Lilium candidum // Madonnen-Lilie

Familie Liliacea, Liliengewächse
Pflanzen pro qm 16.00
Wikipedia Lilium candidum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Lilium candidum

Die Madonnen-Lilie stammt ursprünglich vom Balkan und aus dem östlichen Mittelmerraum von Griechenland bis Klein- und Vorderasien. Durch die Jahrtausende währende Kultivierung ist die Art heute im gesamten Mittelmeerraum und auf den Kanaren sowie im nördlichen Mexiko als eingebürgerter Archeophyt zu betrachten.

Die Madonnenlilie wächst in mediterranen Felsheiden und in lichten Hartlaubgebüschen auf skelettreichen, durchlässigen und basenreichen Lehm- und Schotterböden.

Die Standorte sind stickstoffärmer bis mäßig stickstoffreich, im Winter/Frühjahr für einige Wochen frisch und im Sommer trocken.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (8)  Kontinentalität (3)  Feuchte (3)  Reaktion (8)  Stickstoff (6)

Prächtige Lilium candidum in uninspiriertem Einsatz

Beschreibung
Lilium candidum ist eine Zwiebelpflanze, die in Blüte Höhen von bis zu 130 cm erreicht. Die Zwiebel liegt nur 2-3 cm unter der Erdoberfläche.

Aus einer wintergrünen, buschigen Rosette, treibt im Frühling ein kräftiger Blütenstengel mit großen, strahlend-weißen Blüten im Juni. Die Blüten duften leicht.

Nach der Blüte bzw. unter Trockenstress auch schon vor der Blüte zieht das Laub vollständig ein und treibt im Laufe des Septembers neu aus, so dass das Laub den Winter grün überdauert. Zum Winterende sterben diese Blätter aber oft ab und werden im Frühling durch einen erneuten Blattaustrieb ersetzt.

Von Ähnlicher Erscheinung sind die viel häufiger verwendeten Asiatischen Lilien-Hybriden, insbesondere weiße Sorten kann man flüchtignen Blickes mit Madonnen-Lilien verwechseln. Insgesamt sind die Asiatischen Hybriden aber meist niedriger, kompakter im Wuchs und die großen Blüten der farbkräftigen Sorten sind plakativer.

Prächtige Madonnen-Lilien in inspiriertem Einsatz zusammen mit Garten-Feinstrahl, Bleicher Schwertlilie und Großblättriger Wucherblume.

Verwendungshinweise
Die Madonnenlilie ist eine historische Zierstaude mit hohem Symbolwert insbesondere in der christlichen Kulturgeschichte. Als solche ist sie eine gute Art für Klostergärten und Bauerngärten oder auch mediterrane Gestaltungsansätze.

Sie kommt auch sehr schön in naturhaften Steppenpflanzungen zwischen Gräsern wie dem Berg-Reitgras (Calamagrostis varia) zur Geltung. Dazu passen natürlich alle der bekannten oder auch weniger bekannten mediterranen Halbsträucher.

Ambitionierte Gärtner könnten z.B. einmal auf das Strauch-Brandkraut (Phlomis fruticosa) oder den Lavendelblättrigen Salbei (Salvia lavandulifolia) zurückgreifen. Man muss nur aufpassen, dass diese Wintergrünen die Rosetten der Madonnen-Lilie nicht übermäßig verschatten.

Blütenpartner brauchen die wirkmächtigen Madonnen-Lilien nicht unbedingt an ihrer Seite. Interessante Partner sind aber z.B. die diversen Fingerhüte mit bräunlichen Blütenkerzen wie der Kleinblütige Fingerhut (Digitalis parviflora).

Ansehnlich sind auch blaue Blütenpartner, insbesondere die Wegwarte (Cichorium intybus) bietet sich hier an. Beide sieht man auch im Herkunftsgebiet der Madonnen-Lilie gemeinsam blühen.

Man kann die Madonnen-Lilie aber auch gut mit mediterranen Elementen unterpflanzen. Hier sehen wir eine stimmige Mischung aus Muskateller-SalbeiOregano und Heiligenkraut.

Kultur/Pflege von Lilium candidum

Lilium candidum ist in warmen, windgeschützten Standorten auf gut drainierten und nicht zu stickstoffreichen Standorten recht pflegeleicht. Sommerliche Trockenheit macht ihr nichts aus, sondern steigert im Gegenteil ihre Konkurrenzkraft gegen Wildkräuter. Setzt der Trockenstress bereits im im Laufe des Frühlings ein, opfert die Art sämtliche Blätter für den Erhalt der Blüten.

Sie kann sowohl vollsonnig wie an besonders wämebegünstigten Standorten auch im lichten Halbschatten eingesetzt werden.

Auf zu nahrhaften Böden und auch über den Sommer frischen Böden wächst die Art mastig und ist v.a. im Winter durch Nässe und schlecht ausreifendes Winterlaub frostgefährdet. In winterrauhen Regionen empfiehlt sich ein leichter Schutz durch Reisig.

Die Pflanzung sollte während der sommerlichen Ruhephase und spätestens im Laufe des Septembers erfolgen, um ausreichend Frostsicherheit herzustellen zu können. Gut geeignet ist auch der Spätwinter (etwa bis Mitte März) als Pflanztermin.

Eine Pflanzung im Frühling ist weniger empfehlenswert. Hier kommt es vor, dass sich die bereits weit entwickelten Pflanzen zur ersten Sommerblüte mangels ausreichendem Wurzelwerk aus der Substanz so sehr verausgaben, dass sie sich davon über ein oder zwei Jahre erholen müssen bzw. sogar ausfallen.

Winterblätter

Bilder