Laburnum anagyroides // Gemeiner Goldregen

Familie Fabaceae, Hülsenfrüchtler
Pflanzen pro qm 0.50
Wikipedia Laburnum anagyroides
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Laburnum anagyroides

Der Gemeine Goldregen stammt ursprünglich aus collinen bis submontanen Gebirgsregionen von den zentralen Alpen bis zu den Pyrenäen und vom süd-östlichen Mitteleuropa bis Süd-Ost-Europa.

In Deutschland ist die Art nicht heimisch, ist aber neophytisch eingebürgert in weiten Teilen Mittel- und Süddeutschlands sowie in Berlin und Hamburg. Auch in der Norddeutschen Tiefebene verwildert er gelegentlich. In der Schweiz hat Laburnum anagyroides gehäufte Vorkommen vom Genfer See über den Jura bis in den Norden des Mittellandes sowie im Tessin.



Laburnum anagyroides entwickelt im Alter einen malerischen Habitus.

Der Gemeine Goldregen ist mittlerweile auch nördlich der Alpen eine Kennart für die von der Flaum-Eiche geprägten Buschwälder auf südexponierten Felshängen an der Trockengrenze des Waldes. Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet ist er auch regelmmäßiger Gast im submediterranen Hopfenbuchenwald mit Fraxinus ornus als prägender Baumart.

Laburnum anagyroides bevorzugt sonnige bis halbschattige, stickstoffärmere, trocken-durchlässige Kalkschotter-Böden in wärmebegünstigten Lagen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (7)  Kontinentalität (3)  Feuchte (3)  Reaktion (8)  Stickstoff (3)



Die Schmetterlingsblüten zeigen eine typische rot-braune Punktierung an der Basis der Fahne.

Beschreibung
Der Gemeine Goldregen ist ein 6 bis 8 m hoher und etwa 4 m breiter, sommergrüner Großstrauch oder Kleinbaum.

Die bekannten gold-gelben Blütenrispen erscheinen von Mai bis Juni. Die nachfolgenden Hülsenfrüchte erreichen bis zu 8 cm Länge.

Die Blätter setzen sich aus drei kurz gestielten Teilblättern zusammen.

Die Art ist in allen Pflanzenteilen sehr giftig und kann zu Lähmungserscheinungen und Atemstillstand führen.

Sehr ähnlich ist Laburnum alpinum. Diese Art stammt ebenfalls aus dem südlichen und süd-östlichen Europa und bevorzugt etwas kühlere, weniger trockene Standorte. Beide bilden zusammen die ebenfalls kaum zu unterscheidende, aber mit kräftigerem Blütenduft gesegnete Hybride Laburnum x wateri.

Verwendungshinweise
Laburnum anagyroides ist in den Gärten der Welt ein beliebter, zur Blütezeit sehr prägender Blütenstrauch. V.a. in den wärmeren Regionen bzw. in den Wärmeinseln der Großstädte Mitteleuropas ist er ein gewohnter Anblick. Insbesondere Strauchformen müssen daher eigentlich nicht unbedingt noch zusätzlich gepflanzt werden. Sie haben einen gewissen Wert in pflegeleichten öffentlichen und halböffentlichen Grünanlagen und als traditionelles Blütengehölz in ländlichen Gärten.



Hochstämmige Exemplare wirken kultivierter als Strauchformen.

Alte Hochstamm-Exemplare entwickeln durch den zunehmend malerischen Wuchs als Solitäre in Verbindung mit historischer Bausubstanz durchaus Charme. Das plakative Gelb zur Blütezeit ist allerdings ein oft schwierig zu integrierender Farbeffekt, wobei man sich bei der Verwendung von Großgehölzen ja nicht an vorübergehenden Farb-Moden orientieren muss.

Für größere Anlagen können die natürlichen Vorkommen in submediterranen Trockenwäldern Anregungen für naturhafte, lichte Gehölzsituationen  geben. Sie zeichnen sich durch eine vielfältige Krautschicht u.a. mit Christrose, Echte Pfingstrose, Stechender Mäusedorn oder Straußblütige Wucherblume und gartenwürdige Gehölzpartner wie die schon erwähnte Manna-Esche, die beliebte Kornelkirsche, Zerr-Eiche, Lorbeer-Seidelbast, Echte Mehlbeere oder Schneeball-Ahorn.  

Die beiden anderen im Handel befindlichen Goldregen-Arten Laburnum alpinum und Laburnum x wateri werden nur selten als Hochstämme angeboten.



Anspruchslose Gestaltungs-Kontexte sind Alltag für alle Goldregen.

Kultur
Laburnum anagyroides bevorzugt leichtere Böden oder durchlässige, basenreiche  Lehmböden und ist sehr trockenheitsresistent und pflegeleicht.

Die Art ist überall in Mitteleuropa, auch in montanen Lagen bzw. im kontinental geprägten östlichen Mitteleuropa winterhart. Vor winterlichen Tiefsttemperaturen geschützte Standorte steigern aber die Vitalität.

Sorten:
  • Aureum: schwachwüchsig (4/3 m hoch/breit), gelblich-grünes, später vergrünendes Laub
  • Autumnale: wie die Art, aber zweiter Blütenflor im Oktober
  • Pendulum: schwachwüchsig (4/3 m hoch/breit), Seitenäste bogig überhängend
  • Quercifolium: schwachwüchsig (4/3 m hoch/breit), gelappte Blätter
  • Bilder