Isopyrum thalictroides // Wiesenrauten-Muschelblümchen

Familie Ranunculaceae, Hahnenfußgewächse
Pflanzen pro qm 12.00
Wikipedia Isopyrum thalictroides
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Isopyrum thalictroides: Das Wiesenrauten-Muschelblümchen kommt in der zentralen und südlichen Alpenregion von Frankreich über Österreich und in der Schweiz v.a. südlich des Genfer Sees vor. Im Süden bilden die Pyrenäen die Arealgrenze. Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet über den Balkan und die Karpaten über das süd-östliche Polen und Teile des Baltikums bis in die Ukraine.

Das etwas wärmeliebende Muschelblümchen hat seinen Vorkommensschwerpunkt in der Hügelstufe und tritt bereits in der sub-montanen Stufe deutlich zurück.



Isopyrum thalictroides am naturhaften Waldrand zusammen mit austreibenden Lathyrus vernus

Isopyrum thalictroides ist eine Kennart der grundfeuchten Ausprägungen der Eichen-Hainbuchen-Wälder. Daneben kommt sie in Hartholz-Auwäldern, Bach-Eschen-Wäldern oder auch frischen Mull-Buchen-Wäldern vor.

Die Wasserversorgung ist dauerhaft frisch bis feucht. Die lehmig-humosen Waldböden sind mehr oder weniger nahrhaft und gut basenversorgt.

Bevorzugt werden luftfeuchte, halbschattige bis sommer-schattige Standorte.

Ökologische Zeigerwerte nach TelaBotanica  ... zur Legende
Licht (4)  Temperatur (5)  Kontinentalität (3)  Feuchte (5)  Reaktion (7)  Stickstoff (6)



Die Kombination mit Cyclamen hederifolium funktioniert in Kultur sehr gut.


Beschreibung: Isopyrum thalictroides ist eine vorsommergrüne Staude. Es bildet langsam kriechend zarte Teppiche von etwa 20 cm Höhe. Nach der Blüte zieht es im Laufe des Junis ein.

Das bei genauer Betrachtung an eine kleine Akeleiblättrige Wiesenraute erinnernde Laub ist frisch-grün, gelegentlich ist ein leichter Blaustich erkennbar.

Die schalenförmigen, weißen Blüten erinnern stark an das Buschwindröschen, mit dem es typischerweise auch zusammen auftritt. Die Blütezeit liegt im April. Dabei erscheinen die ersten Blüten noch vor der vollständigen Entfaltung des ersten Laubes. Innerhalb weniger Tage wandelt sich daher das Erscheinungsbild einer Muschelblümchen-Fläche deutlich.

Verwendungshinweise: Isopyrum thalictroides wird in Mitteleuropa nur ausgesprochen selten verwendet. Im Handel ist es praktisch nur als Saatgut zu beziehen.

Es handelt sich sicherlich nicht um ein spektakuläres Must-Have der Gartengestaltung. Aber es ist es reizendes Detail für den Kenner.

Schöne Situationen entstehen z.B. in naturhaft-fremdartigen Waldgärten in Kombination mit Frühlings-Alpenveilchen und niedrigen Waldgräsern wie Behaarter Hainsimse oder zartem Frauenhaarfarn.

In der Krautschicht natürlicher Eichen-Hainbuchen-Wälder wäre es dagegen mit Carex montanaAnemone nemorosa, Pulmonaria officinalis, Corydalis cava, Stellaria holostea, Erythronium dens-canis oder Scilla bifolia vergesellschaftet.

Das Wiesenrauten-Muschelblümchen sollte generell mehr oder weniger individuenreich und flächig verwendet werden, um zur Geltung zu kommen. Hilfreich für die Wahrnehmbarkeit sind auch Standorte in der Nähe von Wegen und Plätzen.



Mit der vollständigen Blattentfaltung endet die Blühphase. Hier ist eine sehr stimmige Waldkrautschicht u.a. mit Asarum europaeum, Lilium martagon und Arum maculatum entstanden.

Kultur: Isopyrum thalictroides ist für die zarte Erscheinung erstaunlich anspruchslos. Auf im Frühjahr frischen bis feuchten, humosen Waldböden mit guter Basenversorgung kann es sich gut behaupten.

Ihre vorsommergrüne Konkurrenzvermeidungsstrategie erweist sich dabei als hilfreich. Sie kann sogar unter spät austreibenden oder niedrigen Waldstauden bestehen.

Ungünstig ist dagegen die Kombination mit wintergrünen, kräftigen Waldgräsern, da diese im Frühling in Lichtkonkurrenz treten.

Im Sommerhalbjahr schaden Trockenphasen nicht weiter.

Das Muschelblümchen breitet sich unter konkurrenzarmen Bedingungen willig-moderat in die Breite aus. Versamung spielt im Garten keine nennenswerte Rolle bei der Ausbreitung.

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