Naturstandort von Lindera obtusiloba (Stumpfblättriger Fieberstrauch): Lindera obtusiloba kommt von den indischen Ausläufern des Himalayas über Tibet, Myanmar und Bhutan bis nach Korea und Japan vor. Über die Vorkommen im zentralen und östlichen China gibt es unterschiedliche Auffassungen.
Der Stumpfblättrige Fieberstrauch wächst von den Tiefebenen im nördlichen Verbreitungsgebiet bis in etwa 3.000 m Höhe im südlichen Verbreitungsgebiet.
In der Regel wächst er in der Strauch- oder der 2. Baumschicht im Unterstand frischer bis feuchter Mischwälder. Er bevorzugt nahrhaft-humose Substrate mit gleichmäßiger Wasserversorgung. Die Bodenreaktion ist schwach alkalisch bis sauer.
Das Herbstlaub ist eines der schlagensten Argumente von Lindera obtusiloba.
Beschreibung
Lindera obtusiloba ist ein sommergrüner Großstrauch oder kleiner Baum. Als Strauchform erreicht er zwischen 3 und 6 m Wuchshöhe, als einstämmiger Baum kann er gut 10 m hoch werden, auch in Mitteleuropa. Die Art ist allerdings eher trägwüchsig.
Die kleinen, gelblich-grünen Blüten stehen ab Mitte März in kleinen Büscheln vor dem Blattaustrieb am vorjährigen Holz.
Charakteristisch sind die dreilappigen Blätter, die sich bei nicht zu schattigem Standort im Herbst leuchtend gelb und später gelblich-braun verfärben.
Die Art ist zweihäusig eingeschlechtlich, die weiblichen Exemplare entwickeln schwarze, etwa olivengroße Früchte. Deren Öle finden medizinische Verwendung.
Das Laub riecht bei Zerreiben aromatisch.
Wesentlich häufiger im Handel ist die zierlichere Wohlriechende Fieberstrauch
(Lindera benzoin). Von der Wirkung viel ähnlicher ist allerdings Fenchelholzbaum
(Sassafras albidum), der ebenfalls wesentlich häufiger verwendet wird.
Verwendungshinweise
Lindera obtusiloba ist im deutschsprachigem Raum leider nur mit etwas Mühe zu beziehen, entsprechend selten ist er in Verwendung. Das überrascht, handelt es sich doch um eine wirklich ansprechende Erscheinung.
Das Laub ist von auffälliger Form und erzeugt einen ungewöhnlichen Habitus. Ältere Sträucher oder gar Baumformen entwickeln zudem einen malerischen Wuchs.
Die Herbstfärbung ist ohne Zweifel spektakulär und auch der Blütenflor ist zwar dezent, aber zierend.
Lindera obtusiloba ist somit eine nicht ganz preisgünstige, aber klare Alternative für großzügige Parkanlagen im Unterwuchs lichter Baumbestände oder an Gehölzrändern und in breiten Hecken.
Die sehr frühe Blüte im März bleibt zurückhaltender.
Kultur
Die Art ist recht anspruchslos und toleriert eine Vielzahl von Standortbedingungen. Bevorzugt werden dauerhaft frische, humos-nahrhafte und kalkarme Substrate. In Mitteleuropa überstehen etablierte Exemplare auf nicht zu leichten Böden und in etwas beschatteten Lagen sommerliche Trockenphasen sicher.
Bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit sind auch sonnige Standorte gut möglich, die Herbstfärbung fällt hier besonders intensiv aus.
Der Stumpfblättrige Fieberstrauch ist von den Tieflagen bis in submontane Höhenlagen gut winterhart. In Wintern mit ausgesprochenen Tieffrostphasen können die Triebspitzen zurückfrieren.