Iris suaveolens (Iris mellita) // Duftende Schwertlilie

Familie Iridaceae, Schwertliliengewächse
Pflanzen pro qm 30.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Iris suaveolens (Iris mellita)

Die Duftende Schwertlilie kommt auf dem gesamten Balkan, den Ost-Ägäischen Inseln bis nach Anatolien vor. Vorkommen auf dem Nord-Griechischen Festland sind fraglich.

Iris suaveolens besiedelt (voll-)trockene, (voll-)sonnige Felsrasen z.B. über flachgründigen Felsbändern, auf Felsköpfen oder an schottrigen Steilhängen.

Die humusarmen, schottrigen Rohböden sind stickstoffarm und meist basenreich.



Im Vergleich zur zarten Pflanzengestalt wirken die Blüten übergroß.

Beschreibung
Iris suaveolens ist eine wintergrüne Staude. Sie bildet einen oberirdisches Speicherrhizom aus, mit dem sie sich sehr langsam in die Breite entwickelt.

Die vergleichsweise großen Blüten erscheinen ab Ende April bis Mitte/Ende Mai. Ein Bestand blüht nicht länger als 10 bis 14 Tage. Die Blüten stehen einzeln an kurzen, 5 bis 10 cm langen Stielen. Sie erreicht so Wuchshöhen von etwa 20-30 cm. Die Färbung ist variabel, in der Regel aber bräunlich-violett oder blass-gelb. Es kommen auch zweifarbige Variationen vor.

Die Blüten duften aus der Nähe gut wahrnehmbar süßlich. Sie enthalten aber keinen Nektar und lassen die Insektenwelt ohne Lohn von Blüte zu Blüte irren.

Die schwertförmigen Blätter sind leicht blaustichig grün und wachsen oft leicht verdreht.

Sehr ähnlich sind die west-mediterran verbreitete Iris lutescens und die mittel-ost-europäische Iris pumila mit identischer ökologischer Einnischung.

Häufiger verwendet werden die hybridisierten Iris barbata-nana.

Verwendungshinweise
Iris suaveolens wird selten verwendet, ist im Versandhandel aber zuverlässig zu beziehen.

Das Einsatzspektrum ist aufgrund des niedrigen, langsamen Wuchses und des hohen Lichtbedarfs stark eingeschränkt.

Ein Einsatz kommt nur in sehr gut betreuten Alpinarien, auf Mauerkronen und in Trockenmauern oder im Vordergrund von Steppenanlagen bzw. Kiesgärten in Frage.

Es werden niedrige, expansionsscheuende Begleiter verlangt. Die meisten Gräser werden in Kultur zu kräftig und/oder rücken der Duftenden Schwertlilie durch Versamung zu eng auf den Pelz. Eine Ausnahme stellt aber z.B. Koeleria glauca dar.

Schöne Begleiter aus süd-osteuropäischen Felsrasen wären insbesondere Thymus leucotrichus, Veronica prostrata, Dianthus spiculifolius, Edraianthus tenuifolius oder Geranium dalmaticum.



Eine atypische Farbvariante, die möglicherweise auf Hybridisierung hindeutet.

Kultur
Iris suaveolens ist zweifellos ein Stressstratege. Außerhalb trocken-warmer, stickstoffarmer Sonnenstandorte ist sie nicht dauerhaft erfolgreich zu kultivieren und fällt den wüchsigeren Mitbewerbern zum Opfer.

Auf gut drainierenden, flach- oder auch tiefgründigen Sand- und Schottersubstraten mit möglichst geringen Humusanteilen ist sie im mitteleuropäischen Tiefland überall gut winterhart.

Die Vermehrung erfolgt meist vegetativ durch Teilung bzw. Abtrennung von Rhizomstücken.

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