Naturstandort von Kalmia latifolia: Die Breitblättige Lorbeerrose ist in der gesamten Osthälfte USA weit verbreitet. Sie gedeiht von den Tieflagen bis in hochmontane Höhen insbesondere der Appalachen. Die Winter sind hier vergleichbar mit osteuropäischen Wintern.
Typische Wuchsorte sind lichte (Eichen-)Wälder an Sandstein-Felshängen. Gelegentlich findet man sie aber auch in bewaldeten Dünentälern und hochgelegenen Kiesablagerungen von Gebirgsflüssen sowie in dichten Strauchheiden.
Kalmia latifolia wird in naturhaften Waldsituationen frischer wahrgenommen. Hier steht sie zusammen mit dem ausbreitungsfreudigen Perlfarn.
Die Vorkommen konzentrieren sich auf neutrale bis stark saure, humusarme bis humusreiche Sand- und Silikatfelsböden. In stickstoffärmeren, lichten Bergwäldern, aber auch auf Kahlschlagsfluren kann Kalmia latifolia bestandsbildend dominieren und undurchdringliche Dickichte bilden.
Die Standorte sind aufgrund der stark durchlässigen Bodenstrukturen trotz teilweise hoher Niederschlagsraten mäßig trocken. Z.B. in Erosionsrinnen tritt die Art aber auch unter temporär sickerfeuchten Bedingungen auf.
Blüten und v.a. die Knospen sind kleine Kunstwerke.
Beschreibung
Kalmia latifolia ist ein immergrüner, bis 3 m hoher und 2 m breiter, langsamwüchsiger Strauch. Am Naturstandort sieht man auch baumförmige Exemplare, die bis zu 10 m Höhe erreichen können.
Das Laub ist von ledriger Struktur und oberseits glänzend dunkel-grün. Die Unterseite ist heller.
Die weißen bis hellrosa, Schalenblüten erscheinen ausdauernd im Mai/Juni. Sie stehen in Trugdolden und die Kronblätter sind innen meist bräunlich punktiert. Sie verströmen einen angenehmen Duft.
Die Pflanze ist in allen Teilen stark giftig.
Verwendungshinweise
Die Breitblättige Lorbeerrose ist ein attraktiver und beliebter Strauch mit attraktiven, eigenwilligen Blüten, duftet und hat eine gute Winterstruktur. Außerdem ist er auch noch anspruchslos zu kultivieren.
Entsprechend häufig wird er insbesondere in immergrüne Rhododendron-Pflanzungen eingebaut, die oft etwas statisch daher kommen. Hier ist es förderlich, naturhafte Dynamik z.B. durch die Einbindung größerer Felsen und sommergrüne Gräser wie
Hakonechloa macra oder
Calamagrostis arundinacea zu implementieren.
Auch bei der Wahl der Strauchpartner muss man ja nicht auf die Standardlösung der
Großblumigen Rhododendren zurückgegriffen werden. Wildarten mit silbrigem Blattaustrieb wie
Rhododendron makinoi variieren das Thema angenehm.
'Ostbo Red' hat purpur-rosa Knospen und rosa Blüten.
Kultur
Kalmia latifolia ist für einen immergrünen Strauch erstaunlich frosthart und in Mitteleuropa zumindest unter vor Wintersonne schützenden Baumkronen oder in absonnigen Situationen überall winterhart. Tiefgefrorener Boden in Verbindung mit Wintersonne kann zu Trockenschäden führen, ist aber selten bedrohlich.
Trockenphasen werden klaglos überstanden, in sommertrockenen Regionen sollten die Böden aber nicht zu leicht sein, wenn nicht in Notfällen auch mal bewässert werden kann.
Kalkgehalte im Boden verursachen Chlorosen. Humose, saure bis neutrale Sandböden sind generell gut geeignet.
Schnittmaßnahmen sind nicht zwingend erforderlich, viele Auslesen zeigen auch so einen buschig-kompakten Habitus. In der Regel wird man Verblühtes entfernen. Mit der Zeit können sich die Triebspitzen stark verzweigen und an Vitalität verlieren. Solche Triebe nimmt man bis auf einen der tiefer gelegenen, unverzweigten Jungtriebe zurück. Alte, vergreisende Triebe werden bei Bedarf auf wenige Zentimeter über den Boden zurückgenommen. Der Schnitt erfolgt direkt nach der Blüte.
Jungpflanzen entwickeln sich träge.
Sorten:
(handelsübliche Auswahl)
- Alba: weiße Blüten, recht wüchsig
- Minuet: schwachwüchsig (1/1 m hoch/breit), weiße, bordeaux-rote gezeichnete Blüten
- Ostbo Red: schwachwüchsig (1,5/1,5 m hoch/breit), hell rosa Blüten
- Minuet: mittel-wüchsig (2/1,5 m hoch/breit), pinke, dunkler gezeichnete Blüten
- Quinnipiac: mittel-wüchsig (2/1,5 m hoch/breit), rosa-rote Blüten