsa sorgen.




Der Habitus nimmt Anleihen bei mediterranen Halbsträuchern.


Kultur
Die lichtbedürftige Art ist nur auf zumindest sommertrockenen, durchlässigen und stickstoffarmen Böden einigermaßen konkurrenzfähig und benötigt hier mit Ausnahme einer gelegentlichen Beseitigung von Wildkrautaufkommen keine weitere Unterstützung.

An zusagenden Standorten mit offenen Bodenstellen versamt sich der Gelbe Lein willig.

Sorten:
  • Compactum: kompakter Wuchs, nur bis 25 cm hoch (handelsüblich)
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