Lepidium latifolium // Breitblättrige Kresse

Familie Brassicaceae, Kreuzblütler
Pflanzen pro qm 5.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Lepidium latifolium

Die Breitblättrige Kresse ist ursprünglich an den Meeresküsten des warmgemäßigten Europas und an Binnensalzstellen Asiens verbreitet gewesen.

Als alte Kulturpflanze ist es aus den Kräutergärten der Burgen und Klöster aber stellenweise auch entlang der Stromtäler verwildert und konnte sich sogar weite Teile Nordamerikas erschließen.

Die Breitblättrige Kresse in einer "Unkrautflur" u.a. zusammen mit Drüsenblättriger Kugeldistel und Pontischem Beifuß.

In Deutschland finden sich natürliche Vorkommen v.a. an der Ostseeküste, seltener an der Nordseeküste. Die Art besiedelt hier vorrangig feuchte Salzwiesen, steinige Spülsäume und grundfeuchte Queckenrasen.

In den Stromtälern der oberen Elbe und der Mosel finden sich die Verbreitungsschwerpunkte der neophytischen Vorkommen. Die Breitblättrige Kresse wächst entlang der Ströme v.a. in feucht-nahrhaften Uferstaudenfluren (Fluss-Greiskraut-Gesellschaften).

In den wärmebegünstigten Metropolen Berlin und Hamburg werden zudem Ruderalfluren besiedelt., allerdings nur in unbeständigen Populationen.

Die beeindruckenden Blütenwolken der Breitblättrigen Kresse sind leider oft nicht ausreichend standfest.

Die Wuchsorte sind grundsätzlich vollsonnig bis sonnig und frisch bis feucht, häufig von starken Schwankungen des Feuchtehaushaltes begleitet. Gelegentliche Überflutungen, aber auch sommerliche Trockenphasen treten auf.

Die unterschiedlichen Böden sind mehr oder weniger nahrhaft, basenreich und oft salzhaltig.

Die Art ist ausgesprochen wärmeliebend. V.a. die neophytischen Vorkommen sind durch große sommerliche Wärme gekennzeichnet.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (6)  Kontinentalität (8)  Feuchte (5)  Reaktion (7)  Stickstoff (5)

Beschreibung
Lepidium latifolium ist eine mit den Grundblättern wintergrün überwinternde Staude. Sie entwickelt sich durch Wurzelausläufer spürbar in die Breite,

Die Pflanzen erreichen je nach Nährstoffreichtum des Standortes Wuchshöhen zwischen 60 und 130 cm.

Die weißen Blütenrispen erscheinen im Hochsommer zahlreich und bilden dichte Blütenwolken. Sie verbreiten einen angenehmen Duft.

Die Blätter haben einen scharfen Geschmack und werden seit dem Mittelalter als Gewürz verwendet.

Verwendungshinweise
Lepidium latifolium ist in der Gartenkultur nur als Gewürzkraut von - zunehmend verblassender - Bedeutung. Die Art ist mit etwas Mühe aber zu beziehen.

Dabei sind die weißen Blütenwolken der robusten Pflanze auch für zierende Verwendungen gut vorstellbar. Der Farbton ist allerdings nicht besonders leuchtstark und verblasst zudem relativ schnell nach kaum zwei Wochen.

Interessant wäre die Art z.B. für die zunehmend beliebter werdende Staudenbepflanzung des Straßenbegleitgrüns. Die Grünstreifen sollten dann aber nicht zu schmal bemessen sein.

Sie wirkt aber auch in Rabatten oder frischen, einmalig im Herbst gemähten Wiesen belebend. Kräftige, standhafte Stauden wie Gefleckter Wasserdost (Eupatorium maculatum), Federmohn (Macleaya cordata), Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum-Hybride) oder Liebstöckel (Levisticum officinale) dienen als passendes Gerüst für die etwas anlehnungsbedürftige Breitblättrige Kresse.

Die winzigen Einzelblüten werden gerne von Fliegen besucht.

Kultur/Pflege von Lepidium latifolium

Die Art ist in möglichst sonnigen, gerne sommerwarmen Situationen sehr robust und durchsetzungsfähig. Die Kräftigen Wurzelstöcke etablierter Bestände lassen sich kaum noch von Konkurrenzstauden verdrängen. Sie neigen durch den ausladenden Wuchs etwas zur Bildung dominanter Einartbestände, wuchern aber nicht.

Entsprechend ist eine Kombination nur mit kräftigen Staudenpartnern dauerhaft möglich.

Salzhaltige Böden sind nicht erforderlich. Die Art ist hier lediglich nochmals deutlich konkurrenzfähiger.

Nach der raschen Etablierung werden auf tiefgründigen, guten Böden Trockenphasen unbeeindruckt überstanden.

Auf sehr nahrhaften Substraten neigen die Blütenwolken noch stärker zum Auseinanderfallen. Wo sie sich nicht an andere Hochstauden anlehnen können, machen die Bestände dann einen unordentlichen Einddruck.

Bilder