Lavandula stoechas // Schopf-Lavendel, Ährenförmiger Lavendel

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Lavandula stoechas
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Lavandula stoechas: Der Schopf-Lavendel kommt mit Ausnahme der ehemals jugoslawischen Adriaküste im gesamten europäischen Mittelmeerraum sowie im nord-westlichen Afrika vor.

Lavandula stoechas wächst in vollsonnigen bis sonnigen, basenarmen Trockengebüschen, den durch Überweidung aus Hartlaubwäldern hervorgegangenen "Macchien". Auch in entkalkten Dünen ist sie häufiger anzutreffen.



In mediterranen Felsheiden wie hier auf Sardinien lässt die Sommersonne alles Leben erstarren und auch den Schopf-Lavendel an der Grenze zwischen Leben und Tod wandeln.

Die Standorte zeichnen sich durch relativ hohe Frühjahrs-Niederschläge, ausgeprägte Sommertrockenheit und ganzjährige Frostfreiheit aus.

Ökologische Zeigerwerte nach TelaBotanica  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (8)  Kontinentalität (4)  Feuchte (3)  Reaktion (3)  Stickstoff (3)



Der eigentliche Blütenstand ist eine Ähre mit winzigen, dunkel-braunen Lippenblüten.

Beschreibung: Der Schopf-Lavendel is ein bis 60 cm hoher, mäßig frostharter Zwergstrauch. Das Laub ist grau-grün.

Die charakteristischen Blütenstände unterscheiden sich von denen des bekannteren Echten Lavendels durch hell-rosa-violette Scheinblüten oberhalb der winzigen, dunkel-braunen fertilen Blüten. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis Anfang Oktober. Die Blüten duften intensiv aromatisch.

Eine ähnliche Blütenstrategie mit zierenden Hochblättern und unscheinbaren eigentlichen Blüten verfolgt der Schopf-Salbei.



Wildformen zeigen oft deutlich blassere Hochblätter als die Kulturformen.

Verwendungshinweise: Lavandula stoechas wird in Zuchtformen mit meist dunkel-violetten Scheinblüten häufig als Balkonblume angeboten und meist als einjährige Sommerblume kultiviert.

Erst als mehrjährige, weitgehend frostfrei überwinterte Solitäre verlieren Schopf-Lavendel aber ihr "Wegwerf-Image" und stellen eine ansprechende Bereicherung für Terrassen- und Balkongärten sowie intensiv betreute mediterrane Anlagen dar.

Wenn man sich die Mühen der Topfkultur oder des intensiven Winterschutzes bei Freilandkultur macht, kann man aber auch erwägen, sich alternativ dem attraktiveren Silber-Lavendel zuzuwenden.



Vitale Lavandula stoechas sind hübsch, erreichen aber letztlich nicht die Pracht des Echten Lavendels.

Kultur: Die Standorte sind idealerweise warm und mäßig nahrhaft. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.

Die Art muss hell, weitgehend frostfrei und mäßig trocken überwintert werden. Ausgepflanzte Exemplare sind in Deutschland nur in extrem geschützten Sondersituationen im Freiland zu überwintern. Neben Frostgraden ist auch winterliche Feuchte ein ernsthaftes Problem.

Lavandula stoechas reagiert empfindlich auf Kalk, so dass in Kübeln teilweise schon das Bewässern mit Leitungswasser auf Dauer problematisch sein kann.

Die Vermehrung kann leicht mit ausgereiften, nicht blühenden Trieben als Kopfstecklinge im Sommer bis Frühherbst erfolgen.

Sorten:
  • Alba: weiße Blüte, dadurch interessant kühle Erscheinung
  • Papillon: tief violett-rosa, 60-70 cm hoch, duftend
  • Bilder












    Naturstandort



    Wildform