Leycesteria formosa // Schöne Leycesterie, Karmelbeere

Familie Caprifoliaceae, Geißblattgewächse
Pflanzen pro qm 2.00
Wikipedia Leycesteria formosa
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Leycesteria formosa

Die Schöne Leycesterie stammt aus dem westlichen Himalaya und den Gebirgsregionen im Norden Myanmars bzw. Süd-China. Sie kommt von den submontanen Eichen-Lorbeerwäldern bis in die hochmontanen Tannen-Birken-Rhododendronwälder vor.

V.a. im westlichen Himalaya sind die schneereichen Winter in den Lagen oberhalb von 3.000 m ernstzunehmende Ereignisse.

Während der Sommermonate sorgt der Monsun für sehr ergiebige Niederschläge.

In Frankreich und Großbritannien verwildert sie stellenweise aus Gartenkulturen und auf einigen subtropischen Inseln in Atlantik und Pazifik entwickelt sie invasive Qualitäten.

Leycesteria formosa wächst in vollsonnigen bis licht halbschattigen Waldrändern und Gebüschen.

Die Standorte sind frisch, mitunter auch wechselfeucht. Die bevorzugten Böden sind mehr oder weniger neutrale, mäßig nahrhafte und humose, skelettreiche Lehmböden.



Leycesteria formosa behält auch im Alter einen luftigen Habitus.

Beschreibung
Die Schöne Leycesterie ist in Mitteleuropa ein bis 1,5 m hoher und breiter Kleinstrauch. Die Art wächst vieltriebig mit zunächst straff aufrechten und in den Spitzen bogig überhängenden, wenig bzw. gar nicht verzweigten Trieben.

Die Blätter zeigen eine mehr oder weniger ausgeprägt langgezogene Spitze und sind gegenständig. Sie haften auffällig lange und verbleiben ohne nennenswerte Frosteinwirkung mitunter bis zum Frühjahr am Strauch.

Die purpur-rosa Blüten hängen in Trauben herab und erscheinen an den neuen Jahrestrieben von Juli bis Ende August oder auch Mitte September. Die Blüten sitzen auf purpurrot überlaufenen Tragblättern. Diese sind bei einigen Exemplaren größer und dadurch auffällige Schmuckelemente, bei anderen sind sie nur auf den zweiten Blick erkennbar.



Blüten- und Fruchtphase gehen nahtlos ineinander über.

Die tief-roten, zur Samenreife glänzend schwarzen Früchte sind ebenfalls sehr zierend. Sie vergehen mit den ersten kräftigen Winterfrösten. Vollreife Früchte entwickeln einen süßlichen Geschmack, werden aber anscheinend nicht kulinarisch verwendet.

Verwendungshinweise
Die Schöne Leycesterie ist eine gute Option für exotische Gestaltungsansätze. Insbesondere die Blüten, aber auch die Früchte sind attraktiv und ungewöhnlich, allerdings ist der Habitus recht sparrig.

Die schönste Wirkung entfaltet die Art in licht-halbschattigen Lagen vor größeren und zwischen mittelgroßen Gehölzen. Hier fällt die etwas undefinierte Wuchsweise nicht ins Gewicht.

Eine interessante Kombination für dauerhaft frische bis leicht feuchte Böden ergibt sich z.B. zusammen mit der immergrünen, erstaunlich winterfesten Zimmer-Aralie, sonnenverträglichen Farnen wie dem Echtem Wurmfarn und mittelhohen Bambussen wie dem Mäusedornbambus. Am Naturstandort ist sie häufiger mit der hierzu ebenfalls passenden Gelben Strauch-Päonie zu beobachten.

Sie macht sich aber auch im Hintergrund von größeren Staudenbeeten gut.



Im Alleinstand überzeugt der sparrige Wuchs nicht vollständig.

Kultur
Auf zu nahrhaften Böden wird der Wuchs mastig, die Jahrestriebe reifen oft nicht ausreichend aus und werden frostanfällig. Windgeschützte und wärmebegünstigte Lagen sind zu bevorzugen. In rauhen Lagen oder in harten Wintern friert der Strauch meist zurück, treibt aber in der Regel kräftig wieder aus. Eine herbstlich aufgetragene Mulchschicht hält den Wurzelhorizont unversehrt und ist der Vitalität generell zuträglich.

Ein tiefer Rückschnitt nach dem Winter wirkt sich positiv auf die Wuchsdichte und den Blütenansatz aus.

Nach der Etablierung kommt die Karmelbeere auf nicht zu leichten Böden über kurze sommerliche Trockenphasen problemlos hinweg. Angenehmer sind ihr aber dauerhaft frische bis zeitweise feuchte Standorte.



Im Verbund mit anderen Sträuchern oder höheren Stauden tritt die Exotik der Schönen Leycesterie deutlicher zutage.

Sorten:
  • Golden Lanterns: grünlich-gelbes Laub, im Sommerverlauf kaum vergrünend, im Austrieb bronze-rot überlaufen, kompakter im Wuchs
  • Purple Rain: wie die Art, purpur-rote Kelche und zart rosé-weiße Krone
  • Bilder